Weithin sichtbar: Monte Kali bei Neuhof (c) HESSENMAGAZIN.de
[Neuhof] Das Kaliwerk in Neuhof im südwestlichen Teil des Landkreises Fulda stellt ein Wahrzeichen der Region dar. Der nahezu 200 Meter hohe „Monte Kali“, so wird die Rückstandshalde des Bergwerks liebevoll genannt, dient vielen Einheimischen zur Wettervorhersage (grau = Regen, weiß = Sonne). Seit dem Sommer 2009 hat die Halde eine weitere Bestimmung erfahren: Mit „music on top“ wurde eine einzigartige Konzertserie gestartet, bei der jedes Jahr im Sommer eine Band vor bis zu 3.600 Zuhörern ein Konzert auf dem Plateau des künstlichen Bergs gibt, der knapp 500 Meter über dem Meeresspiegel liegt.
„Die Idee dazu stammt von unserem ehemaligen Werksleiter Dieter Friedrich“, erzählt der kaufmännische Leiter Bernd Klee. „Unser Anliegen ist es, den Monte Kali und dessen Produkte den Menschen in der Region und darüber hinaus näher zu bringen. Die Sommerkonzerte sind für uns eine Möglichkeit, nicht nur als einer der größten Arbeitgeber im Landkreis mit insgesamt 757 Mitarbeitern wahrgenommen zu werden, sondern auch für mehr Transparenz unseres Unternehmens in einer breiteren Öffentlichkeit zu sorgen. Ganz abgesehen davon ist es ein atemberaubendes Erlebnis, bei gutem Wetter einen Sonnenuntergang auf dem Monte Kali zu erleben“, sagt Klee.
Natürlich sei der überragende Erfolg der Konzerte immer auch dem Wetter geschuldet, sieht die Hauptverantwortliche im Kali-Werk Neuhof, Petra Spahn, einen der Gründe für die große Resonanz. Was mit rund 800 Besuchern im Jahr 2009 begonnen hat - damals spielte die „Simon & Garfunkel Revival Band“ aus Erfurt, gipfelte im Juli 2014 in der beeindruckenden Zahl von 3.200 Teilnehmern, die alle den 45-minütigen Aufstieg auf sich nahmen, um einen unvergesslichen Konzertabend mit der „Phil Collins/Genesis Tribute Band“ zu erleben und bei Nacht im Schein der Fackeln wieder hinunter zu steigen.
„Wir haben eine maximale Kapazität von 3.600 Besuchern“, erklärt der neue Werksleiter, Laurens Mulder, der die erfolgreiche Konzertserie fortsetzen will. „Wir verkaufen 1.000 Karten im Vorverkauf, so viele Menschen können wir bei schlechtem Wetter im Gasthof Imhof in Rommerz unterbringen, die restlichen Karten gibt es erst an der Abendkasse.“ Nahezu 150 Personen sind vor, während und nach der Veranstaltung im Einsatz. Neben den Mitarbeitern des Kaliwerks gehört der Bergmanns-Verein „Glückauf“ Neuhof 1907 zum Organisationsteam. Der Verein, der sich seit Jahren schon um die vom Werk kostenlos angebotenen Haldenführungen kümmert, zeichnet für die Bewirtschaftung bei „music on top“ verantwortlich und darf zum Dank die Einnahmen daraus für das Vereinsleben nutzen.
Musikfans beim Aufstieg auf den Monte Kali (c) B. Weider
„Die logistische Leistung ist immens. Wir müssen Strom, Wasser, die Bühne, kleine Zelte, Beleuchtung und Beschallung, Toiletten, Tische, Bänke und Getränkewagen nach oben schaffen. Gott sei Dank besteht die Halde zu mehr als 85 Prozent aus Steinsalz und ist so verdichtet, dass sogar mit Salz beladene LKWs die Auffahrt bewältigen können“, erläutert Verwaltungschef Bernd Klee. Für die Konzerte seien Unimogs und Allradfahrzeuge im Einsatz, da normale Pkws mit Anhänger den steilen Anstieg nicht bewältigen könnten.
Auch die Sicherheit spielt bei den Verantwortlichen eine große Rolle. „Das DRK Fulda ist mit einer der Besucherzahl entsprechenden Mannschaft vor Ort, unsere Werksfeuerwehr und die Grubenwehr sind mit nahezu 70 Personen im Einsatz. Zusätzlich steht die Bergwacht Rhön mit einem Spezialfahrzeug für die Bergrettung zur Verfügung“, sagt Werksleiter Laurens Mulder. Bisher gab es glücklicherweise noch keinen Zwischenfall. Die Veranstaltungen liefen friedlich und unfallfrei ab. Ein gut 1,20 Meter hoher Randwall sorgt dafür, dass die Besucher, die zu Fuß auf die Halde wandern müssen, eine sicheren Auf- und Abstieg haben und dennoch die unglaubliche Aussicht genießen können. An exponierten Stellen werden Lampen aufgestellt, damit die Konzertteilnehmer bei einsetzender Dunkelheit sicher den Weg nach unten finden.
„Die Fläche oben auf dem Plateau ist so groß, dass locker 10.000 Menschen Platz hätten. Wir müssen aber dafür sorgen, dass die Sicherheit aller Gäste gewahrt ist, und daher ist auf Grund des zur Verfügung stehenden Fluchtwegs die maximale Kapazität auf 3.600 Besucher festgelegt, die ja alle selbst auf- und absteigen müssen“, ergänzt sein Kollege Klee und fügt hinzu: „Hier ist gutes Schuhwerk und eine ordentliche Kondition vonnöten. Dafür wird man aber mit einem unvergesslichen Abend in einzigartigem Ambiente belohnt.
Quelle: Landkreis Fulda
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