Januar - Nebel: Naturschaupiel am See (c) HESSENMAGAZIN.de
3,8 Grad Celsius im Mittel - sechstwärmster Januar in Deutschland seit 1881
[Hessen - Deutschland] Der Januar 2018 war deutlich zu warm und sehr niederschlagsreich. Die Sonne blieb unter ihren Möglichkeiten. Wie schon im November und Dezember 2017 dominierten auch im Januar Tiefdruckgebiete das Wettergeschehen. Sie wuchsen teilweise wieder zu gewaltigen Sturmtiefs heran und brachten dem Westen und Süden Deutschlands eine ungewöhnlich lange anhaltende milde Witterung. Im Südwesten sorgten sie für extreme Niederschläge. Hochdruckgebiete konnten lediglich den Nordosten zeitweilig mit kälterer und trockenerer Luft beeinflussen. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Seltene Sonnentage (c) HESSENMAGAZIN.de
Januar war 4,3 Grad zu warm und gebietsweise völlig frostfrei
Der Januar 2018 zeigte sich in Deutschland nur wenig winterlich. Im Gegenteil: Mit 3,8 Grad Celsius (°C) war er um 4,3 Grad wärmer als das Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +3,4 Grad. Damit ist er der sechstwärmste Januar seit Beginn flächendeckender Temperaturmessungen im Jahr 1881. Außergewöhnlich war die Länge der milden Periode im Süden und Westen. So blieb ein großes Gebiet Nordrhein-Westfalens westlich des Rheins und nördlich der Eifel im ganzen Monat frostfrei. Als wärmsten Ort ermittelte der DWD Rheinfelden am Hochrhein. Das Quecksilber kletterte dort am 3. auf 16,2 °C. Deutlich niedrigere Temperaturen meldete der Nordosten. Dort herrschte an manchen Tagen Dauerfrost. Den bundesweit niedrigsten Wert verbuchte Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 21. mit -13,0 °C.
Nur auf den Höhen fiel Schnee (c) HESSENMAGAZIN.de
Im Südwesten ungewöhnlich niederschlagsreich - Schäden durch Stürme
Mit rund 100 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Januar 168 Prozent seines Solls von 61 l/m². Ungewöhnlich große Mengen fielen im Südwesten: Im Südschwarzwald wurden lokal mehr als 500 l/m² erfasst. Vom 1. bis 5. meldete St. Blasien-Menzenschwand 233 l/m²- allein am 4. fielen davon 127 l/m². Zu Beginn der letzten Dekade brachte nasskalte Luft gebietsweise kräftige Schneefälle. So lagen am 21. in Moringen-Lutterbeck nördlich von Göttingen 25 cm, in Balderschwang im Allgäu 125 cm Schnee. Anschließendes starkes Tauwetter führte, wie bereits um den 5., zu Hochwasser an zahlreichen Flüssen vor allem im Süden Deutschlands. Die Sturmtiefs „Burglind“ am 3. und besonders „Friederike“ am 18. verursachten große Schäden. „Friederike“ forderte acht Menschenleben, der Bahnfernverkehr wurde deutschlandweit eingestellt.
Die Sonne versucht, durch den Nebel zu scheinen (c) HESSENMAGAZIN.de
Ein sonnenscheinarmer Januar
Beim Sonnenschein fehlten mit etwa 35 Stunden 20 Prozent zum Soll von 44 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne vom Bodensee bis zum Starnberger See mit örtlich über 80 Stunden, am wenigsten vom Frankenwald bis zum Oberpfälzer Wald sowie im Sauerland mit teilweise kaum mehr als 10 Stunden.
Das Wetter in Hessen im Januar 2018
(In Klammern die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)
Hessen verbuchte 4,2 °C (-0,4 °C), fast 105 l/m² (63 l/m²) und war mit 25 Stunden (36 Stunden) das zweitsonnenscheinärmste Bundesland.
Quelle Text: dwd.de, 30.01.2018