[Hessen und Drumherum] Wann haben Sie das letzte Mal einen Aushilfshandwerker gebeten, Ihnen für kleines Geld beim Wände streichen, Laminat legen oder Fußbodenleisten anbringen zu helfen? Wenn das schon länger her ist, möchten wir Sie warnen, falls Sie ein weibliches Wesen oder älteres Semester oder anders bedürftig sind. Auch wenn Sie es als Mann "am Rücken" haben oder die Knie knacken und Sie nichts Schweres heben dürfen, könnten Sie eventuell zum Opfer gewisser Maulhelden und "Alleskönner" werden!
Am liebsten kommen die Kerle zu Ihnen abends ins Haus, damit sie recht verschwitzt demonstrieren können, dass sie den ganzen Tag schwer geschuftet haben... (und entsprechend müffeln.)
Wenn noch nicht genügend Licht im zu renovierenden Raum vorhanden ist, prangt auf der gerunzelten Männer-Stirn eine Lampe mit der Stärke eines Flutlichtstrahlers. Damit kann man erstens herrlich Kunden blenden und zweitens in alle möglichen Ecken leuchten, ohne die Situation ganz überblicken zu müssen.
Hat eine Abmachung stattgefunden (morgen... Samstag... oder so), muss das aber kein fester Termin sein. Erledigungen werden gut und gerne immer mal verschoben - oder - hups, sorry: vergessen.
Ist dann der Tag des Tages da, beginnt der Haushandwerker entweder erst nach dem Frühstück um 10.30 Uhr oder sogar doch schon um 6.30 Uhr vor dem normalen Aufstehen.
Egal, Kunde/Kundin erträgt es irgendwie und schließt beim Hereintragen des Werkzeuges immer wieder hinter dem schnaufenden Mann die Haustüre, damit der Hund / das Kleinkind oder die verwirrte Oma nicht wegläuft.
Hurtig werden die hinterlassenen Erdklumpen im Flur weggefegt und das Bad mit schützendem Malervlies ausgelegt plus das ungefragt platzierte Laminatpäckchen vom Küchentisch entfernt, bevor der erste Ruf des Handwerkers nach frischem Kaffee erschallt.
Goodwill: Zwecks freundlicher Einstimmung sollte für die Mittagspause dem Arbeiter besser nichts aufgetischt werden. Das könnte sich rächen, indem es später immer erwartet wird. (Lassen Sie die Frikadellen u. ä. im Kühlschrank, die machen eh nur müde während der Verdauung ;-)
Ist der erste Tag rum, bleiben garantiert noch einige Handgriffe zu tun. Das ist Methode und der "Hammer" fällt dafür absichtlich früh ... So nach maximal sechs Stunden, damit der Kunde / die Kundin weiterhin erwartungsvoll und hoffnungsfroh in Lauerstellung bleiben muss.
Nutzen Sie jetzt die Zeit, um nach all dem nervigen Krach, Staub, Getrappel und Geruch die absolvierte Arbeit gründlich zu inspizieren.
Bei Malerarbeiten schlecht abgeklebt und vollgekleckst (c) HESSENMAGAZIN.de
Vielleicht wurde das Dämmmaterial verkehrt herum* unter dem Laminat verlegt, die Türrahmen und Steckdosen teilweise mit angestrichen und beim herzhaften Schleifen der Treppe ein Loch hinterlassen...
Sie haben nun folgende Möglichkeiten: Alles ignorieren (weil Sie es nicht besser wissen und glauben, das müsste so sein) oder sie kitten und wischen die Schäden weg, um die Zusammenarbeit nicht zu gefährden.
*Damit sollten Sie sich abfinden, wenn Sie keine größere Katastrophe oder einen Finanzschaden auslösen wollen ODER Sie schicken den Kerl in die Wüste und finden Wege, Ihre Renovierung anders zu erledigen...
So wie wir *seufz*
Voraussetzung: Sich damit abfinden, dass manches nicht mehr umgesetzt werden kann wie zuerst geplant
Ad 1 - Im Internet recherchieren, bis sich das zu erledigende Problem immer klarer darstellt..
Ad 2 - Im Baumarkt nach dem entsprechende Mittel oder Werkzeug suchen...
Ad 3 - Rechthaberische oder unwissende Angestellte dort ignorieren...
Ad 4 - Unbedingt zweckmäßige LED-Baustrahler mit Akku kaufen...
Ad 5 - Alles nach Hause transportieren, ein paar Stunden verschnaufen und dann loslegen.
.... To be continued!
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de