Teilnehmer der dreitägigen Verbraucherschutzminister-Konferenz (c) Rainer Fleischmann
[Deutschland] Schecks sind fast out. Kaum jemand erinnert sich noch an die früher gängigen Papierzettel, mit denen man seine Bank anweisen konnte, jemandem Geld zu überweisen oder auszuzahlen. Ersetzt wurde der Vorgang durch die EC- bzw. heute: Girocard, von der die Zahlsumme ohne weitere Umstände vom Konto abgebucht wird, wenn man das Plastikkärtchen in ein entspechendes Gerät einsteckt. Oder inzwischen: oft nur für kleine Beträge auflegt.
Cool - kontaktloses Bezahlen wird ermöglicht durch einen eingebauten NFC Chip (Near Field Communication) in der Karte. Die Geheimnummer (PIN) wird jetzt nur noch für größere Beträge benötigt. So ersparen sich viele Leute die Mühe, mit Bargeld zu bezahlen, und Obrigkeit plus Banken kommen möglicherweise auf die Idee, es eventuell ganz abzuschaffen.
Doch Hilfe naht: Hessen macht sich für den Erhalt des Bargelds stark, denn die Verbraucherschutzminister der Bundesländer sehen den Rückgang von Geldautomaten mit Sorge.
Dazu die Pressemeldung des Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat:
14. Juni 2024 - Die für Verbraucherschutz zuständigen Ministerinnen und Minister der Länder haben die Bedeutung von Bargeld im Zahlungsverkehr betont. Sie forderten die Bundesregierung auf, Maßnahmen zu prüfen, um den Zugang zu Bargeld und dessen allgemeine Akzeptanz auch in Zukunft sicherzustellen. Dazu hat Hessen in der seit Mittwoch im bayerischen Regensburg tagenden Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK) einen entsprechenden Beschluss eingebracht. Auf europäischer Ebene solle der Bund für den Erhalt des Bargelds als Zahlungsmittel eintreten, fordern die Länder.
Der Hessische Verbraucherschutzstaatssekretär Daniel Köfer hob bei der Konferenz hervor, dass Bargeld trotz der zunehmenden Nutzung des elektronischen Zahlungsverkehrs für viele Menschen und in vielen Lebenssituationen immer noch eine wichtige und zentrale Rolle einnehme.
„Bargeld ist einfach unverzichtbar. Deshalb beobachten wir mit Sorge, dass es gerade im ländlichen Raum immer weniger Geldautomaten gibt. Der Weg zum Bargeld wird für viele Verbraucherinnen und Verbraucher dadurch immer teurer und länger“, sagte Köfer. „Die Menschen müssen überall im Land schnell und unkompliziert Bargeld abheben können. Hier ist der Bund gefordert, dies auch künftig sicherzustellen.“
Randbemerkung von HESSENMAGAZIN.de
Die um unser Geld besorgten Ministerinnen und Minister gehen wahrscheinlich selten bis nie selbst einkaufen. Sonst hätten sie irgendwann schon einmal mitbekommen, dass man sich in fast allen Läden hierzulande beim Bezahlen des Einkaufs mit Girocard Bargeld auszahlen lassen kann.
Den Gang zum Geldautomaten kann man sich auf diese Weise sparen
PS: Manche Geldautomaten existieren deshalb nicht mehr, weil böse Buben sie gesprengt und ausgeraubt haben...
Übrigens: Infos zu Schecks finden Sie bei www.verivox.de/girokonto/themen/scheck/
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de