Frankfurts östliches "Einfalltor", die Hanauer Landstraße (c) HESSENMAGAZIN.de
[Hessen] Trotzdem der meiste Wirbel um "Mainhattan" oder "Bankfurt" gemacht wird, ist die Stadt Frankfurt nicht unsere Landeshauptstadt, sondern Wiesbaden. Und das offiziell sogar erst seit 1952 nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit 285.522 Bewohnern ist sie zwar die zweitgrößte Stadt des Bundeslandes - gleich nach Frankfurt mit etwa einer Dreiviertelmillion Einwohnern - punktet aber trotzdem nicht bei dem typischen Hessen-Allerlei :-).
Es ist Frankfurt, worauf sich die meisten "echten" Beispiele für Hessen beziehen, obwohl die Geschichte verrät, dass zu allererst Marburg im Jahr 1228 und dann Kassel Regierungsssitz der Obrigkeit waren.
Ohne die ursprünglichen Wurzeln Hessens aus der Römerzeit mit den Chatten und Cheruskern zu erwähnen, blicken wir auf eine wechselvolle Geschichte nach der "Geburtsstunde" Hessens:
Als Heinrich von Brabant nach einem Erbsstreit inklusive siebzehnjärigem Krieg 1264 zum ersten Landgrafen von Hessen wurde, erkor er einige Jahre später (1277) Kassel als Residenz. Seine Sippe (Dynastie) regierte anschließend von dort aus ihr Hessen-Land ungestört einige Jahrhunderte lang.
Frankfurt war derweil im Mittelalter Krönungszentrum des "Heiligen Römischen Reiches" und wirtschaftlich schon sehr erfolgreich - erst recht nach 1240, als man dort Messen abhalten durfte.
Unser heutiges Deutschland entwickelte sich politisch allerdings erst nach und nach unter der wechselnden Herrschaft weltlicher Obrigkeit, die der Meinung war, ihre gekrönten Kaiser hätten ihre "heilige" Macht von Gott erhalten.
Das Land Hessen wandelte sich derweil - je nach Besitzer - ebenfalls und zwar vom
- Großherzogtum (1806)
- zum Kurfürsten-, Herzog- und Fürstentum,
- um anschließend zu einer Landgrafschaft bzw. Kurhessen,
- dem Bezirk Hessen-Darmstadt sowie zur preußischen Provinz Hessen-Nassau
- und letztendlich 1918/1919 zum Volksstaat Hessen zu werden.
- Mehr dazu: https://hessen.de/Wissen/Geschichte-des-Landes/19-Jahrhundert
Kein Wunder, das Hessens "Volksgut" samt Sprache nicht einheitlich sein kann: Klickmal!
In Ermangelung dessen schaut man halt auf Frankfurt, das wirbelige Finanzzentrum Deutschlands mit dem riesigen Flughafen, einer Reihe echter Wolkenkratzer und der allerdings eher typisch ländlichen Küche im Ursprungsstadtteil Sachsenhausen "dribb de Bach".
Darüber hinaus existieren in der Stadt wichtige Einrichtungen für Bildung und Forschung, wie die Goethe-Universität mit umfangreichen Studiengängen, die Frankfurt University of Applied Sciences und die Frankfurt School of Finance & Management. Auch Forschungsinstitute machen überregional von sich reden: Das Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Weitere Pluspunkte sind der Grüngürtel, ein Zoo, der Palmengarten sowie die allseits geschätzten Oasen am Main nahe der Innenstadt - siehe unseren Freizeittipp für die Metropole <-KLICK.
Hessens Hauptstadt Wiesbaden ist bekannt für Tradition, Kultur und Kurgeschehen
Mit dem Staatstheater, immerhin 22 Museen plus der Russischen Kirche und dem Biebricher Schloss (mehr <-KLICK) verweist man gerne auf die vergangene Historie der Stadt. Wichtig nimmt man auch die Bildende Kunst: In vielen Galerien finden immer wieder beachtenswerte Ausstellungen statt. Zudem ist Wiesbaden als ehrwürdige Kurstadt mit insgesamt 26 Thermalquellen beliebt, die bereits von den Römern genutzt wurden. Ein populäres Ausflugsziel, von dem man eine bemerkenswerte Aussicht auf die Stadt und die Umgebung hat, ist der Neroberg, auf den eine Seilbahn hinaufführt. Mehr zu allem: HIER <-KLICK.
Was Frankfurt nicht hat: Einzigartig ist am nahegelegenen Rhein die Möglichkeit, in der warmen Jahreszeit einen Ausflug auf die Rettbergsaue zu unternehmen: HIER <-KLICK.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de