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Home Gut zu wissen Notiert ! Paradise Lost: Ein Informatikprofessor singt für verlassene Tiere

Paradise Lost: Ein Informatikprofessor singt für verlassene Tiere

Professor, Musiker und Tierfreund Peter Z. mit seinen Schützlingen (c) Peter Z.
Ein Herz für Tiere: Professor, Musiker und Tierfreund Peter Z. mit seinen Schützlingen (c) Peter Z.

[Gelnhausen - mitten in Deutschland] Während der Deutsche Tierschutzbund aufruft zu der Kampagne "Tierheime helfen. Helft Tierheimen!", hat der ehemalige Mathematiker und spätere Komponist Peter Z. bereits die Initiative ergriffen und bietet seine Unterstützung ohne Umwege an. Er hat eine DVD mit 10 Songs und Musikvideos produziert, deren Verkaufserlös dem Gelnhäuser "Tierheim mit Herz" direkt zugute kommt.

Peter Z. gab in den 1980er Jahren seinen Job als Mathematiker in der Industrie auf, weil er nach dem zweimaligen Gewinn des 1. Preises in u.a. vom ZDF im Fernsehen übertragenen Kompositionswettbewerben mit Aufträgen für Pop-Kompositionen überschüttet wurde. Er sattelte um zum Berufskomponisten, dessen Songs Sidney Youngblood, Charles Shaw („The Vioce of Milli Vanilli“), Karel Gott, Edina Pop („Dschinghis Khan“), und noch viele mehr sangen.

Er schrieb die Hymne des damaligen Bundesliga-Erstligisten SV Waldhof-Mannheim, die als Single heute noch Kult-Status hat. Und die Titelmusik der SAT1-Sendung „Niki Lauda-Formel-1 good bye?“ wurde 1986 zum Verkaufsschlager. Zudem vertrat Peter Z. mit einer Komposition im Jahr 1986 Deutschland beim Internationalen Talentfestival in Bregenz (2. Platz). In den 1990ern folgte er dem Ruf auf eine Professur für Künstliche Intelligenz und Software-Engineering und machte Musik nur noch als Hobby. Auch hier war er erfolgreich: Seine Computer-Fachbücher sind z.T. jahrelang Nr. 1 auf Amazon-Bestsellerlisten gewesen.

2016 setzte Peter Z. sich nach längerer Pause auf Drängen von Fans nochmal ans Klavier uns schrieb neue Songs. Heraus kam dabei eine Musik-Video-DVD, deren Verkaufserlös er komplett dem Tierheim Gelnhausen stiftet. "Ich hatte eigentlich nicht vor, in meinem Alter nochmal Pop-Musik zu machen, doch für den guten Zweck tue ich es gerne. Ich habe selbst mehrere arme und z. T. behinderte Hundchen aus dem Tierheim. Was die mir im Leben gegeben haben, kann ich sowieso nie zurückgeben“ sagt er dazu.

  

Er sang diesmal entgegen seiner Gewohnheit alle Titel selbst und spielte auch alle Instrumente eigenhändig ein. Sogar die Video-Clips wurden persönlich produziert. "Ich war Kameramann, Beleuchter, Regisseur und Cutter in einem." Seine Songs sind stark klavierbetont, meistens eher langsam und einfühlsam, oft ins Melancholische gehend. Eine Ausnahme macht der Titelsong „Paradise Lost“, den er in leicht abgewandelter Version schon auf seiner 1984 erschienenen LP „Paradise“ veröffentlichte.

Zu bekommen ist die DVD des Professors ab 10 Euro im Tierheim Gelnhausen: HIER <-KLICK.


Pressemeldung des Deutschen Tierschutzbunds zur Lage Lage der Tierheime

Der Hauptgrund für die schwierige, existenzbedrohende Lage der Tierheime bleibt nach wie vor die nicht kostendeckende Erstattung der für die Kommunen übernommenen Pflichtaufgaben. Hinzu kommt, dass sich viele Kommunen auch bei der Erstattung von Kosten im Zusammenhang mit beschlagnahmten oder sichergestellten Tieren zögerlich verhalten.

Die dramatischen Welpenfunde aus illegalen Transporten in Bayern und deren Unterbringung in Tierheimen zeigen das deutlich. Gleiches gilt auch für Animal Hoarding-Fälle.

Zugleich werden den Tierheimen immer neue Aufgaben zugeschoben – zumeist als Folge der Gesetzgebung oder von Vollzugsdefiziten. Beispielhaft genannt seien hier die Landeshundeverordnungen, die fehlenden Regelungen zur Haltung von exotischen Tieren oder die immer noch fehlende bundesweite Katzenschutzverordnung mit einem Kastrationsgebot.

Dies sind nur einige Aspekte, die dazu führen, dass immer mehr Tiere immer länger betreut werden müssen. Die Folge: Die Kosten der Tierbetreuung steigen stetig.

Bundesminister Christian Schmidt hat für den 26. September 2016 zu einem Runden Tisch eingeladen. Moderiert wird die Veranstaltung zur Lage der Tierheime von der Parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Maria Flachsbarth. Mehrere Mitglieder des Deutschen Bundestages werden teilnehmen, aus den Bundesländern haben Staatssekretäre ihre Teilnahme angekündigt. Doch die Entscheider, die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände - der Städtetag, der Landkreistag und der Städte- und Gemeindebund - werden wohl wieder nicht teilnehmen.

Nach Ansicht der Tierschützer ein Affront gegenüber den Tierschutzvereinen, letztlich auch respektlos gegenüber dem Ehrenamt. Gleichzeitig verpassen die Kommunen eine einmalige Chance. Denn am Tisch sitzen auch Staatssekretäre aus den Ländern, die mit dem Bund gegebenenfalls Verhandlungen über finanzielle Vereinbarungen zu einer solidarischen Lösung bringen können. In einzelnen Ländern gibt es bereits Sonderfinanzierungstöpfe, die alleine aber nicht ausreichen.

Im Koalitionsvertrag der derzeitigen Bundesregierung steht das Versprechen, sich um das Thema zu kümmern. „Wir freuen uns, dass die Bundesregierung endlich das Versprechen umsetzt, aber es muss zu Lösungen kommen. Viel Zeit für langwierige Gespräche bleibt nicht mehr, wenn wir den Zusammenbruch des praktischen Tierschutzes in der Fläche verhindern wollen. Der 26. September 2016 ist ein wichtiges Datum für Tierschützer“, so Schröder vom Deutschen Tierschutzbund.

Mehr auf www.tierschutzbund.de


Wussten Sie schon: In Deutschland fließen jährlich rund 300 Millionen Euro Hundesteuer in die Gemeindekassen. Warum sollte nicht wenigstens ein Teil dieses Geldes auch wirklich wieder den Tieren zugute kommen? Der Deutsche Tierschutzbund fordert deswegen u. a. einen deutschlandweiten Investitionstopf von 50 Millionen Euro für die Instandsetzung unserer Tierheime. (Quelle: Tierschutzbund)

Petition für die Forderung nach einer fairen Bezahlung für die Tierheime: HIER <-KLICK


Presseinformation des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

Dialog gestartet zur Lage der Tierheime

Die schwierige Lage zahlreicher Tierheime und mögliche Lösungsansätze waren am 27. September 2016 Thema beim Runden Tisch Tierheime des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Unter Leitung der Parlamentarischen Staatssekretärin beim BMEL Dr. Maria Flachsbarth tauschten sich Vertreter der für den Tierschutz zuständigen Landesministerien, der kommunalen Spitzenverbände, mehrerer Tierschutzverbände und der Fraktionen im Deutschen Bundestag aus. Ein wichtiges Ergebnis war, dass der Überfüllung der Tierheime entgegengewirkt werden muss.

Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt erklärte: „Die Zahl der Tiere in den Tierheimen nimmt zu. Deshalb setze ich mich ein gegen Spontankäufe von Tieren, die später im Heim landen. Schulkinder und Erwachsene können mit der neuen Haustierfibel des BMEL herausfinden, welches Tier zu ihnen passt. Wichtig sind außerdem Maßnahmen gegen den illegalen Welpenhandel, der die Tierheime vor große Belastungen stellt. Grundsätzlich muss die finanzielle Ausstattung der Tierheime dringend verbessert werden. Hier sind die Länder, die Städte und die Kommunen am Zug. Zur Lösung der Probleme haben wir alle beteiligten Akteure an einen Tisch gebracht. Nun gilt es, den begonnenen konstruktiven Dialog fortzuführen.“

Parlamentarische Staatssekretärin beim BMEL Dr. Maria Flachsbarth sagte: „Tierheime erfüllen wichtige Aufgaben in unserer Gesellschaft. Sie betreiben praktischen Tierschutz und das in vielen Fällen ehrenamtlich. Sie übernehmen aber auch wichtige öffentliche Aufgaben, wie die Versorgung von Fundtieren. Tiere haben unseren Respekt verdient. Dazu gehört, sich vor dem Kauf über die Bedürfnisse der Tiere zu informieren.“

Eine Abfrage des BMEL in den Ländern hat ergeben, dass es in Deutschland über 1.400 Tierheime und tierheimähnliche Einrichtungen gibt. In den deutschen Tierheimen gibt es Plätze für über 13.000 Hunde und 24.000 Katzen. In den Tierheimen werden aber nicht nur Hunde und Katzen, Ziervögel, Kleintiere wie Kaninchen oder Reptilien versorgt, sondern auch Pferde, Esel und Wildtiere wie Igel.

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)


Kommentar von Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, zum Runden Tisch am 27.09.2016 zur Lage der Tierheime

Guter Anfang, konkretes Ergebnis gibt es leider noch nicht

 

Am 27.09.2016 fand auf Einladung des Bundesministers Christian Schmidt und unter Moderation der Parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Maria Flachsbarth MdB der Runde Tisch zur Lage der Tierheime statt. Neben Vertretern von Tierschutzverbänden nahmen auch Staatssekretäre aus den Bundesländern und Bundestagesabgeordnete teil. Für die kommunalen Spitzenverbände nahm je ein Vertreter des Deutschen Städtetages, des Deutschen Landkreistages und des Deutschen Städte- und Gemeindesbundes teil.

Zu den besprochenen Themen gehörten die Forderung der anwesenden Tierschützer, den Begriff „Fundtier“ bundesweit einheitlich klarzustellen. Zudem wurde die Forderung nach einem bundesweit einheitlichen Rahmen für die Erstattung der mit den Fundtieren verbundenen Kosten diskutiert. Aber auch Themen wie illegaler Welpenhandel, Animal Hoarding, ein Verbot von Tierbörsen und Regeln zur Haltung von Exoten in privater Hand, Katzenkastration und Belastungen des karitativen Tierschutzes durch die verschiedenen Landeshundeverordnungen wurden angesprochen.

 

Über den Verlauf der Gespräche

„Mit dem Runden Tisch hat die Bundesregierung ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt. Dafür danken wir und wir danken auch den Staatssekretären aus den Ländern und den Bundestagsabgeordneten aus allen Fraktionen für die Teilnahme. Das gestrige Treffen, der Austausch zu den verschiedenen Themen, die zur Lage der Tierheime gehören, war konstruktiv. Unser Eindruck war, dass besonders die kommunalen Vertreter, aber auch die anderen Teilnehmer die Herausforderungen des karitativen Tierschutzes erkannt haben.

Die Gespräche haben zwar noch kein konkretes Ergebnis gebracht, aber sie haben einen guten Anfang genommen. Nur die Lösung braucht es rasch. Die Frage, wer für die jetzt und auch in naher Zukunft in den Tierheimen befindlichen Tiere die kostendeckende Erstattung zahlt, ist vordringlich zu klären.

Obwohl der Deutsche Tierschutzbund einige Tierheime stabilisieren konnte, ist die Lage vieler Tierheime aktuell existenzbedrohend. Der karitative Tierschutz übernimmt die Aufgaben der Kommunen, der Länder und des Bundes. Dazu gehört auch, dass der Deutsche Tierschutzbund aktuell 1,5 Millionen Euro investiert, um eine Auffangstation für Reptilien zu bauen und seine Papageienstation auszubauen.

Zudem investieren wir 250.000 Euro in den Umbau von Containern zu Quarantänestationen, weil die Unterbringung und Versorgung der großen Zahl aufgefundener, illegal eingeführter Welpen sonst nicht mehr leistbar ist. Zudem helfen wir als Dachverband mit massiven Finanzzuschüssen, um z.B. auch die anfallenden Kosten für Tiere aus Animal Hoarding-Fällen zu bewältigen.

Das alles sind Gelder, die eigentlich Kommune, Land und Bund bereitstellen müssten. Nach internen Beratungen unter den kommunalen Verbänden und Politikern wird der Runde Tisch zur Lage der Tierheime zum Jahreswechsel wieder zusammenkommen. Bis dahin erwarten wir besonders bei den kommunalen Spitzenverbänden Fortschritte und Lösungsansätze, um den praktischen Tierschutz vor Ort nicht weiter ausbluten zu lassen. Lob bleibt für die Länder, die schon mit Investitionstöpfen helfen, scharfe Kritik geht an die Länder, die bisher nichts beitragen, da ist das Land Bayern Spitzenreiter im negativen Sinn.“

Kommentiert von Thomas Schröder, Deutscher Tierschutzbund e.V.


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