[Rumpenheim am Main] Fotografiert, dokumentiert, registriert, erfasst, ausgewertet und x-fach breit getreten: Hessen in der Mitte Deutschlands ist nicht zu übersehen und wird selten (zu unserem Leidwesen) umfahren. Doch - wie die Menschen halt so sind - wird immer nur das erwähnt und ständig aufgewärmt, was eh schon alle wissen. Mainstream eben. Herrlich links liegen gelassen wurde dabei der offenbacher Stadtteil Rumpenheim am Main. Und das, obwohl dort ein Schloss mit Geschichte, dazu ein alter Park, ein Wein-Garten (!) mit entsprechend benanntem Sekt plus eine echt wichtige, stark frequentierte Autofähre über den Fluss existieren.
Der Ort selbst hat sich keine Mühe gemacht, seine eigene Homepage auf den Stand der Dinge zu bringen. Wikipedia gibt jedoch ein wenig Auskunft, und die "Mutter" Offenbach verrät neben anderen akuten Sorgen - z. B. Stress mit dem extremen Fluglärm über den Köpfen der Einwohner - einiges zu ihrem Eigentum, dem Schloss und Park. Mehr nicht.
Steht man vor dem Eingang des Parks und lugt um die Ecke zum schön hergerichteten Schlossgebäude, verrät kein Schild etwas über den oder die Eigentümer, eventuelle Öffnungszeiten oder Betretungsmöglichkeiten des Parks. Doch Zutritt ist nicht verboten, auch werden die verschiedenen Eingänge nicht verschlossen. Verlaufen kann man sich nicht, der kleine Park oberhalb des Mains ist übersichtlich.
Ein Monopteros (offenes Säulentempelchen), das quadratische Mausoleum, das immer mal wieder kulturellen Veranstaltungen dient, und die historische Schlosskirche signalisieren neben dem filigranen "türkischen" Pavillon am anderen Ende des Parks noch den Stil eines englischen Landschaftsgartens aus dem 18. Jahrhundert. Das Ganze wieder herzustellen, daran arbeitet die Stadt - mit dem mageren Budget von maximal 30.000 Euro.