[Hessen - Deutschland] Der tägliche Becher für den Coffee-to-go, mehrfach verpackte Lebensmittel im Supermarkt und eine Plastiktüte für den Einkauf – die Deutschen sind EU-weit Spitzenreiter in der Abfallproduktion. Jeder Bürger erzeugt rund 213 Kilogramm Verpackungsmüll im Jahr. Dennoch scheint ein Umdenken stattzufinden. Immer mehr Verbraucher wünschen sich eine umweltfreundliche Verpackung für ihr Produkt, die aber auch praktisch sein soll. Das ist ein Resultat des aktuellen Consumer Barometers des internationalen Firmennetzwerks KPMG und des Institut für Handelsforschung Köln. Es nimmt alle drei Monate aktuelle Trends im Handel und im Konsumentenverhalten unter die Lupe. 520 Verbraucher wurden repräsentativ über ein Online-Panel befragt.
Vor allem beim Einkauf von Getränken (85 %) und Lebensmitteln (82 %) ist es den Menschen wichtig, dass sie in umweltfreundliche Taschen, Tüten und Kartons eingepackt sind. Frauen zeigen ein stärkeres Umweltbewusstsein als Männer, was bei Getränken besonders deutlich wird (78 zu 91 %). Insgesamt schätzen 80 Prozent der Befragten praktische Verpackungen bei Lebensmitteln (Getränke: 72%) wie Kartons mit Tragegriffen. Die Optik ist bei Nahrungsmitteln (57 %) und Getränken (42 %) weniger wichtig. Ein weiterer Punkt ist das Verpackungsmaterial, was für rund 60 Prozent der Konsumenten beim täglichen Einkauf eine Bedeutung hat.
Mehr als 70 Prozent geben an, dass sie gezielt auf Produkte mit wenig zusätzlicher Verpackung achten. Ein Großteil nennt die Umweltfreundlichkeit der „Hülle“ als wichtigstes Einkaufskriterium. Vermutlich driften hier aber Wunsch und Wirklichkeit noch weit auseinander, meinen die Marktforscher. Nahezu alle Befragten finden es gut, dass viele Händler inzwischen auf die Plastiktüte verzichten.
Auch wenn sich die meisten Verbraucher mehr verpackungsfreie Produkte wünschen, bleiben Kartons, Flaschen & Co. im Handel wichtig und beeinflussen auch die Produktauswahl. Fast jeder vierte Konsument macht seine Kaufentscheidung häufig von der Verpackung abhängig.
Quelle Text: Heike Kreutz, aid.de