[Deutschland] In den 1980er Jahren waren sie so sehr "in", dass man von anderen Teenagern mitleidig angeschaut, wurde, wenn man keins besaß. Die Rede ist von Freundschaftsbändern, die bei jungen Leuten damals stark im Trend lagen. Nun feiern sie ein modisches Comeback und zwar mit interessanten neuen Materialien, aber immer noch in der altbekannten Technik.
Es war die "Jute statt Plastik" Zeit, in der man begonnen hatte, Blumenampeln aus grobem Garn zu knüpfen, als bald danach die Jugendmode aufkam, Reste - auch aus bunter Wolle - kunstvoll verknotet um das Handgelenk zu tragen. So lange, bis sie auseinander fielen, sollte die Freundschaft mindestens halten, hieß es.
Früher wie heute haben Armbänder oft eine Bedeutung, zeigten einst eine gesellschaftliche Stellung bzw. Zugehörigkeit und waren doch immer gleichzeitig Schmuck. Auf der Internetseite www.handmadekultur.de/projekte/armband kann man in DIY-Ideen (Do It Yourself) schwelgen, sich inspirieren lassen und viele Anleitungen herunterladen zum persönlichen Nacharbeiten. In diesem gut frequentierten Netzwerk der „Selbermacher“ werden kostenlos Tutorials, Tipps und Anregungen sowie Adressen von Läden für Fertiges und Zubehör in reicher Auswahl offeriert.
Die Magie der Farben
Was früher als schlichte Perlen aufgefädelt wurde, kauft man heute als „Beads“. Preiswert bekommt man sie in 1Euro-Läden, edel kommen sie in Silber und von Modeschmuckherstellern daher. „Charms“ nennt man die kleinen Anhänger, die einst die so genannten Bettelarmbänder zierten. Individuell und mit vielen Erinnerungen behaftet klingeln, Herzen, Engelchen, kleine Häuser oder stilisierte Tierchen zart am Unterarm.
Schön ist es, wenn man seinen Freunden ein Bändchen voller Bedeutung und mit guten Wünschen versehen knüpft.
• Rot ist die Farbe des Lebens. In China bedeutet sie Glück.
• Gelb steht für die Sonne und die Lebensfreude.
• Blau sind der Himmel und das weite Meer. Die Farbe bringt Ruhe ins Geschehen.
• Grün sieht man in der Natur in allen Nuancen. Sie bedeutet Hoffnung.
• Lila wirkt geheimnisvoll . Man sagt, es wäre die Farbe der Zauberer.
• Braun ist die Erde und unsere Verbundenheit damit. Die Farbe kann Sicherheit vermitteln.
• Orange macht fröhlich und kann der Ruf der Freiheit sein.
• Schwarz ist die Finsternis, aber auch die Farbe der Ruhe.
• Weiß bedeutet Unschuld und Reinheit.
• Warmes Gold zeigt Wertvolles an.
• Silbern ist der Mond, sein Glanz hat einen edlen Look.
Der Einstieg – Erste Anleitung zum Selbermachen
Es werden mindestens drei verschieden farbige Bänder benötigt, die rund fünf Zentimeter länger sind als der Armumfang am Handgelenk. Durch einen lockeren Knoten werden die Fäden miteinander verbunden und mit einer Sicherheitsnadel an einem Kissen oder ähnlichem festgesteckt.
Band1 und Band2 werden unter Band3 durchgeführt, mit dem dann eine Schlaufe für den Verschluss gelegt wird. Band1 und 2 werden damit einfach verknotet. Das ist der Anfang.
Geflochten wird in Makramee-Technik
Band1 wird zunächst in einer Schlaufe locker über Band3 gelegt. Dann wird Band2 über Band1 gelegt, unter Band3 hindurch geführt und durch die Schlaufe des Bands1 gezogen. So kommt ein Knoten um das Band3 herum zustande.
Anschließend wird genauso - immer abwechselnd links und rechts weitergeknotet, bis das Bändchen lang genug ist und mit dem Anfang verbunden werden kann.
Wer seinen Schmuck später mal ablegen möchte, knüpft oder klebt einen Schmuckverschluss an die Enden. Kleine Karabinerhaken, Magnetverbinder und anders mehr findet man im Bastelgeschäft oder online in riesiger Auswahl.
Quelle: Brigitta Möllermann, www.HESSENMAGAZIN.de