[Armes Deutschland] Wohl dem, der heutzutage eine Klimaanlage besitzt. Er oder sie muss es bei der momentanen Hitzewelle nicht verstehen, dass man nachts kaum schlafen kann und der Hund japsend den ganzen Tag auf Kühlakkus liegt. Und während manche Nachrichtensprecher immer weiter fröhlich "herrliches Badewetter" verkünden, springen Straßenarbeiter von der Sonne dunkelgeröstet zur Abkühlung freiwillig in den nächsten U-Bahnschacht, Dachdecker bröseln fast zu Staub vertrocknet von ihren Gerüsten. Senioren harren traurig und unbewegt vor Ventiatoren in ihren abgedunkelten Räumen aus, und Cabriofahrer oder Kinder ohne Kopfbedeckung kriegen einen Sonnenstich (eine schmerzliche Variante des Hitzschlages).
Draußen vor der Haustüre brennt die Sonne gnadenlos vom Himmel und bringt den Asphalt fast zum Kochen
- Wer wünscht sich in diesen Zeiten nicht einen überdachten Parkplatz vor den Einkaufszentren? Den heißen Griff eines Einkaufswagens kann man nur mit Schutzhandschuhen anfassen.
- Das Innenthermometer im Auto zeigt beim Einsteigen locker 52 Grad oder mehr. Die Klimaanlage kühlt zwar gut, verbraucht aber fast die Hälfte des Sprits.
- Im Stadtpark ist die vorherrschende Farbe jetzt beige anstatt grün. Überall liegen vertrocknete Blätter auf den Wegen.
- Die Seen im Umland werden nach und nach fürs Badengehen gesperrt wegen Blaualgenalarms.
- Keiner darf mehr seinen Rasen sprengen oder eine Pumpe in den Bach hängen. Die Kommunen verordnen Wassersparen.
- Rauchen im Wald ist verboten, auf der Wiese Grillen darf man auch nicht mehr: Brandgefahr.
- Last but not least: Ventialoren sind ausverkauft.
- Du fühlst Dich erschöpft und fast krank: Bei der Dauerhitze kann man nicht entspannen.
- Du atmst hektisch und zu flach: Der Puls hämmert.
- Mit ständigen Kopfdruck lässt man sein tägliches Training ausfallen und isst stattdessen lieber eine Familienportion Eis.
- Ständig galoppiert man durch seine Räume: Fenster auf (lüften) - Fenster zu (es regnet) - Rolladen runter (Sonne scheint = Hitze kommt rein).
- Wer die Fenster vom Auto offen gelassen hat, fährt nach dem nächsten Überraschungsgewitter auf nassen Sitzen heim.
Sommer, das war einmal. Nun haben wir Hitzestreß.
Quelle: Brigitta Möllerman, HESSENMAGAZIN.de