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Home DOSSIER: Natur und Umwelt Klima - Wetter - Wandel So schön kann Gewitter sein...

So schön kann Gewitter sein...

Sanft rosa dampft das Land nach einem Gewitterregen in der Abendsonne (c) HESSENMAGAZIN.de
Sanft rosa dampft das Land nach einem Gewitterregen in der Abendsonne (c) HESSENMAGAZIN.de

[Hessen] Ein Rückblick auf das Juniwetter 2015 lässt uns seufzen. Es war im Mittel nicht einmal 16 Grad warrm. Wo sich heute lange Warteschlangen an den Schwimmbadkassen bilden, herrschte noch vor wenigen Tagen gähnende Leere.


Pressemitteilung

vom: 29.06.2015

Deutscher Wetterdienst

Deutschlandwetter im Juni 2015

Im Norden recht kühl, im Süden warm, trotz Gewitter erneut zu trocken

Offenbach, 29. Juni 2015 – Der Juni 2015 war äußert wechselhaft und brachte allerhand unterschiedliches Wetter. Sommerfeeling kam dabei nur vorübergehend auf. Stattdessen kühlte sich die Luft in Norddeutschland zeit- und gebietsweise so stark ab, dass geheizt werden musste. Hoher Luftdruck führte in den ersten beiden Juniwochen zu einer Fortdauer der allgemeinen Trockenheit, während vor allem über Süddeutschland immer wieder Gewitter mit Starkregen tobten. Insgesamt ergab sich daraus ein etwas zu warmer und deutlich zu trockener Juni, bei überwiegend ausgeglichener Sonnenscheinbilanz. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Mal kühl bis mäßig warm, mal hochsommerlich heiß
Der erste Sommermonat lag mit einer deutschlandweiten Durchschnittstemperatur von 16,0 Grad Celsius (°C) um 0,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung immer noch 0,3 Grad. Nach einem wenig sommerlichen Monatsbeginn strömte auf der Vorderseite des Tiefs „Lothar“ subtropische Luft nach Mitteleuropa. In dieser stiegen die Temperaturen am 5. fast überall auf hochsommerliche Werte. Bad Kreuznach und Rheinau-Memprechtshofen registrierten 35,0°C. Nach einer spürbaren Abkühlung folgte schließlich am 12. ein weiterer kurzer Sommergruß. Im Anschluss aber brach mit nordwestlichen Winden die sog. „Schafskälte“, ein Kälterückfall, über das Land herein. Während diesem tlw. sehr kühlen Witterungsabschnitt gingen die Temperaturen in den Morgenstunden des 17. über Norddeutschland kräftig nach unten. Auch Deutschneudorf-Brüderwiese datierte dabei 0,2°C. Vielerorts gab es sogar Bodenfrost. In der letzten Juniwoche setzte sich dann wieder Sommerwetter durch.

Deutlich zu trocken – trotz zahlreicher Gewitter mit Starkregen im Süden
Mit rund 58 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Juni knapp 70 Prozent des vieljährigen Mittels (85 l/m²) und war demnach erneut zu trocken. Das norddeutsche Tiefland verzeichnete gebietsweise mit Niederschlagssummen von rund 15 l/m² ein erhebliches Defizit. Die Trockenheit der vorangegangen Monate verschärfte sich, die Waldbrandgefahr nahm weiter zu. In Süddeutschland bildeten sich dagegen in feucht-labiler Luft wiederholt Starkregengewitter. Durch langsam ziehende Schauerzellen kam es örtlich zu enormen Niederschlagsmengen mit entsprechenden Schäden. So fielen am 6. in Bretten, nordöstlich von Karlsruhe, 88 l/m². Insgesamt war das Alpenvorland mit regional über 200 l/m² die niederschlagreichste Region Deutschlands.

Sonnenscheindauer durchschnittlich
Dem Durchschnitt entsprechend, schien die Sonne im Juni 2015 etwa 197 Stunden (198 Stunden). Am sonnigsten war es längs der mecklenburgischen Küste. Bis zu 260 Sonnenstunden wurden dort gemessen. Am seltensten zeigte sich die Sonne im Thüringer Wald sowie im Harz- und Erzgebirgsraum, gebietsweise nur etwa 170 Stunden.

Das Hessen-Wetter im Juni 2015
(In Klammern stehen die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)

Hessen: In Hessen erfassten die Meteorologen des DWD im Juni 2015 eine mittlere Temperatur von 15,9°C (15,2°C). Die Niederschlagsmenge verfehlte mit etwa 48 l/m² das Soll (80 l/m²) um 40 Prozent. Die Sonnenscheindauer lag mit etwa 200 Stunden (192 Stunden) etwas über dem Durchschnittswert. Am 12. fiel in Geisenheim bei einem schweren Gewitter mit Sturmböen von 101,5 km/h eine Stundensumme von 52 l/m².


 

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