[Welt] Haben Sie sich schon mal darüber Gedanken gemacht, wo wir unsere Informationen herbekommen? Wie wählen wir sie aus, was schauen wir uns an und wem hören wir zu? Wieviel Zeit verwenden oder verschwenden wir auf Schlagzeilen oder Breaking News? Was interessiert uns so sehr, dass wir uns gerne die lange Version einer Geschichte antun? Und machen wir uns auch mal die Mühe, etwas Ausgefallenes zu suchen und zu ergründen?
Oberflächliche Fast News, wie die BILD-Zeitung und die Startseiten der Internet-Browser uns servieren, stillen unseren Hunger auf Er- oder Aufregung. Das genießen wir, falls wir ein normal-ödes Leben führen, in dem morgens das "Hallo" der Nachbarn, das "Mahlzeit" der Kollegen mittags und "Ich bin da", abends vom Ehepartner die Abwechlung des Tages darstellen.
Am Wochenende wird üblicherweise erstmal gebruncht, danach die Kinder eingepackt und ein Ausflug gemacht: Dahin, wo alle anderen auch hinfahren. Das ist halt so, that's life. Nicht schlimm. Wir fühlen uns dadurch bestätigt. Das ist eben gerade der aktuelle Trend, die allgemeingültige Richtung...
Haben das die digital vorsortierten Neuigkeiten in unserem Kopf verursacht? Gehen wir eigentlich noch Hinweisen nach, die Google uns nicht vorsortiert präsentiert? Ignorieren wir auch mal die ungelesenen Benachrichtigungen von unseren Freunden bei Facebook? Schreiben wir vielleicht sogar mal einen Brief und bemühen uns um gutes / richtiges Deutsch und interessante Inhalte oder reicht uns allen Twitter zur Kommunikation?
.
Links: Protestschild auf dem Feld - Rechts: In Rodenbach werden Äcker gerade zu Bauland (c) HESSENMAGAZIN.de
Möglicherweise setzen wir einfach auf ein Languagetool wie https://languagetool.org/ als Browser Add-On oder Smartphone-App, das uns beim Schreiben unterstützt und nur unsere Daten als smarte Gegenleistung bekommen möchte.
Tut denken weh?
Überfordert wie wir in unserer modernen Welt mit ihren überaus vielen Möglichkeiten sind, bekommen möglicherweise manche Worte jetzt eine besondere Bedeutung: Eng-stirnig oder außer-gewöhnlich. Ein Gegensatz in sich.
Auch das sogenannte Halb-Wissen ist nichts Gutes. Es reicht nämlich nicht, herumzutönen "Ackerland gehört den Bauern", wenn man z. B. nicht wirklich viel über unsere moderne Land-Wirtschaft weiß: www.wir-haben-es-satt.de.
Ist hinterfragen zu viel verlangt?
Wer an die Zukunft unserer Kinder denkt, gibt ihnen kein gespritztes oder von weit her eingeflogenes Obst zu essen, bestellt ihnen keine verzuckerte Cola und fettigen "Pommes" im Drive-In als Abendessen und nimmt später ihren dicken Popo sowie die beginnende Kinder-Diabetis als gegeben hin.
Des Geistes Kind: Einfach gestrickt?
Sprüche-Klopfer, die meinen, wir müssen nicht an den "Provit" (Profit) denken, sind sicher oft ganz vorne mit dabei, wenn es jede Woche beim Discounter Schnäppchen und Sonderangebote zu holen gibt. Billig aus China importiere Massen-Ware, auf die wir noch einige Prozent Rabatt bekommen durch unsere kostenlose Kundenkarte, mit der wir unsere Daten und unser Kaufverhalten an die ausstellenden Konzerne weitergeben.
AUTSCH
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
102