[Hessen und Drumherum] Jetzt drehen anscheinend manche Vermieter durch. Nicht nur, dass sie von den potentiellen Interessenten für ihr Objekt erwarten, dass diese alle finanziellen Einzelheiten - teilweise sogar VOR einer Besichtigung - von sich und ihren Angehörigen preisgeben. Nun verlangen manche sogar zusätzlich eine Mietvorauszahlung für ein ganzes Jahr. Dabei macht sich anscheinend kaum jemand Gedanken um den gesicherten Datenschutz der persönlichen Angaben oder auch mögliche spätere Änderungen in den Gegebenheiten. Wer bewahrt z. B. einen eben eingezogenen Mieter vor dem Rausschmiss (äh: der Kündigung) wegen Eigenbedarf?
Zudem ist es anscheinend ziemlich "wurscht", ob ein Haus als Bungalow (einstöckig) oder als Mehrfamilienhaus (oller Bauernhof) angepriesen wird oder man sich nicht um korrektes Deutsch in seiner Anzeige bemüht.
Fast hat man den Eindruck, Mieter wären Menschen zweiter Klasse und müssten hinnehmen, was verlangt wird. Dem ist aber nicht so. Auch Vermieter haben (einklagbare) Pflichten. Und wer mit jemandem einen Vertrag abschließt, sollte wenigsten dessen Namen kennen. Nicht wie in dem Fall des rosa Fertighauses in Ranstadt, das unter Chiffre angeboten wird und bei dem der Vermieter, ohne sich selbst zu offenbaren, Bewerber anschreibt, dass man "gezwungen" wäre, eine Vorauswahl zu treffen und daher die Übersendung "aussagekräftiger Unterlagen z. B. Bewerbung, Schufa , Lohnabrechnung, Familienstand, Ausweis" erwartet.
Trau schau wem: HESSENMAGAZIN.de lässt sie weiter teilhaben "Unmöglichkeiten auf dem Immobilienmarkt".
PS: Der Spruch in der Überschrift ist eine "Verballhornung" aus drei Redensarten: Das schlägt dem Fass den Boden aus. / Das setzt der Sache die Krone auf. / Das ist ein Schlag ins Gesicht... was alles bedeutet: Es ist eine unglaubliche Frechheit!
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
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