Chinesischer Blauglockenbaum vor dem Kurhaus-Hotel in Bad Salzhausen (c) HESSENMAGAZIN.de
[Bad Salzhausen / Wetterau] Bad Salzhausen ist trotz seiner geringen Einwohnerzahl (rund 600 auf etwa 1,5 qkm) kein Dorf, sondern ein ganz besonderer Stadtteil von Nidda, dessen weitläufige Parkanlagen mit ihren botanischen Raritäten schließlich in die Natur mit Wald und Wiesen übergehen. Im Ort angesiedelte Kliniken machen sich diesen gesundheitsfördernden Umstand zu Nutze. Aber auch für alle anderen Spaziergänger lohnt sich ein Besuch jederzeit - einerseits auf den bequemen Wegen der Parks wie auch in der ruhigen Umgebung.
Passend zum Beginn einer Erkundung liegen die zwei kostenlose Parkplätze für Besucherautos an den Ortseingängen Ost und West. Wer allerdings mit der Horlofftalbahn aus Nidda oder Friedberg am Bahnhof ankommt, hat den Vorteil, seine Runde gleich im oberen Park beginnen zu können.
Blick in die Geschichte
Im Mittelalter entdeckte man in der Nähe von Nidda Quellen, aus denen bis Mitte des 19. Jahrhunderts Salz gewonnen wurde. Am Ende dieser Zeit begann der Salinenrat Karl Friedrich Langsdorf kurmäßig Badeangebote mit dem Solewasser zu schaffen. In den 1820er Jahren wurden in Bad Salzhausen das Kurhaus und ein Tanzsaal gebaut sowie ein 52 Hektar großer Kurpark im englischen Stil angelegt. Heute ist das der obere Park unterhalb des Bahnhofs, der inzwischen für seine Skulpturen bekannt ist. In den 1950 Jahren kam der untere Kurpark mit Thermalbad und Quellen dazu, wo die Trinkkuranlage zu finden ist, in der sonntags Konzerte gegeben werden.
Bald schon analysierte der Chemiker Justus von Liebig die Zusammensetzung der "Salzbrühe" und beschrieb die "wirklich merkwürdigen Wirkungen der Sole" mit gutem Heileffekt. Um 1900 erlebte der kleine Kurort schließlich einen Aufschwung, als er eine Bahnstation erhielt.
Salz - Hintergrund
Solequellen oder Meerwasser enthalten Salz. Das bemerkten die Menschen schon in grauer Vorzeit, sobald sie ein Schlückchen davon probierten. Als Natrium-Chlorid würzt und konserviert der Mineralstoff Speisen und soll auf der Haut und beim Baden oder als Trinkkur gesundheitliche Wirkung zeigen.
Dem salzhaltigen Grundwasser (Sole) wurde früher entweder in einer Saline durch Kochen (Sieden) bzw. Verdampfung das Wasser entzogen. Oder es rieselte in einem meterhohen hölzernen Gradierwerk zwecks Verdunstung über Reisigbündel. Das Endergebnis war immer die Handelsware "weißes Gold".
Für unsere Ernährung ist Salz essentiell, also lebensnotwendig, und reguliert zusammen mit Kalium den Wasserhaushalt des Körpers. Doch wir wissen: zuviel davon ist ungesund. Heutzutage ist Salz durch moderne Abbaumethoden in Salzbergwerken und in Salzwerken billig zu bekommen und fehlt in keinem Haushalt. Mehr dazu bei Planet Wissen <-KLICK.
Quelle: Brigitta Möllermann, www.HESSENMAGAZIN.de
20