Screenshot: Kartenausschnitt https://www.bing.com/maps?cp=50.584134%7E9.096659&lvl=13.9
[Hessen im Internet] Um für Besucher im WorldWideWeb interessant zu sein, werden auf den meistfrequentierten Maps (Karten) POI (Points of Interest) eingetragen. Oft vom Betreiber selbst, manchmal aber auch von anderen Usern. So wurde wohl das Einkaufszentrum "Königsgalerie" auch auf Microsofts BING-Karte platziert. Allerdings mitten in die Wallachei, äh: Pampa - nee: Provinz - anstatt in die Obere Königsstr. 39 der Stadt Kassel.
Das wäre doch mal eine Idee, "Luxusmeile und Shoppingparadies, Laufsteg und Rastplatz für Genießer – alles, außer gewöhnlich" mitten im Wald aufragen zu sehen mit dem "besonderen Flair ihrer ausgezeichneten Architektur" (Zitate).
Wir stellen uns einfach mal vor, Frieda Allesglauber und ihr Mann machen sich auf den Weg, um eines Tages dort einkaufen zu gehen. Das könnte durchaus passieren, da sie zu wenig hinterfragt, was alles so von ihrem "Internet" geboten wird.
Guckmal besser: https://hanseatic-group.com/tour/tour.html?s=pano934
Zugegeben, wir haben Frieda erfunden. Aber ihr Ansinnen steckt in vielen Leuten, die uns berichten, was sie glauben zu "wissen", weil sie es doch im "Internet" gelesen haben.
Früher war es "die Zeitung", aus der man / frau die Informationen bezog. Doch damals waren die Berichterstatter zur Wahrhaftigkeit verpflichtete Journalisten laut Pressegesetz. Seitdem wir aber unseren alltäglichen Lesestoff bei Facebook & Co. sowie aus kostenlosen Werbeblättchen konsumieren (müssen?), anstatt im gut recherchierten Wochenendteil der Tageszeitung, ist unsere "Wissenslandschaft" stark verwässert - teilweise bis zur Unkenntlichkeit.
Unser nächstes Beipiel ist eine Immobilienanzeige mit einer Lagebeschreibung eines Hauses, in der ein Schloss dazuerfunden wurde.
Screenshot (c) https://www.immowelt.de/expose/0d4a206b-c806-477f-9afb-a933920ed67f
Dass die Zusammenfassung außerdem höchst mißverständlich ist, verdankt man einem eigentlich seriösen Herrn der Firma IMAXX in Gießen, der für die Vermittlung vom Kaufpreis (259.000 €) eine Provision in Höhe von 3,57 % bekommen will = 9.246,30 €. Das ist jedoch anscheinend kein ausreichender Grund, sich als Makler echt Mühe zu geben. Vermutlich hat er lediglich einen KI-Bot für seine Beschreibung bemüht.
Aber das digitale Werkzeug stellt ungeprüft Fundstücke zusammen, kennt selbstverständlich weder die Örtlichkeit noch das längst verschwundene Schloss <-KLICK und gibt zudem die Distanz zum "Hauptbahnhof" mit 0,6 Kilometern an :-)))
https://www.openstreetmap.org/?mlat=50.6479&mlon=9.0325#map=12/50.6478/9.0325&layers=P
Überblick bekommen: Die Gemeinde Mücke besteht aus 12 ländlich geprägten Orten, die räumlich keine Einheit bilden, sondern auf rund 86 Quadratkilometern ziemlich weit auseinander liegen.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de