[Hessen - Welt] LOHAS ist ein modernes Kurzwort, das aus den Anfangsbuchstaben mehrerer englischer Worte zusammengesetzt ist: Lifestyles Of Health And Sustainability. Dieser Zungenbrecher bedeutet übersetzt: "Lebensstile für Gesundheit und Nachhaltigkeit" und soll heißen, dass man sich als Angehöriger dieser Bewegung mit seinem Konsumverhalten auf entsprechende Ziele einstellt.
HESSENMAGAZIN verrät, wie das gehen könnte.
HESSENMAGAZIN erklärt L O H A S
Vorab: Der Begriff stammt aus Amerika, wo Konsumenten durch ihr Verhalten den Markt ins Schlingern bringen können. Im Jahr 2000 erschien dort zum Thema das Buch eines Soziologen: "The Cultural Creatives: How 50 Million Are Changing The World". Deutschland zog 2007 mit einer Studie nach, stellte jedoch dabei das Phänomen auf den Kopf, indem man aus Einfluss nehmenden Marktveränderern die "Zielgruppe Lohas" machte.
Zurück zur Natur, um gesund zu überleben
Wer in unserer fortschrittlich-zivilisierten Welt auf Billigware von 1-Euro-Läden, lauten Massentourismus und tiefpreisige, begaste* Frischfleischbrocken aus dem Supermarktregal verzichtet, erregt vielleicht in seinem Umfeld erst einmal Misstrauen. Die Durchschnittsdeutschen sind nämlich richtig stolz auf "Schnäppchen" und lieben es überschaubar bzw. konform. Und die Industrie schürt diese Einstellung.
Aus eigener Erfahrung wissen wir vom HESSENMAGAZIN, dass man sich fast dafür entschuldigen muss, aus diesem Raster zu fallen, um sozusagen als "Öko der zweiten Generation" schlank zu bleiben und keineswegs alles konsumieren zu wollen. Aber, auch ohne sich als LOHAS-Angehöriger zu bezeichnen, möchte der moderne Mensch vielleicht "einfach nur" für sich und seine Familie eine "Gute-Qualität-Mentalität" entwickeln. Da bleibt einem leider nichts anderes übrig, als BIO zu kaufen. Außerdem hat das gar nichts mit Moral, sondern eher mit Vernunft (Nachhaltigkeit) zu tun, wenn man gleichzeitig nach Produkten aus der Region Ausschau hält.
Übrigens: Jeder - selbst derjenige, der über kein überdurchschnittliches Einkommen verfügt - könnte seinen Kindern einwandfreie und frische Produkte - z. B. aus dem Garten - vorsetzen. Gutes Essen ist auf jeden Fall immer energiereicher als Fastfood, und gleichzeitig bewegt man sich körperlich beim Ernten und Zubereiten, d. h. braucht keine Sport-Studiokosten bezahlen :-).
Second-Hand erspart Müll und schont den Geldbeutel
Wer keine Oma hat, die noch schöne dicke Socken für den Abend auf der Couch oder ein warmes Mützchen fürs Kind stricken kann, sollte sich auf privaten Basaren umschauen. Selbst bei Designerware und Ski-Klamotten muss es nicht immer ein Neukauf sein. Zudem: Niemand muss zum Weltverbesserer werden, um auf giftfreie Ware anstatt auf schadstoffbehaftete Gummistiefel vom Grabbeltisch des Discounters zurückzugreifen. Selbst ÖKO-Test gibt inzwischen Hinweise auf "ausgegastes" Spielzeug, das bereits mehrfach gewaschen wurde.
TIPP: Geben Sie den Begriff mal bei Enzyklo.de ein, um zu lesen, aus welchem Blickwinkel andere diesen (Über-)Lebensstil betrachten: HIER <-KLICK
Warum es in diesem Fall NICHT wirklich wichtig ist, den Begriff zu kennen: Die Bezeichnung LOHAS war einmal ein zivilisationskritischer Ausdruck für einen - längst schon empfehlenswerten - Lebensstil. Er gilt nicht mehr als freakig oder idealistisch, ist aber persönlich sehr wirkungsvoll.
Eselsbrücke, damit man sich's besser merken kann: In diesem Fall ist sie entbehrlich. Hier sollten man eher Taten sprechen lassen und keine Worte (für die sich sowieso nur Marketingleute interessieren).
NEXT: Wünschen Sie sich etwas...
* Begast = unter "Schutzatmosphäre" verpackt: Großmärkte / Händler liefern in der Regel begaste Ware (Fleisch, Salat, Käse...) Auf der Verpackung ist es entsprechend gekennzeichnet. Durch ein Gemisch aus Sauerstoff (ca. 80 %) und Kohlendioxid (ca. 20 %) unter der Folie behält das behandelte Produkt länger sein "gutes Aussehen". Die Alternative, eine klassische Vakuumverpackung, ist unseren Verbrauchern (bislang noch) ziemlich wurst / egal...
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