Als man noch nicht alles im Supermarkt kaufen konnte, war der Herbst die hohe Zeit der Ernte. Gemüse und die Früchte - alles, was während des Sommers im Garten und auf dem Feld gewachsen war - wurde nun für den Winter haltbar gemacht. Das Einkochen sowie aus Beeren Saft oder Wein zu machen, gehörte dazu. Traditionell begann man hierzulande zur gleichen Zeit auch mit dem Schlachten sowie mit dem Jagen. So hatte man bald Schinken und Würste im Rauchfang hängen und einen Reh- oder Hasenbraten auf dem Tisch.
Bei den Christen wird bis heute noch Ende September oder Anfang Oktober ein Erntedankfestgottesdienst in der Kirche gefeiert. Dabei dankt man dem Herrgott für den Erntesegen, der Kammer und Scheune füllt und die Menschen über den Winter bringt.
In uralten Geschichten und Sagen hat das moderne Halloween seinen Ursprung
Was heutezutage als „keltisch“ bezeichnet wird, wie z. B. Musik und Feste, stammt eigentlich aus Irland. Dort wird das katholische Fest „Samhain“ zum Ende der Erntezeit und Beginn der Winterzeit gefeiert. Es gilt als Anfang des keltischen Jahres. Ihm folgen drei besondere Geisternächte, in denen – so erzählt man sich - die Menschen Zugang gehabt hätten zur schaurigen Anderswelt.
Weil allerdings auch die Geister der Verstorbenen und Götter der Unterwelt ihrerseits durch die offenen Tore hervorkommen konnten, widmete man ihnen Gaben, um sie milde zu stimmen. Zusätzlich wurden damals aber auch zur Sicherheit noch Feuer auf den Hügeln entzündet, und man stellte Rübenfratzen zur Abschreckung auf. Nachts hielten die Leute Wache, damit keiner in Haus und Hof vorbeikam, um das Vieh aus dem Stall zu stehlen oder die Ernte zu verderben.
Am 1. November feiern bis heute die westlichen Christen „Allerheiligen“. An diesem Tag gedenkt man der Heiligen und einen Tag später der Verstorbenen sowie armen Seelen im Fegefeuer. Auf den Gräbern werden dann zu „Allerseelen“ Lichter aufgestellt als Bezug zu den toten Vorfahren und mit einem besinnlichen Rückblick in die Vergangenheit.
Am Abend zuvor zelebriert man in den USA und einigen europäischen Ländern„Halloween“
Das Wort Halloween bezeichnet im Ursprung „All Hallows Eve“, also die Ankunft der Heiligen. Irische Einwanderer brachten einst diesen Brauch nach Amerika mit, er ist längst zu einem riesigen Spaß geworden: Wir gruseln uns künstlich, und als Gaben werden Süßigkeiten gefordert. Wer kann, erscheint den anderen vergnügt als Geist, und Haus und Wohnung werden dafür entsprechend geschmückt.
Niemand möchte es den modernen Menschen verbieten, sich fröhlich einer „Nacht des Grauens“ zu stellen. Denn seitdem elektrisches Licht die Nacht zum Tage machen kann, sind Kürbislaternen, ausgestattet mit flackernden Kerzen, nur noch eine nette Dekoration vor der Haustüre - und keine Notwendigkeit mehr, um böse Geister zu vertreiben :-)
Gut zu wissen
- Zu einer zünftigen Halloween-Party gehört alles, was schwarz, orange und gruselig ist.
- Beim Erntedankfest zieren Früchte, Gemüse und Nüsse sowie buntes Herbstlaub die Tische.
- Keltisch wird es mit „Ogham“, entsprechenden Zeichen sowie silbernen Knoten- und Kreuz-Symbolen.