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[Hessen und drumherum] Die Unterschiede könnten nicht größer sein - und doch haben beide Bilder etwas gemeinsam. Sie sind vollgestopft mit Details. Links sieht man Bäume, Büsche, Gras und Blätter sowie einen Pfad - eingerahmt in fast einheitliches beruhigendes Grün. Auf der rechten Abbildung erkennt man zwei Eingangstore, einige Hinweisschilder, den Graffiti-besprühten Verteilerkasten sowie einen Mülleimer, eine bewachsene Mauer, Häuser, einen Baum und einen Begrenzungspfahl im Straßenpflaster - urban eben.
Schilder-Wald: Einige der Schilder des rechten Fotos im Einzelnen
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Wir sind an so einer Stelle überfordert, da man es garantiert nicht schafft, diese vielen Informationen in wenigen Augenblicken zu erfassen, zu kapieren bzw. einzuordnen.
Die Folge: Die Überfrachtung mit Geräuschen, Angeboten, Hinweisen, Geboten und Regeln in der Stadt macht uns auf Dauer unzufrieden - meistens, ohne dass wir dessen gewahr werden. Wir passen uns zwar an und blenden einiges aus. Doch auch das verursacht Streß. So fühlen wir uns letztendlich gehetzt und suchen Ausgleich - beim Shoppen zum Beispiel :-)
Doch irgendwann wird einem klar, dass ein echter Wald effektiver zur Erholung beträgt. Und so beginnen wir modernen Menschen die Natur wieder zu schätzen, lernen in teuren Kursen" Waldbaden" und lassen uns von professionellen Kräuterfrauen essbare Blümchen auftischen, um wieder Ordnung in unser Innerstes zu bringen.
Ohne Überblick: Vom Sammler zum Messi (c) HESSENMAGAZIN.de
PS: Die Redewendung "Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen" bedeutet im übertragenen Sinne, Offensichtliches nicht zu erkennen - zum Beispiel, eine Lösung für ein Problem zu finden.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de