[Vogelsbergkreis] Alte Linden und Basaltformationen sind die Höhepunkte auf einer rund acht Kilometer langen Runde um Ulrichstein. Ausblicke in die weite Vogelsberglandschaft und Einblicke in die Schönheiten der Natur fügen sich unterwegs zu einem Gesamterlebnis zusammen. Beginn der Wanderung ist am Parkplatz vor dem Rathaus in Ulrichstein, wo auch die etwa 400 Jahre alte Linde neben der Bushaltestelle steht, unter der sich einst ein Trog mit Zapfstelle befand. Die vulkanische Vergangenheit der Region wird dort am Gebäude „Zollhaus“ erkennbar, das aus Basaltbruchsteinen errichtet wurde. Ulrichstein liegt auf einem Vulkanschlot, dessen Basalt als Baumaterial auch für die Burg – heute die Ruine auf dem Schlossberg - diente.
Der Weg führt die Marktstraße entlang zur Kirche, begleitet auf der rechten Seite begleitet von weiteren Linden. Ulrichsteins Bewohner setzten die robusten Laubbäume bevorzugt an ihre Hofstätten. Sie spendeten Schatten für die Miststätten, lieferten Lindenblüten für Tee und dienen auch heute noch als Futterpflanzen für Insekten.
Zudem wurde nahe des ehemaligen „Darmstädter Hofs“ wurde vom Vogelsberger Höhen-Club am 1. April 1895 zum 80. Geburtstag des Fürsten Bismarck gepflanzt. Gleich daneben findet man vor dem Eingang eines Blumenladens die Friedenslinde, die zum Gedenken an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 um das Jahr 1900 in die Erde kam. Drei Linden begrünen die Kirche und das Kriegerdenkmal.
Weiter auf der Hauptstraße bergab sieht man ein schönes Beispiel einer Hoflinde, und an der Ecke zum Weg „Am Born“ geht es an der "Prinzenlinde" vorbei, die 1907 zu Ehren der Geburt von Erzgroßherzog Georg Donatus, des Sohns von Ernst Ludwig II., gepflanzt wurde. Am Ortsausgang in Richtung Bobenhausen steht vor dem Museum „Vorwerk“ die "Völkerschlachtlinde", die 1913 zur Erinnerung an den Sieg über Napoleon dort gesetzt wurde.
An dieser Stelle biegen Wanderer von der Landstraße (L 3166) nach rechts ab und gehen weiter auf dem Vulkanring beziehungsweise der WeitblickTour. Nach der Überquerung der "jungen" Ohm und der Landstraße (L 3073) geht es bergauf durch eine wunderschöne Heckenlandschaft zu einem idyllischen, buchenbestandenen Geotop. Diese Basaltformation wurde benannt nach einem ehemaligen Ulrichsteiner Arzt: „Dr. Bruchhäuser Höhe“.
Der weitere Weg führt durch den Wald über die Höhe bis zu den Stumpertenröder „Dicken Steinen“. Markante Felsen gaben der Stelle ihren Namen, die möglicherweise früher als Kult- und Opferstätte diente.
Von hier kann man eine herrliche Aussicht bis zum Hohen Meißner, dem Kellerwald, der Amöneburg und hinunter ins Gießener Becken genießen. Interessierte informieren sich mittels der Geotoptafel vor Ort über die Entstehung der markanten Basaltsäulen in Meilerstellung. Eine überdachte Sitzgruppe lädt zur Rast ein.
Ungefähr 500 Meter weiter führt der Weg wieder Richtung Ulrichstein durch den Hegwald oberhalb des Tals des Trockenauer Baches. Letztendlich überquert man die Landstraße (L 3162) von Ulrichstein nach Helpershain. Unterwegs säumen bunte Wiesen den Weg, und in vielen Hecken zwitschern Vögel.
Zum Schluss kann man bei der Reithalle zum Wohnmobilstellplatz bzw. zum Badebiotop rechts abbiegen oder entlang des ehemaligen Ferienparks, heute: Wohngebiet "Burgblick", zurück zum Ausgangspunkt wandern.
Quelle Text: Pressestelle Vogelsberg