Automobile und andere Schätzchen - Symbolbild (c) HESSENMAGAZIN.de
[Deutschland] Es wird Zeit, sich über die Überwinterung seines Zweitautos oder Oldtimers ein paar Gedanken zu machen. Zwar zeigt sich der Herbst dieser Tage noch mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen von seiner lieblichen Seite, doch das wird sich schon bald ändern. Dann wird nasskaltes Schmuddelwetter auf dem Programm stehen, aus dem vielerorts winterliche Verkehrsverhältnisse mit gesalzenen Straßen entstehen werden. Liebhaberfahrzeuge und automobile Klassiker sind in dem Fall besser wohlbehütet im Trockenen aufgehoben. Doch bevor es in den Winterschlaf geht, sollten Oldtimerbesitzer noch ein paar Vorkehrungen treffen, damit das „heilige Blechle“ bei guter Konstitution im nächsten Frühling wieder erwachen kann.
Eine gute Vorbereitung ist das A und O
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) hat in einer Check-Liste die wichtigsten Handgriffe zusammengestellt, die es im Vorfeld der Überwinterung zu ergreifen gilt
Den Anfang sollte eine gründliche Fahrzeugwäsche machen, wobei auch die Radhäuser und der Unterboden einbezogen werden sollten. Idealerweise wird das anschließende Trocknen des Autos durch das vorsichtige Auspusten der Karosseriefugen mit Druckluft komplettiert.
Im Anschluss empfiehlt es sich, eventuell anstehende Versiegelungsarbeiten an den Hohlräumen, wie z. B. Schwellern vorzunehmen. Dabei gilt das alte Motto: Viel hilft viel. Aber Achtung: Das Auto sollte wirklich „knochentrocken“ sein, sonst kann die Versiegelung Feuchtigkeitsnester einschließen, die das Blech von innen heraus angreifen.
Um Rostbildung im Inneren des Kraftstofftanks vorzubeugen, reicht es, den Tank bis zur Überlaufgrenze vollzutanken. Sorgen wegen einer eventuellen Kraftstoffalterung sind unbegründet, weil dafür die Zeit bis zum Frühling zu kurz ist.
Es bietet sich an, die Fahrt zur Tankstelle gleich mit der Erhöhung des Reifenluftdrucks auf das empfohlene Maximum zu verbinden. Da die Fahreigenschaften für die Einlagerung irrelevant sind und es vielmehr darum geht, die Reifen vor Verformungen als Folge des Stillstands zu schützen, empfiehlt der AvD als Zielwert den maximalen, vom Reifenhersteller für den entsprechenden Pneu genannten Luftdruck. Dieser ist auf der Reifenflanke vermerkt.
Eine gute Idee ist auch, den Kühlerfrostschutz zu checken und diesen gegebenenfalls anzupassen. Ist ein Behälter für Scheibenwaschwasser vorhanden, sollte der Frostschutz hier ebenso geprüft und auf frostige Temperaturen nachjustiert werden.
Zum Schutz der Türgummis und Dichtungen diese noch mit einem Glyzerin-Stift pflegen oder mit Puder abreiben. Beide Mittel halten die Gummiteile geschmeidig und frei von Feuchtigkeit. So hat Frost keine Chance.
Beim Thema „Ölwechsel“ scheiden sich die Geister an der Frage, ob dieser nach Saisonende oder unmittelbar vor Beginn der neuen Saison erfolgt. Entscheidender als der Wechselzeitpunkt ist allerdings, dass überhaupt gewechselt wird – bitte immer mit Ölfilter. Der Öl-Wechsel sollte zudem stets von einer Fachwerkstatt mit entsprechender Ausrüstung und nicht in der heimischen Garage durchgeführt werden. Nur so ist gewährleistet, dass das Altöl zuverlässig aufgefangen und fachgerecht entsorgt wird.
Gut Ding will ein geeignetes Winterquartier haben
Im Vorfeld der Einlagerung sind ein paar Gedanken an den Versicherungsaspekt angebracht. Wird der Oldie über den Winter abgemeldet, fehlt der Schutz einer Kaskoversicherung gegen Beschädigung und Diebstahl. Dann ist umso wichtiger, dass der Klassiker über den Stellplatz einen Versicherungsschutz genießt oder eigens eine Versicherung abgeschlossen wird, die die möglichen Risiken abdeckt.
Für eine längerfristige Unterbringung sollten Fahrzeuge grundsätzlich an einem geschützten, aber gut gelüfteten Standplatz abgestellt werden. Wegen der zumeist schwächelnden Rostvorsorge gilt das umso mehr für ältere Fahrzeuge. Von beheizten Räumen sind allerdings abzuraten, weil deren sehr trockene Luft Gummi- und Kunststoffteilen zusetzt, sie spröde macht und schneller altern lässt.
In nicht beheizten Garagen kann sich die Luftfeuchtigkeit in Folge von Temperaturschwankungen sammeln und auf dem Auto absetzen. Diesem Phänomen lässt sich sowohl durch regelmäßiges Lüften als auch durch den Einsatz von Raumentfeuchtern begegnen, die im Baumarkt sowie bei einigen Discountern erhältlich sind.
Finale Handgriffe und Tipps
Hat das Auto seinen Standplatz erreicht, empfiehlt es sich, dieses mit eingelegtem Gang gegen wegrollen sichern. Eine angezogene Feststellbremse kann während der kommenden Monate festkorrodieren.
Auf das Aufbocken des Klassikers als Schutz vor Standplatten sollten Oldtimerbesitzer verzichten. Zu groß ist das Risiko, dass die dauerhafte Entlastung des Fahrwerks zu Schäden an Gelenken, an Buchsen und Lagern führt. Wurde der Reifenfülldruck wie zuvor beschrieben angepasst, bieten spezielle Matten – sogenannte Reifenwiegen – einen guten Schutz. Ein vergleichbarer Effekt lässt sich aber auch mit halbgefüllten Sandsäcken erzielen.
Jetzt geht es an die Elektrik: Also Batterie abklemmen und an ein Batterie-Erhaltungsgerät anschließen. Ist das nicht möglich, sollten die Batteriepole ordentlich eingefettet werden. Das ist insbesondere bei 6-Volt-Batterien wichtig, da diese zum Ausgasen neigen. Der finale Batterietot wäre die Folge.
Durch die bereits erwähnten Temperaturschwankungen und Wetterwechsel steigt während des „Winterschlafs“ auch im Autoinneren die Luftfeuchtigkeit. Dieser Effekt lässt sich ebenfalls mit Raumentfeuchtern aus dem Baumarkt gut in den Griff bekommen. Einfach ein bis zwei Kartuschen im Interieur platzieren. Zudem ist es ratsam, die Fußmatten aus dem Auto herauszunehmen und diese zu Hause trocken einzulagern.
Als Schutz gegen Staub kann ein Autopaletot gute Dienste leisten. Die gibt es in vielen Farben für nahezu jede Autogröße und Karosserieform im Fachhandel zu kaufen. Wichtig: Ein Paletot für die Verwendung in Innenräumen nutzen, da die aus einem atmungsaktiven Gewebe gefertigt sind. Gummierte Auto-Pyjamas für den Außeneinsatz sind ungeeignet.
Bleibt nur dem automobilen Schätzchen vor dem Verlassen der Garage noch einmal sanft über den Kotflügel zu streicheln und das Garagenlicht zu löschen, bevor man das Tor schließt.
Quelle Text: AvD – Die Mobilitätsexperten seit über 120 Jahren
Es wird Zeit, sich über die Überwinterung des Oldtimers ein paar Gedanken zu machen. Zwar zeigt sich der Herbst dieser Tage mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen von seiner lieblichen Seite, doch das wird sich schon bald ändern. Dann wird nasskaltes Schmuddelwetter auf dem Programm stehen, aus dem vielerorts winterliche Verkehrsverhältnisse mit gesalzenen Straßen entstehen werden. Liebhaberfahrzeuge und automobile Klassiker sind in dem Fall besser wohlbehütet im Trockenen aufgehoben. Doch bevor es in den Winterschlaf geht, sollten Oldtimerbesitzer noch ein paar Vorkehrungen treffen, damit das „heilige Blechle“ bei guter Konstitution im nächsten Frühling wieder erwachen kann.
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) hat in einer Check-Liste die wichtigsten Handgriffe zusammengestellt, die es im Vorfeld der Überwinterung zu ergreifen gilt:
Eine gute Vorbereitung ist das A und O
Den Anfang sollte eine gründliche Fahrzeugwäsche machen, wobei auch die Radhäuser und der Unterboden einbezogen werden sollten. Idealerweise wird das anschließende Trocknen des Autos durch das vorsichtige Auspusten der Karosseriefugen mit Druckluft komplettiert.
Im Anschluss empfiehlt es sich, eventuell anstehende Versiegelungsarbeiten an den Hohlräumen, wie z. B. Schwellern vorzunehmen. Dabei gilt das alte Motto: Viel hilft viel. Aber Achtung: Das Auto sollte wirklich „knochentrocken“ sein, sonst kann die Versiegelung Feuchtigkeitsnester einschließen, die das Blech von innen heraus angreifen.
Um Rostbildung im Inneren des Kraftstofftanks vorzubeugen, reicht es, den Tank bis zur Überlaufgrenze vollzutanken. Sorgen wegen einer eventuellen Kraftstoffalterung sind unbegründet, weil dafür die Zeit bis zum Frühling zu kurz ist.
Es bietet sich an, die Fahrt zur Tankstelle gleich mit der Erhöhung des Reifenluftdrucks auf das empfohlene Maximum zu verbinden. Da die Fahreigenschaften für die Einlagerung irrelevant sind und es vielmehr darum geht, die Reifen vor Verformungen als Folge des Stillstands zu schützen, empfiehlt der AvD als Zielwert den maximalen, vom Reifenhersteller für den entsprechenden Pneu genannten Luftdruck. Dieser ist auf der Reifenflanke vermerkt.
Eine gute Idee ist auch, den Kühlerfrostschutz zu checken und diesen gegebenenfalls anzupassen. Ist ein Behälter für Scheibenwaschwasser vorhanden, sollte der Frostschutz hier ebenso geprüft und auf frostige Temperaturen nachjustiert werden.
Zum Schutz der Türgummis und Dichtungen diese noch mit einem Glyzerin-Stift pflegen oder mit Puder abreiben. Beide Mittel halten die Gummiteile geschmeidig und frei von Feuchtigkeit. So hat Frost keine Chance.
Beim Thema „Ölwechsel“ scheiden sich die Geister an der Frage, ob dieser nach Saisonende oder unmittelbar vor Beginn der neuen Saison erfolgt. Entscheidender als der Wechselzeitpunkt ist allerdings, dass überhaupt gewechselt wird – bitte immer mit Ölfilter. Der Öl-Wechsel sollte zudem stets von einer Fachwerkstatt mit entsprechender Ausrüstung und nicht in der heimischen Garage durchgeführt werden. Nur so ist gewährleistet, dass das Altöl zuverlässig aufgefangen und fachgerecht entsorgt wird.
Gut Ding will ein geeignetes Winterquartier haben
Im Vorfeld der Einlagerung sind ein paar Gedanken an den Versicherungsaspekt angebracht. Wird der Oldie über den Winter abgemeldet, fehlt der Schutz einer Kaskoversicherung gegen Beschädigung und Diebstahl. Dann ist umso wichtiger, dass der Klassiker über den Stellplatz einen Versicherungsschutz genießt oder eigens eine Versicherung abgeschlossen wird, die die möglichen Risiken abdeckt.
Für eine längerfristige Unterbringung sollten Fahrzeuge grundsätzlich an einem geschützten, aber gut gelüfteten Standplatz abgestellt werden. Wegen der zumeist schwächelnden Rostvorsorge gilt das umso mehr für ältere Fahrzeuge. Von beheizten Räumen sind allerdings abzuraten, weil deren sehr trockene Luft Gummi- und Kunststoffteilen zusetzt, sie spröde macht und schneller altern lässt.
In nicht beheizten Garagen kann sich die Luftfeuchtigkeit in Folge von Temperaturschwankungen sammeln und auf dem Auto absetzen. Diesem Phänomen lässt sich sowohl durch regelmäßiges Lüften als auch durch den Einsatz von Raumentfeuchtern begegnen, die im Baumarkt sowie bei einigen Discountern erhältlich sind.
Finale Handgriffe und Tipps
Hat das Auto seinen Standplatz erreicht, empfiehlt es sich, dieses mit eingelegtem Gang gegen wegrollen sichern. Eine angezogene Feststellbremse kann während der kommenden Monate festkorrodieren.
Auf das Aufbocken des Klassikers als Schutz vor Standplatten sollten Oldtimerbesitzer verzichten. Zu groß ist das Risiko, dass die dauerhafte Entlastung des Fahrwerks zu Schäden an Gelenken, an Buchsen und Lagern führt. Wurde der Reifenfülldruck wie zuvor beschrieben angepasst, bieten spezielle Matten – sogenannte Reifenwiegen – einen guten Schutz. Ein vergleichbarer Effekt lässt sich aber auch mit halbgefüllten Sandsäcken erzielen.
Jetzt geht es an die Elektrik: Also Batterie abklemmen und an ein Batterie-Erhaltungsgerät anschließen. Ist das nicht möglich, sollten die Batteriepole ordentlich eingefettet werden. Das ist insbesondere bei 6-Volt-Batterien wichtig, da diese zum Ausgasen neigen. Der finale Batterietot wäre die Folge.
Durch die bereits erwähnten Temperaturschwankungen und Wetterwechsel steigt während des „Winterschlafs“ auch im Autoinneren die Luftfeuchtigkeit. Dieser Effekt lässt sich ebenfalls mit Raumentfeuchtern aus dem Baumarkt gut in den Griff bekommen. Einfach ein bis zwei Kartuschen im Interieur platzieren. Zudem ist es ratsam, die Fußmatten aus dem Auto herauszunehmen und diese zu Hause trocken einzulagern.
Als Schutz gegen Staub kann ein Autopaletot gute Dienste leisten. Die gibt es in vielen Farben für nahezu jede Autogröße und Karosserieform im Fachhandel zu kaufen. Wichtig: Ein Paletot für die Verwendung in Innenräumen nutzen, da die aus einem atmungsaktiven Gewebe gefertigt sind. Gummierte Auto-Pyjamas für den Außeneinsatz sind ungeeignet.
Bleibt nur dem automobilen Schätzchen vor dem Verlassen der Garage noch einmal sanft über den Kotflügel zu streicheln und das Garagenlicht zu löschen, bevor man das Tor schließt.
AvD – Die Mobilitätsexperten seit über 120 Jahren
Als traditionsreichste automobile Vereinigung in Deutschland bündelt und vertritt der AvD seit 1899 die Interessen der Autofahrer. Am 11. Juli 1926 veranstaltete der AvD auf der AVUS in Berlin den 1. Großen Preis von Deutschland, für dessen Austragung er bis heute über 75-mal als sportlicher Ausrichter verantwortlich war. Seit dieser Saison fungiert der AvD als sportlicher Ausrichter und Sportorganisator für die DTM und setzt mit dem AvD Young Talent Team ein eigenes Wettbewerbsauto im Opel e-Rally Cup ein. Mit seiner breiten Palette an Services wie der weltweiten Pannenhilfe, einschließlich einer eigenen Notrufzentrale im Haus, weltweitem Auto- und Reiseschutz, Fahrertrainings sowie attraktiven Events unterstützt der AvD die Mobilität seiner Mitglieder und fördert die allgemeine Verkehrssicherheit. Das Gründungsmitglied des Automobilweltverbandes FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) betreut seine rund 1,4 Millionen Mitglieder und Kunden ebenso persönlich, wie individuell in allen Bereichen der Mobilität und steht für Leidenschaft rund ums Auto.