[Hessen] Unsere Sprache wandelt sich. Bis vor einiger Zeit waren es die amerikanischen Besatzungssoldaten, die sie beeinflussten. In letzter Zeit sind es eher die bei uns im Land lebenden Türken. Neben der Unsicherheit, wie etwas genau geschrieben wird, entstehen auch immer wieder neue Wortschöpfungen, z. B.: "Denglisch". Das bedeutet, dass Teile einer Aussage dem Englischen entstammen, andere deutsch sind. Außer solchen Zusammensetzungen, bei denen man sich noch etwas denken kann, sind andere sind völlig unbekannt: "Apps" (gesprochen: Äpps) beispielsweise. Wer keine Ahnung hat, was das bedeutet, kann sich an die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) wenden.
Die Pflege und Erforschung der deutschen Sprache ist eine der Hauptaufgaben der GfdS. Sie sucht auch zu Anfragen nach Redewendungen passende Definitionen und Begründungen heraus. Ein kostenpflichtiger Service, bei dem jeder Auskünfte bekommt (telefonisch pro Minute 1,86 Euro / schriftlich pro Stunde 72 Euro + MWST). Interessante Beispiele finden Sie HIER <-KLICK.
Daneben wählt die Gesellschaft immer zum Jahreswechsel das bezeichnende „Wort des Jahres” aus der deutschen Gegenwartssprache. Gesammelt worden sind in den Monaten zuvor rund 2.000 Wörter. Sie wurden von aufmerksamen Hörern und Lesern aufgeschnappt bei ihrer Verwendung in den Medien (TV, Rundfunk, Presse). Liste: HIER <-KLICK
Das Wort des Jahres 2012 ist "Rettungsroutine"
Dieses Wort spiegelt nicht nur das schon seit einigen Jahren dauerhaft aktuelle Thema der instabilen europäischen Wirtschaftslage wider, sondern beschreibt zudem die zahlreichen und wiederkehrenden Maßnahmen, die bisher zur Stabilisierung unternommen wurden. Sprachlich interessant ist die widersprüchliche Bedeutung der beiden Wortbestandteile: Während eine Rettung im eigentlichen Sinn eine akute, initiative, aber abgeschlossene Handlung darstellt, beinhaltet Routine – als Lehnwort aus dem Französischen – eine wiederkehrende, wenn nicht gar auf Dauer angelegte und auf Erfahrungen basierende Entwicklung.
1. Rettungsroutine
2. Kanzlerpräsidentin
3. Bildungsabwendungsprämie
4. Schlecker-Frauen
5. wulffen
6. Netzhetze
7. Gottesteilchen
8. Punk-Gebet
9. Fluch-Hafen
10. ziemlich beste ...
Ausführliche Erklärungen dazu: HIER <-KLICK
Unwörter: "Manchmal rutscht es einem nur so raus"
Unwort des 20. Jahrhunderts: "Menschenmaterial"
2011:
Döner-Morde
Gutmensch
Marktkonforme Demokratie
Nachher soll es gar nicht so gemeint gewesen sein. Doch da schauen Bürger und Wissenschaftler nicht nur dem Volk - sondern auch den Politikern - "aufs Maul" und notieren deren sprachliche Ausrutscher. In einer Negativ-Hitliste werden seit 1991 solche "Unwörter" aufgelistet und veröffentlicht. Bei der jährlich stattfindenden Aktion "Unwort des Jahres" ist jeder von uns gefragt, negative Beispiele aus der Sprache einzusenden.
"Gesucht werden Wörter und Formulierungen aus der öffentlichen Sprache, die sachlich grob unangemessen sind und möglicherweise sogar die Menschenwürde verletzen. Die Vorschläge können aus allen Bereichen der öffentlichen Kommunikation stammen, aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Technik, Wissenschaft, Kulturinstitutionen oder Medien, und sollen in jedem Fall eine Quellenangabe enthalten." (Quelle: Unwort des Jahres)
Die E-Mail-Adresse für die Vorschläge geht an Prof. Dr. Martin Wengeler: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. . Mehr zum Thema finden Sie auf der Homepage: www.unwortdesjahres.net
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zum Bild oben - Netzjargon: LOL wird beim Chatten / Unterhalten am Computer verwendet. Es stammt aus dem Englischen, ist extrem abgekürzt von Laughing Out Loud = laut loslachen.
1834