[Deutsch-Land] BNE ist eine Abkürzung, die oft im Zusammenhang mit "Erziehung / Schule" steht und uns nicht so richtig interessiert... Jeder weiß warum: Man hat uns in der Kinderzeit traktiert (um nicht zu sagen: gequält) mit der Anhäufung von Wissen, das wir gar nicht wissen wollten. Das hat man dann "Schulbildung / Lernstoff" genannt und seine Inhalte wurden auch noch gemeinerweise bei "Prüfungen / Klassenarbeiten" abgefragt. War nichts Passendes im Kopf vorhanden, verpasste man uns ein "schlechtes Zeugnis". Kein Wunder, dass infolgedessen kaum jemand heute Lust auf BILDUNG hat und stattdessen einfach im WWW = Internet nachschaut :-)
Doch im Zusammenhang mit "Nachhaltigkeit" kann Wissen richtig wertvoll sein
Wir sollen unsere Lebensweise überdenken, die bis vor wenigen Jahren wenig vorausschauend - also nicht nachhaltig war
Beispiel 1: Wir haben nach dem letzten Krieg Müllberge (Monte Scherbelino <-KLICK) aufgehäuft, ohne Vorsorge zu treffen, dass daraus nichts ins Grundwasser trieft. Wir ahnten nicht, dass sich dort Jahrzehnte nach unseren lustigen Schlittenabfahrten unterirdisch giftige Gase aus dem Abfallmix bilden werden. Vom Abenteuerspielplatz mutierte dann in den 1980er Jahren der 50 m hohe künstliche Berg bei Frankfurt zum Sperrgebiet, als man endlich die Zusammenhänge begriff.
Beispiel 2: Dass viele unserer Bauern ihre Erträge auf den Feldern mit der Gift- und Düngespritze <-KLICK steigern, was sie schlicht "Pflanzenschutz" nennen, beschert uns im Sommer immer wieder "umgekippte" Seen, das heißt, im übergedüngten, also nährstoffreichen und damit schlecht mit Sauerstoff versorgten Wasser bilden sich giftige Blaualgen. Zugegeben wird der Zusammenhang nicht.
Beispiel 3: Wie unser Trinkwasser entsteht, das wir täglich aus dem Wasserhahn zapfen, wird nicht so richtig öffentlich gemacht. Und darüber, wie "geklärt" und in Bäche und Flüsse abgeleitet wird, mag man irgenwie gar nicht so richtig reden bzw. schreiben. Aber HESSENMAGAZIN.de wagt sich dran:
DOSSIER: Natur und Umwelt Lebenselixier Wasser Frisches Quellwasser ist etwas anderes.
Gut zu wissen: Es tut sich endlich etwas
Vorerst noch recht amtlich und mit hehren Worten geht es bei der BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ums Pläneschmieden / Absichtserklärungen / Förderrichtlinien in einem Dschungel von Informationen über die Nachhaltigkeitsagenda. Für die, die es mal wieder nicht verstehen, zusätzlich vorgetragen in Erklärfilmchen - garniert mit niedlichen Kindergartenzeichnungen: www.bne-portal.de/bne/de/einstieg/was-ist-bne/was-ist-bne.html <-KLICK
Viel Spaß mit der Theorie!
Rückblende: Wie bzw. wann es begann
Willy Brandt und seine Regierung gründeten 1969 eine Abteilung Umweltschutz im Bundesministerium des Innern und gaben rund zwei Jahre später ein erstes Programm heraus. Er hatte sich 1961 in seinem Wahlkampf für saubere Luft im kohleverqualmten Ruhrpott stark gemacht. Mehr dazu <-KLICK.
Doch der eigentliche Umweltschutz startete erst rund 10 Jahre danach. Er war anfangs ziemlich unpopulär und den "Spinnern" vorbehalten, die sich gegen Robbentötung und Walfang einsetzten und sich an Schiffe ketteten, um die Atommüllversenkung im Meer zu verhindern: Greenpeace <-KLICK.
Naturschutz existierte damals bereits
Anfang des 20. Jahrhunderts eröffnete man im Zuge der Wandervogelbewegung die ersten Naturparke. Ohne Zaun drumherum schlossen sich ein paar Kommunen zusammen und vermarkten sich seither gemeinsam für Freizeit und Naherholung: "Zur Erhaltung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur, Landschaft und Wildnis (ästhetisch-kulturelle Gründe; Natur als Sinnbild)"... Naturschutz ist somit eine öffentliche Aufgabe und dient dem in Art. 20a Grundgesetz verankerten Staatsziel." Das weiß Wikipedia.
NABU und BUND
Kurz vor der letzten Jahrhundertwende (1899) wurde der Vorläufer des NABU als Bund für Vogelschutz (BfV) in Leben gerufen, um unter anderem ein Verbot der damaligen Vogelfeder-Hutmode durchzusetzen. Bis dato fokussiert man sich beim NABU neben BirdWatch und BatNight auch auf Umweltthemen und Klimaschutz sowie das "Engagement in gesellschaftlichen und politischen Debatten". Seit 1993 zeichnet man Umweltsünder mit einem Negativpreis aus. Leider bewirkt in der Öffentlichkeit der Dinosaurier des Jahres nicht allzuviel <-KLICK.
Ähnlich gestrickt ist der von 21 Naturschützern 1975 gegründete BUND. Er ist verbandelt mit vielen weiteren Organisationen, zudem klageberechtigt und muss vor Eingriffen in die Natur Stellungnahmen zum Schutz von ökologisch wertvollen Flächen und Landschaften abgeben. Er mahnt kritisch, beobachtet umweltpolitische Defizite und informiert ebenfalls immer wieder die Öffentlichkeit über Agrarpolitik, erneuerbare Energien, die Verkehrswende und ganz speziell den Inhalt von Schadstoffen in Produkten mit seiner App ToxFox <-KLICK.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
115