Grundstein zur "Modernen Kunst": Auf der Mathildenhöhe wird der Jugendstil bis heute lebendig gehalten
[Darmstadt] Die kreisfreie Stadt Darmstadt war von 1568 bis 1806 Residenz der Landgrafen von Hessen-Darmstadt und danach bis 1919 Hauptstadt des Großherzogtums Hessen und 1919 bis 1945 des Volksstaats Hessen. Viele der Sehenswürdigkeiten der Stadt stammen aus diesen Zeiten, insbesondere aus den späten Jahren des Großherzogtums unter Großherzog Ernst Ludwig, der 1899 die Darmstädter Künstlerkolonie gründete und so Darmstadt zu einem Zentrum des Jugendstils machte.
Die Mathildenhöhe, mit 180 Metern über NN die höchste Erhebung der Darmstädter Innenstadt, war schon im 19. Jahrhundert eine Gartenanlage des großherzoglichen Hofes und wurde 1833 im Stil eines Englischen Landschaftsparks umgestaltet. Dabei entstand der heute noch erhaltene Platanenhain. Der Garten wurde nach Mathilde Karoline Friederike von Wittelsbach, der Gemahlin Großherzogs Ludwig III., benannt. In den Jahren 1877 bis 1880 wurde auf der Mathildenhöhe ein Wasserreservoir zur Wasserversorgung Darmstadts und 1897 die Russische Kapelle erbaut. (Wikipedia)
Mit der Künstlerkolonie Mathildenhöhe, der so genannten „Akropolis des Jugendstils“ haben namhafte Architekten, Maler und Bildhauer wie Peter Behrens und Joseph Maria Olbrich bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges in Darmstadt ein einzigartiges Ensemble der Bau- und Kunstgeschichte geschaffen.
An Häusern, im Museum und auf dem Gelände sowie am Hochzeitsturm, der z. Zt. wegen Renovierung verhüllt ist, sowie an vielen weiteren Stellen in der Stadt sind ihre Spuren immer noch zu finden. Für die kleinen Schlittenfahrer mit ihren Eltern ist das scheinbar ein alltäglicher Anblick.
Selbst im trüben Januarlicht strahlen Kuppeln und Mosaiken in schönster Pracht. Die Sonntagsbesucher flanieren hier auch gerne bei nasskaltem Winterwetter zwischen Schwanentempel und der Russischen Kapelle, treffen sich auf einen Kaffee oder schauen im Museumsshop vorbei.
Die Ausstellung in der "Stadtkrone" (das Ensemble ganz oben auf der Mathildenhöhe) ist noch bis Februar geöffnet. Interessant wird es sogar darunter im Gewölbekeller: Dort kann man den historischen Wasserhochbehälter, der seinerzeit Darmstadt mit Wasser versorgte, im Rahmen von Führungen besichtigen.
Die Brunnen sind noch gefüllt mit Schnee und allerlei Resten des eben abgeschossenen Silvesterfeuerwerks, auch der Platanenhain reckte lediglich kahle Äste gen Himmel. Deswegen ist beschlossen, besser noch einmal an einem lauen Frühlingsabend wiederzukommen :-)