[Hessen und Drumherum] In uns ist seit Urzeiten das Jäger- und Sammler-Gen verankert. Das läßt uns heute wie damals Schnäppchen, beste Angebote und einmalige Gelegenheiten "jagen". So wie früher bringen wir dann unseren Fund bzw. die Beute hocherfreut und stolz in unsere Höhle... äh: Wohnung oder Reihenhaus :-)
Als erstes hat diese menschliche Regung der gelbblaue Möbelriese in den 1970er Jahren erkannt. Sattgegessen mit Fleischklöpschen hielten sogar unsere Kinder stundenlang den Zickzack-Rundgang durch die bunte Möbelwelt voller nie gesehener Angebote aus. Wenn nicht, dann lieferte man sie einfach zum Bälle-baden ab. Inzwischen sind sie die Generation, die Shopping zur Freizeitbeschäftigung erkoren hat.
Von dem Beginn dieses Trends profitierten als erstes u. a. Kaffeeverkäufer, die zu jener Zeit begannen, auch Uhren und so mit zu verkaufen. Die Geschichte dazu beim NDR <-KLICK.
Heute ist es für uns längst normal, im Supermarkt nicht nur Lebensmittel einzukaufen
Wurden Oma und Opa in den 19060er Jahren noch im Laden bedient, stiegen Händler und Tankstellen nach und nach alle auf Selbstbedienung um. Wann dazu die ersten "Grabbeltische" außerhalb des Schlussverkaufs auftauchten, ist nicht genau bekannt. Aber hier an dieser Stelle konnten wir nun unser Bedürfnis nach Jagen und Sammeln ungestört ausleben.
Zwischenzeitlich sind viele Leute dem wöchentlichen Angebotstrend verfallen, denn Schnäppchenjagd ist längst gesellschaftlich anerkannt. Man verschenkt dafür sogar als "treu-gläubiger" Rabatt-Kunde seine Daten an Discounterc & Co..
Remember: Geiz ist geil.
An der Spitze dieser Bewegung tummeln sich nunmehr zusätzlich mit regionalen Läden: KIK, TEDI, ACTION u. ä. und seit einiger Zeit online die Händlerplattform TEMU. Von ihr beziehen die örtlichen Händler möglicherweise die netten MUST-HAVE Kleinigkeiten, an denen niemand vorbeikommt.
Wir auch nicht, wie man am Foto oben sieht. Die dekorativen Katzenfutterschälchen kommen aus China, sind nicht zwar als "lebensmittelecht" deklariert, eignen sich aber als nette Deko.
Von Onkel Hugos Wandtellern hat ja auch niemand gegessen :-)
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de