Noch alle Tassen im Schrank oder schon in der Spülmaschine?
[Moderne Welt] Wir haben zuviel und kaufen immer mehr dazu. Seitdem Shopping zu einer Freizeitbeschäftigung geworden ist, servieren uns Kaffeeröster sowie Supermärkte jede Woche neue Angebote auf Grabbeltischen oder in übersichtlichen Extraregalen. Folglich lassen wir uns - je nach Saison, Laune oder Geldbeutelinhalt - beim Einkaufen verführen, auch Zeug zu kaufen, von dem wir bis eben eigentlich gar nicht wussten, dass wir es benötigen.
In Vor-Ikeazeiten gab die gute Hausfrau ihr Geld nur für Dinge aus, die sie benötgte. Wenn z. B. kein Nudelsieb in der Aussteuerkiste vorhanden war, oder sich zum Konfirmationsessen mehr als 6 Personen angemeldet hatten, orderte man das Fehlende im örtlichen Fachgeschäft. Und falls die Familie größer wurde, Vati mehr Geld verdiente und man endlich eine neue Couchgarnitur im Möbelhaus bestellen konnte, nahm man sich einen Vormittag Zeit, um Stoffe und mögliche Ausführungen mit einem Verkäufer dort zu besprechen.
Hübsch, meganeu, interessant: Wozu braucht man das?
Doch die Ära der Stoffservietten, handgespülen Goldrandteller und echt silbernen Kuchengabeln ist seit mehr als einer Generation vorbei. Mit der Zeit tauchten immer mehr Mitnahmemärkte auf, man musste man sich nichts mehr liefern lassen, sondern konnte alles Gewünschte - oft billiger aus Fernost - sofort ins Auto packen. (Das hatte inzwischen nahezu jeder.)
Vor der Kasse, die man nun selbst mit einem Einkaufwagen ansteuerte, lagen lustig bunte Dinge und so manches Praktische - preiswerte Schnäppchen. Davon nahm man gleich etwas mit, ohne zu wissen, wann oder ob man es braucht. Diese kleine Shoppingerlebnis war Luxus pur und stellte uns zufrieden - so gewollt von speziell geschulten Verkaufspsychologen :-)
Zu dieser Entwicklung im Gleichschritt mit Aldi & Co. lesen Sie Interessantes bei Planet Wissen: HIER <-KLICK.
Doch nun häufen sich bei uns zuhause Dinge auf, von den wir locker die Hälfte wieder loswerden könnten.
Wenn da nicht das Problem wäre, dass inzwischen alle anderem ebenfalls an diesem Trend teilnehmen und deswegen Ebay bis über den Rand hinaus mit Anzeigen füllen. Zusätzlich müssen wir eventuell noch Omas Hab und Gut an den Mann / die Frau bringen: Die Stoffservietten, das Silberbesteck, die senfrosa Plüschcouchgarnitur und das 12-teilige Goldrandgeschirr... plus die Deko jener Zeit, alsdasind: Vasen, Kerzenleuchter, Porzellanfiguren und anderes mehr...
- Also denken wir über einen Hofflohmarkt nach (wenn wir VIEL haben).
- Oder wir ziehen mit Kisten und Kasten los und verkaufen samstags selbst auf dem Flohmarkt.
- Oder wir bieten den ganzen Kram einem Händler an...
Nach und nach macht man an jedem dieser Punkte recht frustrierende Erfahrungen und kommt zum Schluss möglicherweise auf die Idee, einfach einen Müllcontainer zu bestellen und alles wegzuwerfen. Dann aber - seien Sie sicher, macht sich Enttäuschung breit, zumal so eine Methode absolut nicht umweltfreundlich ist!
Hier beginnt nun ein Lern-und Denkprozess, in dem wir um eine passende Lösung ringen.
Bleiben Sie gespannt, Fortsetzung folgt !!!
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
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