Autobahn - Abstand - Glückssache auf den vier Spuren am Hanauer Kreuz (c) HESSENMAGAZIN.de
[Hessen - Deutschland] Ein Hoch auf unsere Autobauer. Sie haben unsere fahrbaren Untersätze so bequem und sicher gemacht, dass wir im Inneren eingekuschelt nicht mehr auf unsere Fahrweise achten müssen. (Oder doch?) Wir hören Musik, unterhalten uns gemütlich über die Freisprechanlage mit Freunden, während die Maschine dahin rollt und für uns denkt. (Glauben wir.) Den Scheibenwischer, das Gebläse, die Lichter, die ABS-EBS-Stotterbremse schaltet unser Lifestyle-Kfz bei Bedarf von alleine an. (Hoffen wir.)
Das Hohelied der Liebe singen uns dazu recht aufdringlich die Hersteller und für PR-Text bezahlte Automagazine. Sie preisen mit Technik vollgestopfte und immens teuer gewordene Produkte an wie Designerkleider kombiniert mit Rennwageneigenschaften, aber natürlich plus sinnlichem (oder war es doch eher der ausdrucksstarke?) Charakter und hoher Alltagstauglichkeit. Selbst mal staunen: HIER <-KLICK.
Das Dumme an der ganzen Sache ist, dass nicht nur der drastische Benzinpreisanstieg viele - hauptsächlich junge - Leute bereits zum Umdenken veranlasst hat. Wer kann, verzichtet ohne Imageverlust heutzutage aufs Auto und steigt um aufs Rad, die Bahn oder die neuen Reisebusse. Auch Mitfahrzentralen <-KLICK sind eine Alternative für Flexible. Oder man(n) fährt - egal in welcher "Kutsche" - mit 120 Stundenkilometern durchs Land - staue sich dahinter, was wolle.
Auf der diesjährigen IAA (Internationale Automobil-Ausstellung) in Frankfurt wurde bezeichnenderweise eine "wissenschaftliche" Konferenz mit Experten (z. B. des Verbandes der Automobilindustrie) veranstaltet zum Thema "Junge Leute - Abwendung vom Auto?" <-KLICK. Dort wurden sicherlich Vermutungen angestellt über unsere aufgeklärte Jugend, die viel von Nachhaltigkeit und Weltretten hält. Oder von jungen Menschen, die vielleicht doch brav auf ihr schönes neues Auto sparen.
Kein Bock auf die Aggressivität auf deutschen Straßen
Es könnte aber auch sein, dass immer weniger Menschen Lust auf das Gedränge und Gedrängel, Ohne-blinken-vor-die-Nase-fahren, Lichtgehupe und Ausgebremse sowie die damit verbundene Gefahr von Massenkarambolagen auf Autobahnen haben. Der Verkehr rund um Frankfurt nimmt zu. Die Rhein-Main-Region mitsamt ihrem Einzugsgebiet kristallisiert sich als riesiger Verkehrsknotenpunkt mitten in Deutschland heraus. Man arbeitet in Frankfurt am Main ganz bewusst am Aufbau einer "Verkehrsinfrastruktur mit Mobilität im Kontext der Metropolenentwicklung, das heißt einer Konkurrenzfähigkeit im weltweiten Wettbewerb".
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