Beitragsseiten |
---|
Seit 2014 - Leo, das Tier vom HESSENMAGAZIN |
Aller Anfang ist anstrengend |
Die folgenden Wochen |
Wir werden weltmännisch :-) |
Intensive Lernzeiten brechen an |
Alle Seiten |
01. April 2014
Es gibt Läden, in die dürfen Hunde zusammen mit ordentlich erzogenen Menschen hinein. Dazu gehören in erster Linie Tierfachgeschäfte, z. B. zum Anprobieren des Halsbandes o. ä. - und natürlich auch zum Beschnüffeln von Futter in Nasenhöhe. Beißt Wuffi im unbewachten Moment ein Loch in die Tüte, sollte man den Inhalt kaufen. Oder schlimmer: Er pieselt gefrustet darüber. Dann MUSS man die Ware kaufen. Ob man sie dann aber noch mit nach Hause nehmen möchte, entscheidet jeder selbst :-)
Kein Aprilscherz: Leo hat eingekauft (c) HESSENMAGAZIN.de
Baumärkte sind in der Regel nicht hundeabweisend. Wir haben trotzdem nach den Modalitäten gefragt und dabei viel lächelnde Freundlichkeit geerntet. Leo hat beim Betreten anfänglich zwar etwas irritiert in die Runde geschaut, ist aber brav neben dem Einkaufswagen mitgetappert. Im Futterparadies bei den Tierartikeln nahm sein Hals dann eine giraffenartige Länge an. Doch er bekam "nur" einen Ball am Bändel. Er durfte ihn selbst zur Kasse tragen. Das bereitete ihm sichtbar Freude - und dem zuschauenden Personal ebenfalls.
04.04.2014
Seit wenigen Tagen ist Leo "aufgestiegen". Er hat sich die hintere Rückbank im Auto erkoren und kraxelt inzwischen nur noch in den Beifahrerfußraum hinab, wenn er geschimpft wird (weil er z. B. in Abwesenheit der Chefin auf dem Fahrersitz gesessen hat). Der Anschnallgurt, der jetzt an dieser Position verhindern soll, dass unser vierbeiniger Mitarbeiter beim plötzlichen Bremsen zum Geschoss wird, ist schon besorgt.
Leo legt sich zurecht: Hinterteil an der Sitzlehne und gegen die Tür gestemmt, der Kopf hängt nach unten in den Fußraum (c) HESSENMAGAZIN.de
Leo mag das Auto, wie man sehen kann. Er flirtet aus dem Fenster, schnappt spielerisch hin und wieder nach den tanzenden Einkaufstaschenkugeln, hat aber noch rein gar nichts kaputt gebissen: WOW, WOW :-)
Leo riskiert einen Blick zwischen den bunten Einkauftaschen (c) HESSENMAGAZIN.de
Welch ein Zauber unserem kleinen Redaktionspanda innewohnt, vermag ich nicht zu sagen. Leo wartet darin geduldig nun bereits bis zu einer halben Stunde. Die Zeit reicht gerade, um im Laden frisches Obst, etwas Wasser, ein wenig Schinken und ein Brot zu kaufen. Immerhin.
05.04.2014
Unser Geheimnis für unseren zufriedenen vierpfotigen Mitarbeiter verraten wir gerne: Beschäftigung. Nur keine Langeweile aufkommen lassen, heißt das Motto. Dabei sind es gar nicht die großen Dinge des Lebens, sondern "die Leine selbst mal tragen" und die Erlaubnis, auf dem leeren (störungsfreien) Wächtersbacher Messeplatz mit "Bin dann mal kurz weg" die Chefin foppen zu dürfen, um dann doch wie ein Hase hoppelnd im großen Kreis zurückzukehren.
Für Junghunde ein Bedürfnis: Austoben (c) HESSENMAGAZIN.de
Wenn Leo lachen könnte, täte er das sicher ab und zu. Sein Zurückkommen haben wir ständig (an der langen Leine) trainiert. Zudem befolgen wir selbstverständlich die Hundeschule-Ansage: "FREUEN!!!", wenn er sich auf den Zuruf "KOMM" zu uns in Bewegung setzt. Auch ein Stückchen getrocknetes Fleisch wartet zusätzlich immer zur Belohnung in unserer Hand.
Von Anfang an im Café dabei: Leo neben dem Tisch (c) HESSENMAGAZIN.de
Als Wächter unserer Habseligkeiten ist Leo leider nicht einsetzbar. Im Café oder im Restaurant legt er sich nach einer kleinen Weile des Herumzappelns (und dem Ausweichens von Wasseradern?) schlafend unter den Tisch. Natürlich muss dabei die Leine gespannt bleiben, damit er gewahr wird, wann wir uns bewegen (fort wollen?).
07.04.2014
Wie wir nun zum zweiten Mal bemerkt haben, sind Veranstaltungen mit vielen Besuchern nicht Leos Ding. Er absolviert den Gang über einen Markt zwischen all den Menschenbeinen zwar relativ ruhig, zeigt aber hinterher sonderbare Verhaltensweisen. Er kraucht dann auf dem Bauch hinter Bänke, versucht Ameisen und andere Krabbeltiere zu fressen und mag überhaupt gar nicht mehr still liegen. Seine Gelassenheit ist futsch und unsere Geduld ebenfalls.
Gefällt ihm gar nicht: Krammarktgasse beim Ostermarkt (c) HESSENMAGAZIN.de
Wie wir solche Situationen in den Griff bekommen, werden wir mit unserer Hundetrainerin üben. Für die übernächste Einzelstunde ist ein Gang über einen belebten Bahnhof vorgesehen. Im übrigen sind wir mit unseren Trainingsfortschritten nicht unzufrieden. Leo hat eine Zehnerkarte für Spielstunden mit anderen Hunden bekommen. Seine Sozialverträglichkeit gilt also als erwiesen, trotzdem sich hund mit hund einige Male das Fell langezogen hat :-)
09.04.2014
Neulich lag eine Zecke in unserer Büroküche. Die muss Leo "verloren" haben. Er sammelt sie wohl bei dem momentanen Frühsommerwetter ein im hoch gewachsenen Gras. Also kauften wir das Beste vom Besten: Teure Tropfen, bei deren intensivem Kräutergeruch Leo allerdings am zweiten Tag Reißaus nahm. Einen Tag später fing sein Fell, das vorher schön geglänzt hatte, an, auffallend schuppig zu werden. Wir fragten also herum, bis uns "Frontline" als zufrieden stellend genannt wurde. Dass es apothekenpflichtig ist, vergaß man uns jedoch zu sagen :-o
Leo schnüffelt beim Stadtbummel intensiv: Woher kennt er Hasen? (c) Privat
Im Tierfachgeschäft fragten wir also nach Frontline. Statt dessen wurde uns ein "fast identisches, aber viel preiswerteres" Mittel empfohlen. Weitere Informationen klangen zwar überzeugend, aber einige Sätze (Juckreiz... nicht das Fell streicheln...) ließen uns aufhorchen. Unsere nachfolgenden Recherchen im Internet machten uns noch nachdenklicher. Die Untersuchung von Stiftung Warentest (KLICKmal) ist zwar von 2003, aber durchaus noch aktuell. Fazit: Das Ungeziefer-Halsband (wasserfest, fünf Monate wirksam), das wir gekauft hatten, werden wir nicht anwenden. Es enthält 3,6 Gramm Dimpylat und muss "vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen" abgegeben werden. Autsch!
10.04.2014
Zwischen allen geschäftlichen Terminen haben unser Redaktionshund und ich es geschafft, am Abend die Spielstunde aufzusuchen. "Toll," meinte Leo, "toben, rennen, hapsen, schubsen, übereinanderkugeln, knäulen, rumknurren... Kann mir ja kein Zweibeiner so auf diese Weise bieten :-)))"
Hundeschule, Spielstunde... Leo lacht (c :-) HESSENMAGAZIN.de
Anmerkung von Chefin: Nein, von wegen, der Hund wäre nach einer Dreiviertelstunde erschöpft... Er hätte noch gerne weiter gemacht!
12.04.2014
Leo entwickelt sich. Das heißt, er probiert neue Dinge aus. Das ist nicht immer gut, sondern teilweise auch richtig ärgerlich. Was eben noch problemlos funktionierte (eine halbe Stunde brav im Auto warten), ist vorbei, seit er seinen Spielball zwischen den Sitzen entdeckte. Eine Schachtel Papiertaschentücher musste ebenfalls daran glauben und einiges andere mehr. So flogen in unserem Redaktionspanda neben einigen Wölkchen seines Winterfells eine Menge Papierfetzen, Stoffreste, angenagte Gummihandschuhe etc. herum. Aufseufzend wurde ein Samstag-Putztag anberaumt.
Autobox im Hasenkasten-Look (c) HESSENMAGAZIN.de
Am Abend vorher ging ich auf die Suche nach einer durchguckfähigen Hundebox für den Fiat Panda. Kein einfaches Unterfangen: Mittelgroßer Hund mit Wachstumspotential, kleines Auto gänzlich ohne. Eine andere Möglichkeit wäre ein Hundegitter gewesen, doch der Kofferraum ist definitiv zu winzig, um Leo darin abgesperrt zu platzieren. Also erstand ich eine Gitterbox, die an einen Kaninchenkäfig erinnert. Ich stattete sie mit Kuscheldecke und Wuschelkissen (gut waschbar!) aus, und - oh, wie schön - Leo fand sie sofort toll!
Wie in Abrahams Schoß: Leo im Tiefschlaf (c) HESSENMAGAZIN.de
Bereits während der Putzaktion, nagte er zufrieden seine Kauknochen in der Box - jedoch bei offener Tür. Als Stunden später der Panda grundgereinigt, fertig gepflegt war und das Teil endlich darin befestigt werden konnte, stieg er freiwillig und locker ein. In seinem Übermut zupfte er jedoch sogleich an den Fensterjalousien herum. Daraufhin schloss ich die Gittertür. Und wie man sieht, hatte er gar nichts dagegen (zumindest vorerst :-).