[Bad Soden-Salmünster] Es ist herrlich entspannend, im Wildpark des Kurstädtchens 63628 Bad Soden-Salmünster spazieren zu gehen. Der Eingang zu dem recht gut beschilderten eintrittsfreien "Erlebniswald" ist ganz am Ende der Frowin-von-Hutten-Straße 30 zu finden, hinter dem Hotel Hubertus, wo Sie auch parken können.
Fellnah kommen Sie dem Damwild und geruchsnah dem Schwarz- oder Rotwild. Daneben befindet sich in diesem Stadtwaldabschnitt auch eine Herde Mufflons. Zudem stößt man unterwegs auf ein paar nette Gimmiks, wie einem Barfußpfad und dem Platz der "Leichtigkeit und Entspannung" sowie einige Schilder, auf denen Interessantes zur heimischen Natur geschrieben steht.
Hunde sind im Wildpark an der Leine erlaubt (c) HESSENMAGAZIN.de
Die Wege sind zum Teil naturbelassen - für Kinderwagen wird das an manchen Stellen zur Rallye, Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer haben es dort recht schwer. Jene sind besser aufgehoben unten in der Stadt im Kurpark, wo es früh im Jahr bereits herrlich grünt und blüht und alle Wege sauber asphaltiert sind. Dort warten zudem ein paar nette Cafés mit Eis und kleinen Gerichten auf.
Betreten erlaubt: Besucher ohne Hunde können dem Damwild in seinem Gehege nahe kommen (c) HESSENMAGAZIN.de
Damwild wurde früher von Fürsten in Fasanerien gehalten. Es ist im Gegensatz zu den kleineren Rehen tagaktiv und weniger scheu. Erkennbar ist es am Schaufelgeweih der männlichen Tiere und dem gepunktenen Sommerfell. In der freien Wildbahn lebt es hauptsächlich in offenen Landschaften mit kleinen Waldstücken. Heutzutage wird es gezielt nachgezüchtet, u. a. zur Fleischproduktion. Wer weiße oder schwarze oder sogar gescheckte Tiere sehen möchte, kann sich an Damwildgattern umsehen. Farbanomalien kommen hier recht häufig vor. Im Übrigen hört man die Tiere auch blöken oder fiepen, wenn man zur richtigen Zeit lauscht.
Mufflons - Wildschafherde in ihrem "Gebirge" (c) HESSENMAGAZIN.de
In Europa gilt das Wildschaf Mufflon wieder als Jagdwild, nachdem es auf unserem Kontinent fast ausgestorben war. Mufflons leben normalerweis in geselligen Rudeln im Gebirge. Die Böcke tragen große gebogene Hörner, die nicht abgeworfen werden. Während der Paarungszeit werden diese zu lautstarken Kampfritualen mit anderen Widdern verwendet.
Gut, dass hier ein Zaun dazwischen ist: Redaktionshund Leo und der Rotwildhirsch schauen sich gebannt in die Augen (c :-) HESSENMAGAZIN.de
Der „König der Wälder“ mit seinem normalerweise eindrucksvollen Geweih ist der Rothirsch, unser größtes europäisches Wildtier. Kaum zu glauben, aber wahr (und auch zu riechen ;-) ist es, dass er gerne im Schlamm badet. Die männlichen Hirsche verlieren ihren Kopfschmuck einmal im Jahr, um sofort wieder einen neuen wachsen zu lassen. In dieser Zeit befindet er sich unter einem schützenden "Bast", der nach einiger Zeit an den Bäumen "abgefegt" wird.
Im Sommer ist es schön kühl auf den Waldwegen und auf dem einladenden Rastplatz mitten im Erlebniswald (c) HESSENMAGAZIN.de
Sitzgelegenheiten, ein Glockenspiel und anderes mehr animieren neben dem Damwildgehege zum Ausruhen auf dem Platz der "Leichtigkeit und Entspannung" ein. Der große Rundgang durch den Wildpark führt auf einen bewaldeten Hügel, vorbei an ein paar Ausblicken ins Tal. Überall ist man unterwegs der Natur auf der Spur. Fazit: Der kleine Wildpark eignet sich gut für geruhsame Spaziergänge mit kleinen Aha-Effekten und Kurzweil an den Tiergehegen.
Chillende Wildschweine (c) HESSENMAGAZIN.de
Frei lebende Wildsäue rotten sich meistens am frühen Abend zusammen und pflügen mit dem Rüssel auf der Suche nach Fressbarem den Boden um. Während des Tages ruhen sie in Kuhlen. Die Weibchen nennt man Bachen, die Jungen sind die Frischlinge, und der ausgewachsene Keiler, das erwachsene Männchen, erkennt man an den großen Eckzähnen. Was die oft hörbar grunzenden Tiere als Lebensraum nutzen, ist schnell aufgezählt: Neben dem "Schlafkessel" sind es ein Scheuerbaum und eine schlammige große Pfütze. Außer den bestaunten Exemplaren in unseren Wildparks kommen in Deutschland seit ein paar Jahren wesentlich mehr Wildschweine vor als früher. Sie leben ausgesprochen gut bei uns, weil sie in milden Wintern und auf riesigen Maisfeldern paradiesische Zustände vorfinden. Ihnen zu begegnen ist nicht unproblematisch, wenn sie (inzwischen oft zwei Mal im Jahr) Junge haben und sich von uns angegriffen fühlen.
Quelle: Brigitta Möllermann (bm) HESSENMAGAZIN.de
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