[Armes Deutschland] Früher war vieles anders: Da spielten Kinder mit Freunden bis zum Dunkelwerden draußen, Verabredungen funktionierten ganz ohne "Ruf an, wenn du losfährst." Und an der Tankstelle und im Lebensmittelladen wurde man von menschlichen Wesen bedient, die sich mit dem Job ihren Lebensunterhalt sichern konnten. Der FORT-Schritt geschah gemächlich, Sommer- und Winterkleider trug man mehrere Jahre und Vatis "abgelegtes" Autos erbten üblicherweise die Kinder. Das konnte man sogar noch selbst reparieren.
Mühsam: Futter für die Bienen (c) HESSENMAGAZIN.de
Klar alles Oldschool - nostalgisches Romantikzeugs. Heute ist neu kaufen und Altes wegwerfen die Regel. Gut fürs Gewissen: Plastik, Glas und Altkleider werden ja recycelt. Und wenn nicht, dann wird der Müll energiegewinnend verbrannt bzw. irgendwohin verschifft, wo er dann eventuell heimlich ins Meer entsorgt wird. Wir Menschen als Herren der Welt wissen, wie alles zu funktionieren hat. Und die Natur ist uns gefälligst untertan.
Zu kaufen: Kunstblumen im Schaufenster (c) HESSENMAGAZIN.de
Wie blöd, dass zum Beispiel die Bienen und anderen Insekten das nicht kapieren. Die sterben einfach aus. Na und, dann sind halt auch ein paar Vögel weg (verhungert). Wozu braucht man die denn überhaupt?
Futter? Für Pferde nicht genießbar (c) HESSENMAGAZIN.de
Und dass in diesem Sommer das Gras vertrocknet ist, kann uns eigentlich egal seln. Wir haben ja keine Kühe zu füttern. Unsere Grillsteaks kommen aus dem Supermarkt. Falls sie ausverkauft sind, dann nehmen wir auch mal Schweinewürstchen. Das Borstenvieh wird ja nicht mit Gras sondern mit Erbsen, Ackerbohnen und hauptsächlich Sojaschrot (Import aus Brasilien) aufgezogen, später mit Weizen, Gerste und Soja gefüttert und fürs Fettwerden mit Getreide, Körnermais und Ergänzungsmitteln gemästet. Dass die sich aber selbst im vergitterten "Knaststall" noch bis zu ihrem Ende eigensinnig zeigen, was ihr Futter anbelangt, ist unglaublich. Selbst nachlesen: HIER <-KLICK.
Wächst gut: Alte Getreidearten auf dem Bauernacker im Vogelsberggarten, Ulrichstein (c) HESSENMAGAZIN.de
Wie dumm, dass auch das konventionelle Zeugs auf den Feldern "gemickert" hat - zu klein und zu früh dran war und sich dadurch wenig ertragreich zeigte. Zur Ernteprognose für dieses Jahr: HIER <-KLICK.
Artenvielfalt erhalten: Hinweis am Bauernacker im Vogelsberggarten (c) HESSENNMAGAZIN.de
Tja, dann müssen die Hersteller von Kunstblumen demnächst wohl zusätzlich noch Getreide kreieren. An täuschend echt aussehende Äpfel für den kommenden Herbst hat man bereits gedacht: Ganz preiswert aus Kunststoff, Styropor und Polyester mit ein bisschen Draht für nicht einmal 5 Euro: HIER <-KLICK.
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