[Hessen] Der Boden ist der wichtigste Produktionsfaktor in der Landwirtschaft und lässt sich nicht vermehren. Umso wichtiger ist es, dass der Boden intakt und fruchtbar bleibt. Der Boden ist die „Haut“ der Erde und besteht aus mineralischen Teilchen, Wasser und organischer Substanz. Unsere Böden filtern die Niederschläge und tragen so zur Grundwasserneubildung bei. Als riesiger Kohlenstoffspeicher reguliert der Boden auch das Klima. Weltweit bilden Böden die Grundlage für über 90 % der produzierten Nahrung. 2.100 Quadratmeter Ackerfläche stehen weltweit für jeden Menschen zur Verfügung, um Nahrungsmittel zu erzeugen. Während die Weltbevölkerung weiter wächst, geht landwirtschaftliche Nutzfläche durch Verwüstung, Versalzung und Bebauung verloren.
Die Nutzung der Böden in Deutschland ist sehr unterschiedlich. Knapp 14 % sind Siedlungs- und Verkehrsfläche, die Waldfläche umfasst ca. 30 % und etwas mehr als die Hälfte der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. Daher kommt der Landwirtschaft eine besondere Bedeutung beim Schutz und Erhalt der Ressource Boden zu!
Die Böden in Deutschland sind sehr vielfältig. Durch unterschiedliche Ausgangsgesteine, geografische Lage, Topografie, Klima und menschliche Eingriffe entstanden sandige, schluffige oder lehmige Böden. Böden die sauer oder basisch sind, fruchtbar oder unfruchtbar.
Der WRRL Maßnahmenraum Bergstraße/Odenwald umfasst gut 17.000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche in Höhenlagen von 150-500 m üNN. Die mittleren Jahresniederschläge variieren zwischen 500-1100 mm. Die AGZ (Acker-Grünlandzahl) macht eine Aussage über die Bodengüte, -zustand und Ertragsfähigkeit der Landwirtschaftsfläche; sie liegt im Maßnahmenraum zwischen 11 (schlecht) und 84 (gutes Ackerland). Auch wenn Bodengüte, -zustand und Klima, die sich in der Acker- und Grünlandzahl niederschlagen, die Möglichkeiten der Nutzung am Standort begrenzen, sollte immer ein intaktes Bodengefüge angestrebt werden.
Aktuell führt die AG Gewässerschutz und Landwirtschaft Spatenproben an unterschiedlichen Standorten durch. Die Spatenprobe gibt schnell und mit geringem Aufwand Auskunft über die wichtigsten Bodeneigenschaften wie Bodenoberfläche und -gefüge, Farbe, Geruch, Bodenleben und Durchwurzelung. Eine Spatenprobe ist für die Ansprache im Feld genauso geeignet wie für den Garten und gibt wertvolle Hinweise, wie die Bewirtschaftung verbessert werden kann.
Quelle Text: AGGL Arbeitsgemeinschaft Gewässerschutz und Landwirtschaft (http://aggl-otzberg.de) / Groß Umstadt