[Hessen und drumherum] Wohl dem, der einen eigenen Brunnen hat. Er (oder sie ;-) kann in seinem Garten mit selbst hochgepumptem Grundwasser gießen und Tränken für Tiere füllen. Welche Qualität dieses "Brauchwasser" hat, sollte man prüfen lassen vom VSR-Gewässerschutz, wenn dieser mit seinem gelben Labormobil im Landkreis zwischen April und Ende September Station macht. Vor allem, falls man damit auch seinen Swimmingpool befüllen möchte oder duschen und spülen will.
An dem Informationsstand der gemeinnützigen Organisation ist es möglich, schon für 12 Euro gleich eine Grunduntersuchung auf Nitrat-, Säure- und Salzgehalt in kurzer Zeit durchführen zu lassen. Größere Analysen werden im Labor gemacht. Das Ergebnis wird dann nach einer Weile zugesendet. Dasselbe Prozedere gilt für Teichwasserproben, oder wenn eine chemische Verunreinigung vermutet wird - jedoch nur in der Zeit von Anfang März bis Ende November.
Damit die Ergebnisse aussagefähig sind, sollten zur Probenahme und zum Transport Mineralwasserflaschen genutzt werden. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 Liter-Flaschen aus Kunststoff.
Eine Kombi-Analyse kostet zwischen 79 und 99 Euro. Dadurch erfährt man, ob das Brunnenwasser auch zum Trinken und Kochen geeignet ist. Mehr dazu auf: https://vsr-gewaesserschutz.de/brunnenwasseranalyse
Einen schönen Bericht zum Thema lesen Sie HIER:
https://rheinischer-spiegel.de/vsr-gewaesserschutz-begruesst-in-viersen-die-nachhaltige-nutzung-von-brunnenwasser/
Ach ja, falls Sie noch keinen Brunnen besitzen, bauen Sie sich einen. Sie brauchen im Zweifel dafür Genehmigungen...
Siehe: https://rp-kassel.hessen.de/umwelt/wasser-und-bodenschutz/grundwasserschutz-und-versorgung
... plus eine Vorstellung, wie Man(n) das bewerkstelligt. Die finden Sie in der Anleitung vom Baumarkt:
https://toom.de/selbermachen/garten-freizeit/gartenbau/brunnen-bohren/
[Main-Kinzig-Kreis] Das Labormobil vom VSR-Gewässerschutz kam im Mai 2024 nach Gelnhausen und bot Untersuchungen von Wasserproben aus privat genutzten Brunnen an. Die Auswertung der Messergebnisse ergaben im Main-Kinzig-Kreis zahlreiche Belastungen, wodurch es bei der Nutzung von Brunnenwasser zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung kommen kann. Nitrate, Pestizide und weitere Stoffe verschmutzen das Grundwasser. Auch können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser geraten. Der Verbrauch von Leitungswasser im Garten muss trotzdem dringend gesenkt werden
Wie in den Jahren zuvor berät Matthias Ahlbrecht die Brunnenbesitzer darüber, was die festgestellte Belastung des Wassers bedeutet.
Die bisherigen Ergebnisse der Brunnenwasseruntersuchungen im Main-Kinzig-Kreis hat der Physiker Harald Gülzow, Vorstandsmitglied im VSR-Gewässerschutz, von den letzten sechs Jahren ausgewertet. Besonders aufgefallen ist ihm, dass 15 Prozent der untersuchten Proben den Nitratgrenzwert für Trinkwasser von 50 Milligramm pro Liter überschreiten.
Sein Fazit zu den Bakterienergebnissen: „Da 32 Prozent der Brunnen eine deutliche Belastung mit coliformen Keimen aufweisen, können wir nur raten bei der Nutzung des Brunnenwassers eine Untersuchung auf Bakterien durchführen zu lassen.“
Recherchen vom Team des VSR-Gewässerschutz haben ergeben, dass durch die Starkregenfälle in den letzten Jahren die Bakterienbelastung zugenommen hat. Die Bakterien werden häufig durch undichte Deckel oder Brunnenschächte ins Wasser gespült.
Eine weitere Gefahr stellen im Untergrund liegende defekte Abwasserleitungen dar. In diesem Fall kann Abwasser ins Grundwasser eindringen und dieses mit Escherichia coli (E.coli) belasten. Diese Bakterien fand Harald Gülzow in 5 Prozent der untersuchten Brunnen.
„Wir haben eine Checkliste vorbereitet und helfen den Brunnenbesitzern bakteriologische Belastungen zu verhindern, damit das Brunnenwasser vielseitiger einsetzbar ist. Außerdem beraten wir Bürger bei Fragen zu den Gutachten jeden Donnerstag von 10 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 02831-9763342“, informiert Harald Gülzow.
Informationen über das Wasser in Hessen: HIER <-KLICK
Gut zu wissen
Bereits 1980 entstand der VSR-Gewässerschutz als Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen und setzt sich seitdem für sauberes Wasser ein. Nicht nur am Informationsstand, sondern auch auf der Homepage informiert der Verein über Brunnenwasserbelastungen im Main-Kinzig-Kreis. Die Ergebnisse der Auswertungen und Recherchen findet jeder interessierte Bürger auf der Homepage vsr-gewaesserschutz.de/regionales/hessen/main-kinzig-kreis
Quellen: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de und VSR-Gewässerschutz