[Hesssen] Ohne es wirklich wahrzuhaben, sammelt sich im Laufe der Zeit vieles an, was selten gebraucht wird. In der Küche ist es vielleicht die nie benutzte Spaghettipresse, im Kleiderschrank das bestickte Partykleid, das uns dann doch zu aufgetakelt erschien, und im Keller das seewasserfeste Vier-Personen-Gummiboot aus der Zeit, als wir mit den Kindern gemeinsam in die Ferien fuhren. Wer lange wartet und diesen Zustand ignoriert, hat irgendwann das Problem, sich nicht mehr als Herr bzw. Frau der Lage zu fühlen. Die Sache/-n wachsen uns regelrecht über den Kopf.
Damit wir nicht eines Tages aufgeben und in eine Art Messie-Zustand abdriften, hilft es, bewusst vorzubeugen. Zugegeben, es wird schwierig, wenn man sich etwas Neues zulegt, wie z. B. Fahrradhelm, Radschloss und Reifenpumpe. Welcher Schrank nimmt solche sperrigen Sachen auf?
Oft ist man unwillig darüber nachzudenken, wo man Platz schaffen muss. Vor allem, wenn man gerade von seiner ersten anstrengenden Fahrradtour zurückgekehrt ist. Da ist es gut, dass man Vorsorge getroffen hat: Dort, wo bis gestern die alten Schlittschuhe im Regal geparkt waren, kann ein offenes Körbchen die Sachen jetzt problemlos aufnehmen.
Anti-Chaos-Regeln
• Unordnung gar nicht erst entstehen lassen: Einmal am Tag alles Herumliegende an seinen Platz zurückbringen.
• Kleinkram logisch sortiert in Kistchen aufbewahren: Feuerzeuge, Streichhölzer und Kerzen gehören zusammen, genauso wie Knöpfe und Schnürsenkel zum Nähzeug oder Haarspangen zu Lockenwicklern.
• Unbedingt räumlich passende Systeme verwenden: Akten nicht in Küchenschränken stapeln und für Kleider keinen Bürocontainer verwenden.
• Planen mit einer To-do-Liste: Immer gleich aufschreiben, was demnächt noch erledigt werden soll. So gerät es nicht in Vergessenheit.
• Nicht zu viel auf einmal erledigen: Ein realistisches Zeitfenster definieren, um sich nicht zu frustieren.
Wenn ein Nachlass – eventuell ist das auch irgendwann der eigene im Keller – gesichtet werden muss, gilt: Vom großen Berg zu einzelnen kleinen Haufen umschichten. Das heißt, nicht für jedes Stück von vielleicht insgesamt 150 oder mehr Teilen wird gleich zu Anfang ein fester Platz bestimmt, sondern man stellt Möbel in die eine Ecke, legt Spielsachen woanders hin und räumt Decken, Kissen u. Ä. an anderer Stelle zusammen.
Ebenso kommen Werkzeugteile und Gartenutensilien jeweils in separate Kisten. Und was keinem Zweck mehr dienlich ist, wird in eine Box für den Flohmarkt gelegt. Kistenweise durchsortiert wird später in einem zweiten Arbeitsgang.
Machen Sie anderen eine Freude
Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, können Sie auch kostenlos weggeben. Viele Leute freuen sich über Geschenktes, vorausgesetzt, sie können es gebrauchen. Außerdem ist es umweltfreundlich, Sachen weiterzugeben und nicht einfach in den Müll zu werfen.
Übrigens: Beliebt bei Schnäppchenjägern sind private Haus- bzw. Garagenflohmärkte, auf denen sie mit den Besitzern der gebrauchten Gegenstände sprechen können. Im Gegensatz zu einem Kauf im Internet können sie an Ort und Stelle alles in die Hand nehmen, begutachten und für kleines Geld gleich mitnehmen.
Hinweis: Wer sich als Verkäufer nicht ganz sicher ist, in welchem Rahmen ein Flohmarkt vor dem eigenen Haus erlaubt ist, fragt einfach beim Ordnungsamt seiner Kommune an.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de