Hinter dem Radler herangezoomt: 'Wolkenfabrik' Kraftwerk Staudinger in Groß-Krotzenburg (c) HESSENMAGAZIN.de
[Main-Kinzig-Kreis + Wetterau, Vogelsberg, Fulda / Hessen] Auf der Hohen Straße, heute ein asphaltierter Radweg, kann man schöne Spaziergänge unternehmen. Ein (kleiner) Nachteil ist, man muss den gleichen Weg wieder zurückgehen. Doch genau das kann auch die Blickschärfe erhöhen, und man sieht, was einem sonst verborgen bleibt.
Hase zwischen den Feldern (c) HESSENMAGAZIN.de
Da sitzt, jetzt im März, der Osterhase - oder zumindest sein Bruder. Der glaubt wie alle seine Artgenossen, sich zu ducken wäre eine gute Möglichkeit, von seinen potentiellen "Feinden" nicht entdeckt zu werden.
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Hase auf der Flucht (c) HESSENMAGAZIN.de
Wenn man ihm jedoch zu nahe kommt, rennt er weg, schlägt Haken und schaut immer wieder zurück. Gäbe es Wölfe oder Hunde, die ebenso gerne jagen wie ihre wilden Verwandten, hätte er verloren. Weit und breit ist keine Deckung für ihn in Sicht.
Abfalldünger - getrocknete Gär-Reste* aus einer Biogasanlage (c) HESSENMAGAZIN.de
Die Landwirte oder Biogasbetreiber, denen die Felder in dieser Gegend gehören, lassen keinen Busch stehen. Auch Hecken an den Feldrändern sind Fehlanzeige. Und nebenbei bemerkt: was dort wie wunderbar "saftige" Erdberge wirkt, ist Abfall aus Biogasanlagen** - möglicherweise sogar hoch belastet mit Colikeimen. (Erinnern sie sich noch an den Skandal im Jahr 2011 mit den E.coli-Bakterien: EHEC?)
Felder - so weit das Auge schaut (c) HESSENMAGAZIN.de
Genau vor einem Jahr, waren wir vom HESSENMAGAZIN an dieser Stelle schon einmal unterwegs und machten uns erste Gedanken: HIER <- KLICK. Nun sind wir einen Schritt weiter und sehen zu, wie Gär-Reste auf die Gründüngung*** aufgebracht werden. Auf diese Weise wird versucht, den Boden wieder zu verbessern.
Sonnenuntergang zwischen Frankfurt und Taunus (c) HESSENMAGAZIN.de
Wie gut, dass ab und zu die Sonne schlafen geht und wir den ganzen "Mist" nicht immer sehen müssen...
Der NABU Niedersachsen verrät: Neben der Futtermittelerzeugung ist der Maisanteil für Biogasanlagen bis zu 75 Prozent auf den niedersächsischen Ackerflächen daran beteiligt. Jetzt naht Abhilfe durch Blühpflanzen. Der NABU Niedersachsen begrüßt diese neuen Lebensräume für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele weitere Insekten, sowie für Vögel und auch Rebhuhn, Hase und Fasan. Mit Blühstreifen und Blühpflanzenflächen erhöht sich die Akzeptanz von Biogasanlagen und bei entsprechender Forschungsarbeit und Einsatz von EU-Fördermitteln könnten aus Blühstreifen bald Blühfelder mit den verschiedensten Energiepflanzen werden. - Eine erfreuliche Zukunftsperspektive, ein Energiepflanzenmix auf den Äckern, bei dem Mensch, Natur und Umwelt aufatmen könnte.
* Gär-Reste = mögliche Gesundheitsgefährdung: Nicht stinkende, aber eventuell noch ausgasende Biogas-Restmasse, die zum Düngen auch für Nahrungsmittel (Salat, Gurken, Gemüse etc.) verwendet wird. Die meisten Biogasanlagen funktionieren (Gärvorgang erzeugt Gas) bislang mit Speiseresten und organischen Abfällen (= Kuhdung, Gülle, Hühnerkot, Schlachthofabfälle usw.). Die Frage, ob darin besonders hohe gesundheitliche Risiken lauern, wurde bislang überhaupt nicht erforscht!
** Restgas = Effizienz der Biogasanlage: Bei nicht ausreichend vergorener Gülle entweicht Methan aus Gärprodukten. Mal mehr mal weniger - das trägt u. a. in erheblicher Weise zum Treibhauseffekt bei!
*** Gründüngung: Der Anbau von Pflanzen zur Gründüngung bewirkt durch die eintretende Beschattung des Bodens einen Ausgleich gegen Temperaturschwankungen. Zugleich wird die Wucht des Aufpralles der Regentropfen gemindert, wodurch einem Verschlämmen und Verkrusten der Bodenoberfläche entgegengewirkt wird. (Quelle: Wikipedia)
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