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Seit 2014 - Leo, das Tier vom HESSENMAGAZIN |
Aller Anfang ist anstrengend |
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Wir werden weltmännisch :-) |
Intensive Lernzeiten brechen an |
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04.03.2014
Unser HESSENMAGAZIN-Tier darf seit wenigen Tagen draußen immer mal wieder für kurze Zeit von der Leine. Leo hört auf die Hundepfeife, sofern SOFORT hinterher ein Frolic durch sein Sichtfeld fliegt. Dafür kehrt er um und sucht es ganz eifrig. Gelernt hat er das Spiel an der 10-Meter-Leine. Wenn er es durchschaut hat, müssen wir das "Abrufen" geübt haben, denn er ist noch ziemlich schreckhaft bei Ungewohntem und tritt hundebubenmäßig erstmal panisch die Flucht an. Und das in jede x-beliebige Richtung. Bei einem Pferd würde man sagen, es scheut :-)
So ganz mutig schaut er noch nicht aus (c) HESSENMAGAZIN.de
Im frühlingshaften Vogelsberg, dort wo es so hundeherrlich nach Dung, Mäusen und anderen Viechern riecht, ging Leo heute bei einer kleinen Outdoor-Runde einem für mich unhörbarem Geraschel in einem kleinen Wäldchen aus dem Weg. Wildschweine, Rehe, Räuber? Ich bekam nichts und niemanden zu Gesicht. Mein Hund sah sich jedoch laufend angestrengt um und wollte dringend weg. Bevor ich also keine gegenteilige Erfahrung mit ihm mache, vermute ich jetzt erstmal: Jagen ist nicht sein Ding. Gottseidank!
Leo traut sich nun doch (c) HESSENMAGAZIN.de
Kleine Geschichte am Rande
Als wir anfangs auf der Suche nach einem Hundekumpel waren, hatten wir ein bisschen Sorge, dass der "Neue" bei uns im Team den Spagat zwischen dem Büro in der lauten Stadt und den vielen Überlandtouren im weiten Vogelsberg nicht schaffen könnte. Einer der Gründe war die höhere Hundedichte in der Stadt. Doch es stellte sich heraus, dass in Hanau die meisten Vierbeiner freundlich zueinander sind und sich brüderlich und spielend die Grünflächen entlang der Kinzig teilen.
In einem kleinen Vogelsbergdorf dagegen haben wir heute unsere erste Auseinandersetzung mit einem streng an der Leine gezerrten Fellriesen gehabt. Der blonde vierschrötige Hund riss Frauchen mit einem kurzen Ruck in den Matsch, entkam der Leine und stürzte sich auf Leo, den ich augenblicklich frei ließ. Unser Kleiner machte zwei behende Sätze zur Seite (sah fast nach "Haschmich, ich bin der Frühling" aus) und stellte sich in einiger Entfernung in Positur, während wir Zweibeiner nach den Leinenenden hechteten. Am Ende ließ sich der blonde Riese wieder angeleint auf seinem (zu dicken) Fellhintern nieder und sein Frauchen lispelte etwas von: "Wir bändigen ihn nicht mehr." Da fehlten mir die Worte!
08.03.2014
Hundespiele mit Chefin auf der Wiese: Leo darf gewinnen (c :-) Privat
In der Hundeschule meinte jemand zu mir, er hätte den Eindruck, Leo wäre in den letzten 14 Tage gewachsen. Ach ja, ein Wunder?! Oder trägt er bloß Kopf und Rute etwas höher, ist vielleicht ein wenig selbstsicherer geworden, weil er es zum Beispiel "knorke" findet, mir Stöcke zu entreißen (Beute zu machen) und dann ohne Leine um mich herum zu rennen, was das Zeug (die Wiese) aushält.
Leo ist ein echter Outdoorhund, keineswegs zimperlich (c) Privat
Bei dem momentan schönen Wetter macht es richtig Spaß, draußen zu trainieren. Leo hat noch seinen dicken Winterpelz an und schwitzt entsprechend. Also bekommt er die zweite (und letzte!) Hälfte meines Fläschchens Wasser, das ich beim Spazierengehen immer mitführe. Er trinkt aus meiner hohlen Hand - ohne wenn und aber. Kein Gezicke und Geziere, er hat Durst, den stillt er einfach und auf natürliche Weise. Wo hat er das gelernt? Wir haben jetzt versucht, etwas mehr über seine Vergangenheit herauszufinden. Leos Herkunft: HIER <-KLICK
11.03.2014
Lebendiger Zugluftstopper Leo (c ;-) HESSENMAGAZIN.de
Nicht ohne unseren Leo. Er hat rausbekommen, dass sich hinter dem Vorhang die Tür nach draußen befindet. Genau dort platziert er sich, wenn er der Meinung ist, wir könnten mal wieder spazieren gehen, sollten ihn aber bitteschön nicht im Büro zurücklassen.
Leo jumpt in den See (c) HESSENMAGAZIN.de
Leo hat heute bei Sonnenschein und 18 Grad als einziger weit und breit die Badesaison am Gederner See im Vogelsberg eröffnet. Das geschah urplötzlich ohne Vorwarnung und mit einem einzigen Satz. Natürlich bekamen wir vom Platzwart sofort einen Anpfiff, denn Hunde dürfen dort nicht ins Wasser. Auch dann nicht, wenn noch keiner (außer Leo) ans Baden denkt. Verständlich, denn nasses Hundefell riecht grässlich - vielleicht meilenweit, so wie alte Lappen - die ausgespülten Hundehaare könnten den Abfluss verstopfen und vielleicht verjagt er auch noch alle Bratfische...?
Darüber scheint Leo zu lachen (c) HESSENMAGAZIN.de
An dem kleinen (leeren) Kieselstrand haben wir beschlossen, im Sommer ans Meer zu fahren. Dorthin wo Platz ist und viel Natur (und etwas Wind - wegen des Nasselappengeruchs ;-). Bis dahin werden wir die Schottener Talsperre aufsuchen. Die ist frei zugänglich, und vielleicht lernt Leo ja dort schwimmen.
13.03.2014
Einen kompletten Monat halten Leo und ich es nun schon zusammen im Büro aus. Langsam werden wir ein Team. Wenn ich knurre, wird er vorsichtig :-)
Inzwischen sieben Monate alt: Leo braucht Ruhe (c) HESSENMAGAZIN.de
Gestern hatten wir Handwerker im Haus: Tür auf / zu, Bohren, Hämmern... "Leo, weg da..." So eine Nerverei für einen Hund, der nicht einmal einen einzigen Werkzeugkoffer ablecken darf (Brotkrumen, Wurst?). Erst abends kam die Chefin dazu, eine etwas größere Runde ins Freie zu gehen. Dass Leo dann wilde Turnübungen (klaro, mit Salto!) an der Leine machen musste, war ja wohl verständlich. Heute muss das anders laufen. Leo sammelt Kräfte, wie man sieht.
14.03.2014
Der letzte Sonnentag der ersten Frühlingsserie in diesem Jahr war angekündigt. So machten wir uns auf den Weg in den Vogelsberg an die Nidda-Talsperre bei Schotten. Durch den wenigen Regenfälle hat der Stausee zurzeit einen Wasser-Niedrigstand. Das heißt, es gibt einen steinigen "Strandstreifen" am Ufer, den man zum Spielen nutzen kann.
Sonniges Südostufer der Talsperre: Gegenüber der Campingplatz, links die Staumauer (c) HESSENMAGAZIN.de
Leo trug seine 10-Meter-Leine mit Ignoranz, was bedeutet: Wer am anderen Ende hängt, könnte Probleme bekommen. Mit seinem neuen Selbstverständnis und inzwischen gut trainierter Muskelkraft lotet der übermütige Hundebub aus, was geht.
Das Wasser in der Flasche fliegt noch, der Hund kehrt schon zurück (c) HESSENMAGAZIN.de
Wie man sehen kann: Der Trick, den Fuß auf die Leine zu stellen, zieht nicht immer. Pfiffige Hunde kriegen ganz schnell raus, wie man eine Kurve flitzt. Schwimmen hat unser kleiner Wilder an diesem Tag übrigens noch nicht gelernt. Vielleicht war es ihm zu kalt. Die Leine hat er jedoch bis zur Vollnässe getaucht und danach im Sand paniert. Das hinterließ deutliche Spuren an meiner Jacke, Hose und Pullover ... *ächz*
Noch eine Geschichte am Rande
Manche Hanauer Hundebesitzer machen es sich nicht schwierig, ihre Vierbeiner auszuführen. In einer Art "Hundeclub" treffen sie sich in den Kinzigauen oder in Wilhelmsbad auf großen Wiesen, halten mit anderen Gleichgesinnten ein Schwätzchen und lässt die Hunde miteinander toben. Irgendwann sind diese dann müde und vielleicht / eventuell / möglicherweise bereit, wieder mit nach Hause zu gehen. Zwischendurch macht sich kaum einer die Mühe, seinem Hund etwas beizubringen. Der Mensch bietet sich selbst höchstens als Ballwurfmaschine an und läuft dabei freiwillig Slalom zwischen den Hundehinterlassenschaften.
Es mag ja sein, dass diese "Freizeithunde" niemals echte Begleithunde werden müssen. Leo aber soll lernen, mit mir unterwegs zu sein. Also war die erste Regel der Hundeschule: an der Leine spielen wir nicht. Ohne Leine geht es aber noch nicht. Also rufe ich am Rande der Hundewiese den Leuten zu: "Ich kann ihn noch nicht von der Leine lassen." Über den Köpfen der Spielhundebesitzer schwebt eine Denkblase: "Aha!" (Was redet die da?) Und anstatt ihren Hund zurückzurufen, der gerade auf uns zu hetzt, lassen sie ihn (!) entscheiden, was passieren soll.
Leo gefällt es aber überhaupt nicht, "gefesselt" zu sein, wenn ein herum hopsender Fellkollege ihn überrennt. Er knurrt und schnappt (mit Recht). Also hebe ich die Stimme - während ich im Kreis gezerrt werde - und rufe: "Holen Sie Ihren Hund zurück!" Über dem Kopf des/der Hundebesitzer/in schwebt ein: "Ei-jei-jei!" (Was passt der Frau denn da nicht?)
Je nach Willigkeit oder körperlicher Fitness trabt oder schlendert er / sie näher, murmelt, plappert oder keift etwas wie: "Kommstumalher, Wuffi!"
Wuffi hat aber nicht gelernt zu gehorchen. Er springt um uns herum, Leo natürlich ebenfalls, die Leine schlingt sich um die Beine aller, und ich werde laut: "Achtung, Sie werden umgerissen!!!" Der nächste Fehler lässt nicht lange auf sich warten. Man(n) / frau greift in das Gewimmel mit der Hand hinein. Ich daraufhin - inzwischen atemlos und richtig sauer: "Wenn Sie jetzt gebissen werden, sind Sie selbst schuld!!!!"
Da kommt ein giftiger Satz der - in diesem Fall der weiblichen - Hundebesitzerin: "Sie sind ja hysterisch." Ach, bin ich das? Ich also: "Und SIE haben Ihren Hund nicht im Griff." Am Ende meint sie, während sie Wuffi - inzwischen angeleint - hinter sich her zerrte: "Ja, stimmt." Tja, da fehlten mir schon wieder die Worte!