[Hier und jetzt] Vor nicht allzulanger Zeit war das Schlagwort "Storytelling" in aller Munde. Und zwar als Notwendigkeit oder wenigstens als probates Mittel, etwas bekannt zu machen. Nette Geschichten in den Medien soll(t)en dazu beitragen, Aufmerksamkeit und Interesse bei Lesern und Zuschauern zu wecken. Im Bereich Marketing ist diese Methode längst erfolgreich angekommen: Jedes entsprechend gestaltete Werbefilmchen weckt Emotionen und Lust... auf was auch immer - oft sogar auf gänzlich Neues oder Unbekanntes :-)
Ganz anders läuft es bei der einfachen Werbung
Nehmen wir ein Beispiel aus dem praktischen Leben: Hans möchte Grete als Freundin und möglichst mehr gewinnen. Er lädt sie zum Essen ein, textet sie dabei zu, zählt seine persönlichen Vorteile auf und zeigt dazu die üblichen Fotos: Mein Haus, mein Auto etc..
Grete ist zwar beeindruckt, kann damit aber nicht wirklich etwas anfangen. Er hat es nämlich unterlassen, ihr das Ganze auch schmackhaft zu machen.
- So etwa: "Die Küche oder auch der Garten meines Hauses werden dein Reich, und du kannst alle Räume nach deinen Wünschen gestalten. Ich bezahle alles..."
- Oder: "Wir machen Ausflüge mit meinem Auto. Und wenn du willst, darfst du auch mal fahren. Oder du bekommst deinen eigenen Kleinwagen..."
Blöd, nicht wahr? Anders wäre es wohl gelaufen, wenn Hans die Grete nach ihren Wünschen und Vorlieben gefragt hätte. Sie ist nämlich überzeugte Wanderin, liebt die freie Natur, arbeitet im Sozialbereich und lehnt Angeberei wie auch hauptsächlich männliche Bevormundung ab. Und ein eigenes, selbst finanzierte Auto fährt sie bereits seit Jahren.
Das Ergebnis ist also hier: Falsche Zielgruppe, die Werbung ist verpufft :-)
Hätte Grete allerdings über Hans von anderen Leuten gehört, dass er an Wochenenden im Wald mit einer Aktionsgruppe Bäume pflanzt, bei der Tafel hin und wieder die Essensausgabe übernimmt und sich regelmäßig weiterbildet, wäre bei ihr wohl das Interesse geweckt worden...
Hintergrund: Warum erzählen wir Ihnen / Dir das?
Gerade erfuhren wir über unseren Google Alert, wie schwerfällig sich (immer noch) der Tourismus in unserer Lieblingsprovinz Vogelsberg entwickelt.
Selbst lesen: www.giessener-allgemeine.de/vogelsbergkreis/vogelsberg-als-urlaubsziel-93430306.html
Das Hochkurbeln der Gästezahlen für dieses kleine Mittelgebirge ist also weiterhin mühselig. Frau Gretes Besucherinteresse hält sich demnach in recht engen Grenzen, viele Informationen über Land und Leute sind für sie nicht wirklich von Belang.
Um sie neugierig zu machen auf genau diese Region und eben dieses spezielle Landleben auf dem alten Vulkan, müssten Touristiker sie mit wirklich "reizenden" Storys füttern und nicht nur ab und zu einen (auswärtigen) Reisejournalisten engagieren. Der dann doch nur sicher wieder die Vorteile auflistet wie unser obiges Beispiel Hans oder maaaaaßlos übertreibt wie HIER <-KLICK oder auch unmögliche Freizeitaktivitäten aufzählt wie das nigelnagelneue Freizeitmonster der beiden Wirtschaftsinformatikstudenten: https://freizeitmonster.de/aktivitaeten/orte/rhoenblick-197903.
Das nennt sogar den baufälligen Bismarckturm auf dem Taufstein im Vogelsberg immer noch als Freizeit-Tipp und Aussichtspunkt, obwohl er seit Jahren für Besucher gesperrt ist!
Wie wir als Kenner der Region das ganz anders zu machen pflegen, erleben Sie auf www.hessenmagazin.de/der-vogelsberg-ist-kult.html <-KLICK.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de - früher www.Vogelsberg-Netz.de - inzwischen mit bis zu 10.000 Besuchern täglich ;-)