Stürmische Himmelsvorschau - beleuchtet von der untergehenden Sonne: Xaver kommt (c) HESSENMAGAZIN.de
[Hessen - Deutschland] Er fegte am Nikolaustag 2013 mit eiskalter Polarluft über Deutschland hinweg, brachte Schnee, Regen, Orkanböen, Überflutungen und beschäftigte sämtliche Medien mit Warnmeldungen plus ständigen Vor- und Nachberichten: der Sturm Xaver war nicht nur über uns am Himmel präsent.
Der Klimawandel sorgt für Abwechslung
Wir rüsten auf, binden alles an, verbarrikadieren die Fenster, stapeln Sandsäcke und räumen anschließend Müll und Unrat wieder fort, wenn's mal schlimmer kam als sonst. Aber, selbst wenn es für die meisten von uns noch glimpflich ausgeht, nervt das Szenario inzwischen mehrmals im Jahr. Der Spiegel warnt öffentlich: Tödliche Hitzewellen, versinkende Küstenstädte, Dürren, Hungersnöte - die Folgen der globalen Erwärmung drohen katastrophal zu werden. Doch wir realisieren die Anfänge gar nicht und reagieren zudem "abgebrüht" auf solche Katastrophenmeldungen. Außerdem trösten wir uns mit dem Gedanken: Die Regierenden kümmern sich doch darum.
Aber was brachte die UNO-Klimakonferenz im November 2013 in Warschau eigentlich - außer Feilscherei um die Reduzierung von Treibhausgasen für den nächsten Klimaschutzvertrag? Misstrauen macht sich längst breit zwischen alten und neuen Industrieländern, und die Umweltverbände Friends of the Earth, Greenpeace, WWF, BUND, NABU u. a. verließen zornig die Tagung. Es sollte ein Protest sein.
Wir hören und lesen davon, allein uns fehlt der Glaube, dass alles Realität wird: Tiere sterben aus, die Sonne verbrennt Landstriche, Hitzewellen quälen die Stadtbewohner, Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt an.
Ja, vielleicht, irgendwann. Oder doch nicht? Man könnte sich ja irren.
Derweil schachern unsere Minister munter weiter. Man findet einen passenden Begriff: "Loss and Damage" für einen wichtigen und heftig umstrittenen Tagesordnungspunkt. Bei dem geht es um Verluste und Schäden - verursacht durch extreme Wetterereignisse aufgrund des Klimawandels...
So schlicht ist das. Aber überzeugt sind wir immer noch nicht.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
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