[Vogelsberg] Gerade gelesen: Das Wasser-Entnahmeverbot aus Bächen und Flüssen in der Region soll Ökosysteme schützen, denn die momentane Trockenheit und der fehlende Niederschlag haben das Wasser im Vogelsberg knapp werden lassen. Das begründet auch Verbote zur Feld-, Sportplatz- oder Gartenbewässerung oder das Waschen von Geräten mit dem Schlauch im Hof. Die Quellgebiete im hohen Vogelsbergkreis zeigen einen stark gefallenen Grundwasserpegel. Und trotzdem wird für den Bau der A49 bei Homberg von der Bau-Arbeitsgemeinschaft (Bau-Arge) mehrmals täglich literweise Wasser aus einem Hydranten entnommen, um auf der Baustelle die Staubbildung zu verhindern.
Auf Befragung der Grünen bei einer Stadtverordnetensitzung gab der Bauamtsleiter aus Homberg zu, dass von 1. Oktober 2021 bis 31. Mai 2022 insgesamt 2480 Kubikmeter Wasser in Rechnung gestellt wurden und zwar für Trinkwasser aus den Tiefbrunnen in Dannenrod = bislang 4769,49 Euro bis zum 30. April 2022. Und dass die Maximalschöpfmengen bis dato ja noch nicht erreicht wären. Ob die Bau-Arge Wasser aus dem städtischen Leitungsnetz pumpe, wisse er nicht. (Siehe Oberhessische Zeitung vom 16.07.2022: "Wasserversorgung nicht gefährdet")
Übrigens: Mit der Gießkanne darf noch gegossen werden
Da die Überwachung von Gewässern und Gartenschläuchen nicht einfach ist, muss "gepetzt" werden. Man wäre auf Hinweise und Anzeigen von aufmerksamen Bürgern angewiesen, heißt es, und zwar, damit man Bußgelder verhängen - oder auch nur eine Rechnung schreiben? - kann.
Die Bauern beklagen derweil den "Stillstand der Vegetation". Das Futtergras wächst nicht mehr, sondern wird langsam braun und die Erde ringsherum bekommt Trockenheitsrisse. Zudem sind die Trinkwasserlieferungen ins Rhein-Main-Gebiet ein Missstand, auf den immer wieder aufmerksam gemacht werden muss.
Die Ressource Wasser ist zu einem Problem geworden!
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
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