Schloss Schönbusch (c) HESSENMAGAZIN.de
[Aschaffenburg] Alle reden von einem Schloss, wo eigentlich "nur" ein kurfürstlicher, rechteckiger Pavillon an einem kleinen See bei Aschaffenburg steht. Dazu kommt, dass weder darin ein Monarch je residiert hat, noch es ganzjährig zu besichtigen ist. Trotzdem ist es weit über die Region hinaus bekannt, äußerst beliebt und an manchen Sonnentagen von Besuchern regelrecht umschwärmt. Doch in dem 200 Hektar großen Areal verläuft sich jede Menge, und dem Einzelnen bleibt noch viel Raum zum entspannten Flanieren.
Sichtachse: Von hier aus kann man hinüberschauen zur ehemaligen Residenz Schloss Johannisburg am Main (c) HESSENMAGAZIN.de
Als das Fürstentum Aschaffenburg nach 1813 an das Königreich Bayern fiel, wurde das klassizistische Gebäude zum Schloss umbenannt. Den Namen hat es bis heute behalten. Bis zum Ende der Monarchie 1918 war Park Schönbusch ein königlicher Hofgarten mit dekorativer Gartenarchitektur, wurde anschließend zum Volksgarten und könnte nun fast als Stadtpark gelten - wenn da nicht die besonderen Zierbauten und optischen Gestaltungselemente wären, die den Besucher immer noch ehrfürchtig werden lassen.
Gartenkunst aus dem 18. Jahrhundert
Landschaftspark Schönbusch - Blumenbeete findet man nur an der Orangerie (c) HESSENMAGAZIN.de
In einem "Englischen Landschaftsgarten" wie Schönbusch scheint alles natürlich zu sein, trotzdem er künstlich angelegt wurde. Malerisch sind die Hügel, Wiesentäler und schattigen Waldstücke. Um Teiche und Baumgruppen - oft mit besonderen Gehölzen und exotischen Pflanzen - schlängeln sich endlos scheinende Spazierwege.
Teufelsbrücke im Schönbusch (c) HESSENMAGAZIN.de
Blumenbeete sind in diesem Landschaftsbild nicht enthalten. Eher findet sich die Teufelsbrücke über einer Schlucht, dazu der Aussichtsturm auf einem aufgeschütteten Berg sowie weiter hinten am See eine Rote Brücke aus stämmigen Steinen, über die einst die Landstraße nach Darmstadt führte. Den Freundschaftstempel, das Philosophenhaus und das Dörfchen mit den Hirtenhäusern entdeckt man entweder auf eigenen langen Entdeckungsrundgängen oder bei einer Führung.
Wenn der Großvater mit dem Enkel...
Der See im Park: Ruderboote werden hier am Ufer vermietet (c) HESSENMAGAZIN.de
Der fürstlich angelegte „Vergnügungsort“ lädt bis heute Jung und Alt zum Flanieren, Boot fahren und anderen netten „Lustbarkeiten“, wie z. B. einem Picknick auf der Wiese, der erholsamen Rast im Biergarten nach einer Radtour. Oder in den Irrgarten mit seiner neuen Beobachtungsplattform: Da können flinke Kinder den Eltern genüsslich zusehen, wie diese zwischen den runden Hecken nach dem Ausweg suchen. So mancher Zuruf schallt dann unter Gelächter durch den lichten Wald.
Eine städtische Grünanlage?
Mit Selbstbedienung: Biergarten am Tanzsaal (c) HESSENMAGAZIN.de
Mitnichten! Schönbusch ist ein wunderbares Naherholungsgebiet, gehegt und gepflegt von der Gartendenkmalpflege. Das Schloss ist ausschließlich im Rahmen von Führungen für 3,50 Euro pro Person zugänglich. Von April bis Ende September werden in der Zeit von 9 bis 18 Uhr, außer montags, zu jeder vollen Stunde Führungen angeboten. Am Sonntag um 16 Uhr in historischen Kostümen, wenn "die Dienerschaft plaudert". Im Eintrittspreis ist der Besuch der Ausstellung zur Geschichte des Parks im ehemaligen Küchenbau enthalten. Dort ist das Besucherzentrum ebenfalls von April-September geöffnet, allerdings nur an den Wochenenden von 11 bis 18 Uhr.
Anregender Spaß: Der Irrgarten von 1829 und die neue Besucherplattform (c) HESSENMAGAZIN.de
Der Park ist ganzjährig eintrittsfrei zu besuchen. Man findet ihn ausgeschildert an der Bundesstraße B 26 in 63741 Aschaffenburg, Kleine Schönbuschallee 1.
Noch mehr finden Sie HIER: Dekorative Hochland Rinder in Schönbusch <-KLICK
Quelle: Brigitta Möllermann, www.HESSENMAGAZIN.de
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