[Hessen - Deutrschland] Im Februar stellte sich die Wetterlage über Europa komplett um, es war außergewöhnlich sonnig und trocken, häufig mit strengem Frost, da sich über Nord- und Osteuropa sich zunehmend hoher Luftdruck aufbaute, so dass atlantische Tiefdruckausläufer meist nicht mehr ungehindert über Mitteleuropa hinwegziehen konnten. Die Niederschläge in Deutschland nahmen deutlich ab und immer öfter zeigte sich die Sonne. Sie sorgte tagsüber im Flachland weiterhin für Plusgrade, während im Gegensatz zum Januar in den klaren Nächten nun häufiger leichter bis mäßiger, über Schnee gelegentlich auch strenger Frost auftrat.
Ende Februar führte neue Kaltluft aus Nordost bzw. Ost vielfach zu zweistelligen Minusgraden. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Bei Sonne oft mild, nachts meist frostig - zum Monatsende eisige Kälte
Nach mehreren zu warmen Monaten verzeichnete der DWD wieder einmal einen kalten Monat: Mit -1,7 Grad Celsius (°C) blieb der Februar 2018 um 2,1 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung -2,7 Grad. Im Februar dominierten die Hochdruckgebiete mit überwiegend klaren Nächten. So sank das Quecksilber am 14. in Oberstdorf auf -20,3 °C. Abgesehen von der Zugspitze war das der deutschlandweit tiefste Wert des Monats. Tagsüber trieb die nun schon höher stehende Sonne die Temperaturen im Flachland meist über den Gefrierpunkt. Der wärmste Ort war Müllheim, südwestlich von Freiburg, wo am 15. das Thermometer 11,7 °C zeigte. Während der Winter im größten Teil Deutschlands bisher ausgeblieben war, zeigte er sich an den letzten Monatstagen doch noch mit eisiger Kälte und verbreitetem Dauerfrost, vielfach auch zweistellig.
Ein sehr niederschlagsarmer Monat, besonders im Osten
Mit insgesamt rund 20 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Februar nur 36 Prozent seines Solls von 49 l/m². Tiefdruckgebiete wurden von den nun wetterbestimmenden Hochdruckgebieten über Nord- und Osteuropa ferngehalten oder sie schwächten sich über Mitteleuropa ab. So kamen vom Spreewald bis zur polnischen Grenze im ganzen Monat örtlich nur wenige Liter zusammen. Erheblich mehr Regen und Schnee fiel im Alpenvorland. Das niederschlagsreichste Gebiet Deutschlands war dabei einmal mehr das Allgäu, mit bis zu 125 l/m². Dort fiel auch die größte Tagesmenge: am 15. meldete Balderschwang 55 l/m². Im Flachland kamen die Niederschläge im Februar häufig als Schnee herunter. Meist konnte sich dabei keine oder nur vorübergehend eine Schneedecke bilden. In Balderschwang waren es zeitweise immerhin 142 cm.
Ein außergewöhnlich sonnenscheinreicher Monat
Die Sonnenscheindauer überstieg das Soll von 73 Stunden mit rund 110 Stunden um gut 50 Prozent. Damit gehört der Februar 2018 zu den fünf sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951. Von Bremen bis nach Brandenburg wurden sogar ältere Spitzenwerte, meist aus dem Jahr 2003, mit bis zu 150 Stunden vielfach gebrochen. Vom Allgäu bis zum Chiemgau schien die Sonne dagegen örtlich weniger als 40 Stunden.
Das Wetter in den Bundesländern im Februar 2018
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)
Schleswig-Holstein und Hamburg: Schleswig-Holstein war im Februar mit -0,5 °C (0,7 °C) das zweitmildeste und mit knapp 25 l/m² (42 l/m²) im Vergleich ein niederschlagsreiches Bundesland. Die Sonne zeigte sich etwa 110 Stunden (65 Stunden). Damit war der Februar in Schleswig-Holstein der sonnenscheinreichste seit dem Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen im Jahr 1951. Auch 70 Prozent aller Stationen meldeten neue Rekorde. Hamburg gehörte mit -0,7 °C (1,2 °C) vergleichsweise zu den milderen Bundesländern. Die Niederschlagsmenge betrug nur gut 15 l/m² (42 l/m²) und die Sonnenscheindauer erreichte mit 115 Stunden 180 Prozent des Solls (64 Stunden).
Niedersachsen und Bremen: Für Niedersachsen registrierte der DWD eine Durchschnittstemperatur von -0,9 °C (1,1 °C). Die Niederschlagsmenge kam mit nur wenig mehr als 10 l/m² auf 27 Prozent des Solls (44 l/m²), die Sonnenscheindauer mit beinahe 120 Stunden (66 Stunden) dagegen auf 178 Prozent. Bremen war im Februar 2018 mit -0,3 °C (1,4 °C) das mildeste Bundesland. Die Niederschlagsmenge erreichte mit weniger als 10 l/m² nur etwa 23 Prozent des Solls (40 l/m²), im Gegensatz dazu waren es bei der Sonnenscheindauer mit über 125 Stunden (68 Stunden) 187 Prozent. Damit verzeichnete Bremen den sonnenscheinreichsten Februar seit dem Beginn von regel-mäßigen Messungen im Jahre 1951.
Mecklenburg-Vorpommern: In Mecklenburg-Vorpommern betrug die Temperatur -1,1 °C (0,0 °C) und der Niederschlag etwa 15 l/m² (31 l/m²). Die Sonnenscheindauer lag bei gut 110 Stunden (67 Stunden). Mehr als die Hälfte aller Stationen meldeten neue Sonnenscheinrekorde. Damit registrierte der DWD den Februar 2018 in Mecklenburg-Vorpommern als den sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951.
Brandenburg und Berlin: Die Meteorologen notierten für Brandenburg -1,4 °C (0,2 °C) und für Berlin -0,9 °C (0,5 °C). Die Menschen in Brandenburg und Berlin erlebten einen extrem trockenen und außergewöhnlich sonnenscheinreichen Februar: In Brandenburg erreichte die Niederschlagsmenge mit knapp 5 l/m² nur 13 Prozent des Solls (33 l/m²), in Berlin mit weniger als 5 l/m² (35 l/m²) sogar nur 9 Prozent. Beim Sonnenschein erzielten Brandenburg und Berlin neue, eindrucksvolle Rekorde. So kam Brandenburg mit nahezu 135 Stunden auf 190 Prozent des Solls (70 Stunden), Berlin mit mehr als 140 Stunden (71 Stunden) sogar auf 200 Prozent. In Berlin wurde der alte Rekord aus dem Jahr 2003 um fast 25 Stunden übertroffen.
Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt lag die Mitteltemperatur bei -1,6 °C (0,4 °C). Mit nur gut 5 l/m² (33 l/m²) gehörte es zu den trockenen Bundesländern. Außerdem war der Februar 2018 in Sachsen-Anhalt mit etwa 115 Sonnenstunden (68 Stunden) der sonnenscheinreichste seit dem Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen 1951.
Sachsen: Sachsen war im Februar 2018 neben Thüringen mit -2,8 °C (-0,3 °C) das zweitkälteste Bundesland. In Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge sank die Temperatur am 26. auf -19,5 °C. Mit etwa 5 l/m² (43 l/m²) erreichte Sachsen nur 14 Prozent des Niederschlagssolls. Die Sonne schien beinahe 120 Stunden (70 Stunden).
Thüringen: Im Februar 2018 war Thüringen neben Sachsen mit -2,8 °C (-0,4 °C) das zweitkälteste Bundesland. Die Niederschlagsmenge lag bei etwa 10 l/m² (44 l/m²). Mit rund 95 Stunden (69 Stunden) gehörte es vergleichsweise zu den sonnenscheinarmen Bundesländern.
Nordrhein-Westfalen: Die Durchschnittstemperatur lag hier bei -0,9 °C (1,8 °C) und die Niederschlagsmenge bei gut 15 l/m² (58 l/m²). Mit etwa 125 Stunden (72 Stunden) gehörte Nordrhein-Westfalen im Februar zu den vergleichsweise sonnenscheinreichen Bundesländern.
Hessen: Im Februar 2018 war Hessen mit -1,9 °C (0,5 °C) ein kaltes Bundesland. Die Niederschlagsmenge betrug knapp 15 l/m² (52 l/m²) und die Sonnenscheindauer gut 110 Stunden (69 Stunden).
Rheinland-Pfalz: Im Februar 2018 lag die durchschnittliche Temperatur in Rheinland-Pfalz bei -1,5 °C (1,2 °C), die Niederschlagsmenge bei knapp 20 l/m² (57 l/m²) und die Sonnenscheindauer bei etwa 120 Stunden (73 Stunden).
Saarland: Im Saarland betrug die Mitteltemperatur durchschnittlich -1,0 °C (1,6 °C). Obwohl beim Niederschlag mit etwa 20 l/m² nur 29 Prozent des Solls (72 l/m²) fielen, gehörte es zu den niederschlagsreichen Bundesländern. Die Sonne schien beinahe 115 Stunden (76 Stunden).
Baden-Württemberg: Baden-Württemberg präsentierte sich im Februar mit -1,9 °C (0,5 °C) als ein kaltes, mit gut 35 l/m² (68 l/m²) als das niederschlagsreichste und mit abgerundet 80 Stunden (76 Stunden) als das sonnenscheinärmste Bundesland. In Müllheim, südwestlich von Freiburg, wurde die deutschlandweit höchste Temperatur im Februar 2018 gemessen: Am 15. kletterte sie dort auf 11,7 °C.
Bayern: Bayern war mit -2,9 °C (-0,6 °C) das kälteste, mit gut 25 l/m² (58 l/m²) das zweitniederschlagsreichste und mit rund 90 Stunden (78 Stunden) das insgesamt zweitsonnenscheinärmste Bundesland. Am 14. sank das Quecksilber in Oberstdorf auf -20,3 °C. Das war, abgesehen von noch niedrigeren Werten auf den Bergspitzen, der bundesweit tiefste Wert in diesem Monat.
Quelle Text: DWD
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