[Deutschland] In einem ungewöhnlichen bunten Zeichenformat tauchte kürzlich im "normalen" Fernsehprogramm ein rund 10-minütiges Filmchen auf, das uns die Notwendigkeit von "Dankbarkeit" zu empfinden eindringlichst nahebrachte. Der Titel lautete "Ein Mittel gegen Unzufriedenheit". Aha. Waren wir aus Versehen bei Bibel TV gelandet?
Neugierig geworden, begannen wir mit der Suche nach diesem poppig-einfach gestalteten "Erklärvideo" und fanden den unterhaltsamen Lern-Kanal "Kurz gesagt" auf YouTube: https://youtube.com/@kurzgesagtde?feature=shared.
Dort werden seit 2013 bereits kurze Animationsfilme in minimalistischem Stil zwecks Volksbildung gezeigt. Die aufgegriffenen Themen behandeln "wissenschaftliche / politische / technologische / politische /philosophische / biologische sowie psychologische" Informationen - zumindest irgendwie. Und zwar in einem Umfang, den kaum ein Zeitschriftenverlag je alleine publizieren könnte. Wahnsinn!
Vieles davon wird auch in der Mediathek von ZDF und ARD gezeigt. Das "Format" (die Art der Sendung) wird von "funk" präsentiert - dem "Online-Content-Netzwerk" der öffentlich-rechtlichen Sender. Dafür werden Filme und Podcasts für junge Zuschauer zwischen 14 und 29 Jahren produziert und gleich passend zugeschnitten für YouTube und Co. und alle überzeugten Handy-Nutzer.
Beispiele
- Wie bei den Peanuts - The Doctor is in:
www.zdf.de/funk/kurzgesagt-11090/funk-ein-mittel-gegen-unzufriedenheit-100.html <-KLICK - Ein weiteres Beispiel: Der Tag, an dem unsere gefiederten Kumpels, die Dinosaurier starben - Minute für Minute <-KLICK.
- Das auch noch: Diverse Kack Produktbeschreibungen <-KLICK.
- Unter den Verticals "Wahrscheinlich peinlich" mit echten Menschen (!) auch auf Tik Tok <-KLICK zu finden:
Sperma gegen Halsschmerzen? <-KLICK. - Und Dr. Sommers Nachfolgerin informiert unter "Fickt euch!" über alles zum Thema Sex <-KLICK.
Frage: Brauchen wir das?
Immerhin, es wird gelesen und kommentiert. Das ging damals in BRAVO-Zeiten nicht
Übersicht aller Kanäle <-KLICK
Das ZDF vermeldet im Oktober 2024 stolz:
Verändertes Portfolio zeigt messbare Erfolge: funk ist so jung und erfolgreich wie nie zuvor
Seit 2023 wurden mehr als die Hälfte der Formate im funk-Portfolio beendet und durch neue ersetzt. Dieser radikale Schritt erfolgte im Rahmen einer Gesamtstrategie, die auf die Verjüngung der funk-Nutzenden fokussiert. Diese Strategie zahlt sich aus: Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene in der beauftragten Altersspanne von 14 bis 29 Jahren kennen und nutzen das Angebot des Content-Netzwerks.
78 Prozent der funk-Zielgruppe haben bereits funk-Inhalte auf Plattformen wie TikTok, YouTube, Instagram und Spotify genutzt. Damit liegt die Nutzung sechs Prozentpunkte über den Zahlen des Vorjahres. Das geht aus einer der für die funk-Zielgruppe repräsentativen Online-Befragung im Auftrag von SWR- und ZDF-Medienforschung hervor. Die Befragung fand im Mai 2024 statt.
Insbesondere die Entwicklung bei den jüngsten Nutzenden von 14 bis 19 Jahren unterstreicht die Verjüngung des funk Portfolios: Die Nutzung des funk-Angebots stieg innerhalb dieser Altersgruppe im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozentpunkte auf 79 Prozent.
"Wir haben den Eindruck, dass wir unserer medial unterrepräsentierten Zielgruppe diese Erfolge schuldig sind und freuen uns sehr, dass die hohen Nutzungszahlen unsere Anstrengungen belohnen" sagt Philipp Schild, Programmgeschäftsführer von funk. "Wir bedauern, dass wir viele Formate mit großen Reichweiten einstellen mussten, um Mittel für jüngere Zielgruppen freizumachen. Umso größer ist die Freude, dass einige dieser Formate von ARD und ZDF übernommen werden konnten. Für die Zukunft ist eine noch engere Zusammenarbeit mit den Sendeanstalten geplant, um diesen Übergang noch effizienter zu gestalten."
Kristin Blum, stellvertretende Programmgeschäftsführerin von funk, bekräftigt: "Dass wir insbesondere in der jungen Altersgruppe so stark gewachsen sind, macht uns stolz und zeigt, dass der Austausch von mehr als der Hälfte unseres Portfolios zugunsten jüngerer Zielgruppen richtig war. Unsere Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Bereichen in ZDF und ARD ermöglicht uns, ein breites Spektrum an Formaten für die Zielgruppe anzubieten."
funk-Nutzungsquote erreicht Bestwert in der Zielgruppe
Die Daten der Online-Befragung unterstreichen zudem: funk kann seine Position als wichtiger Bezugspunkt für die junge Generation in Deutschland nach acht Jahren weiter stärken. 88 Prozent der Befragten kennen funk beziehungsweise mindestens ein Format des Content-Netzwerks, 78 Prozent der Zielgruppe haben bereits Angebote von funk genutzt.
Auffällig ist: Die Befragten greifen immer regelmäßiger auf die funk-Angebote zu. So ist der Anteil der wöchentlich Nutzenden um sieben Prozentpunkte auf 41 Prozent gestiegen. Rund ein Drittel (29 Prozent) der Befragten nutzt funk sogar mehrmals pro Woche und hat das Content-Netzwerk als festen Bestandteil in den eigenen Medienalltag integriert. Auch das Markenwissen der funk-Zielgruppe liegt weiterhin auf einem hohen Niveau. 53 Prozent derjenigen, die das funk-Netzwerk kennen, wissen auch um die Zugehörigkeit zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
ARD-Vorsitzender und SWR-Intendant Kai Gniffke betont: "Heute werden wir online mit Informationen geradezu überflutet. Häufig ist viel Hass und Fakenews dabei. Um so wichtiger ist funk: Junge Menschen bekommen hier verlässliche, geprüfte Informationen, gute Unterhaltung und Antworten auf Lebensfragen, die sie sich in diesem Alter stellen. Wir sind öffentlich-rechtlicher Rundfunk und haben eine Verantwortung auch für die jungen Heranwachsenden unter unseren Nutzerinnen und Nutzern."
"funk hat sich erfolgreich in der Lebenswelt der 14- bis 29-Jährigen etabliert. Das Content-Netzwerk erfüllt damit nicht nur den öffentlich-rechtlichen Auftrag, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Medienbildung und -kompetenz der nächsten Generationen", sagt Dr. Norbert Himmler, Intendant des ZDF.
Weitere Informationen
Die funk-Bekanntheitsstudie wird jährlich im Auftrag der Medienforschungen von SWR und ZDF durchgeführt. Die für die Zielgruppe repräsentative Befragung wurde vom Marktforschungsinstitut Kantar GmbH per Online-Access-Panel erhoben. Befragt wurden im Mai 2024 insgesamt 3.202 deutschsprachige Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 29 Jahren.
Quelle: ZDF-Kommunikation
Quelle Zusammenstellung: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de