Wassersack zur Baumbewässerung (c) HESSENMAGAZIN.de
[Deutschand] Im Morgenmagazin des öffentlich rechtlichen Fernsehens war am 13. Mai 2022 ein Gärtner eingeladen, der (leider nur wenige Minuten lang) Tipps zum richtigen Bewässern von Straßenbäumen in der Stadt gab. Niemand hätte früher gedacht, dass wir jemals mit der Gießkanne unsere Schattenspender zwischen den Häusern retten müssten. Sie gehörten immer schon wie selbstverständlich ins Straßenbild und gaben sich mit kleinen Löchern im Pflaster zufrieden. Doch das ist nun vorbei.
Aber bitte: Unser Trinkwasser aus der Leitung sollten eifrige Privatleute zum Gießen grundsätzlich nicht verwenden. Denn das wird in den Fördergebieten langsam knapp und ist letztendlich auch zu teuer. Zum Beispiel im Hessischen Ried führt die Trinkwassergewinnung inzwischen sogar zu ökologischen Problemen: Der Grundwasserspiegel wird abgesenkt, Bäche werden zu Rinnsalen und ganze Wälder sterben ab, da die Wurzeln der Bäume nicht mehr ans Grundwasser gelangen. Noch mehr dazu bei uns: HIER <-KLICK.
Wer sich also zum Retter der Natur emporarbeiten möchte, kann die Tipps des BUND verinnerlichen und auf Regen- und Grauwasser (leicht verschmutztes Brauchwasser) zurückgreifen, das im Haushalt gesammelt wird.
1) Der Klassiker: Die Regentonne
An die Regenrinne angeschlossen, lassen sich mit Regentonnen im Garten ohne Aufwand größere Wasservorräte anlegen, die in Trockenphasen den Pflanzen über die Durststrecke helfen und den Frischwasserverbrauch reduzieren.
2) Abgestandenes Leitungswasser
Aufgrund der Bakterienbildung ist über Nacht abgestandenes Leitungswasser für uns Menschen gesundheitsbedenklich. Bäumen und anderen Pflanzen macht das hingegen nichts aus. Bis frisches Wasser aus dem Hahn kommt, kann das in der Leitung abgestandene Wasser mit einem Behälter aufgefangen werden.
3) Wassertränke
Statt das alte Wasser aus Hunde-, Katzen- und Vogeltränken wegzuschütten, heben Sie es für Ihre Pflanzen auf.
4) Gemüsewaschen
Beim Gemüsewaschen verbrauchen wir großen Mengen Wasser. Mit einer Schüssel aufgefangen, kann es anschließend noch sinnvoll zum Gießen genutzt werden.
5) Altes Blumenwasser
Sei es das Wasser aus Vasen oder das überschüssige Gießwasser, das sich am Boden des Blumentopfs sammelt: Zur Bewässerung von Pflanzen ist es problemlos einsetzbar.
6) Kaltes Wasser beim Duschen
Häufig dauert es einen Moment, bis beim Duschen oder Geschirrspülen das Wasser auf die richtige Temperatur erwärmt wurde. Dieses kalte Wasser kann gesammelt werden!
7) Ungewürztes Kochwasser
Auch das Wasser vom Kochen von Pellkartoffeln, Eiern oder Gemüse dünsten kann für die Bewässerung von Bäumen und anderen Pflanzen genutzt werden. Grundsätzlich kann man alles verwenden, was kein Salz und andere Würzmittel enthält.
Was Sie benötigen, um Grauwasser im Haushalt zu sammeln:
- eine große Schüssel (Salatschüssel) oder eine Wanne für die Spüle
- Karaffen oder Messbecher für kleinere Wassermengen
- Gießkannen, Kanister (z.B. von destilliertem Wasser) oder Eimer mit Deckel (z.B. leere Ketchup-Eimer vom Imbiss) zum Aufbewahren und Transportieren
- einen Trichter, um das Wasser in Gießkannen oder Kanister umzufüllen
Quelle und weitere BUND-Tipps: www.bund-hessen.de/tipps
Junge Bäume benötigen in den ersten Jahren Unterstützung (c) HESSENMAGAZIN.de
Unsere Obrigkeit hat sich zum Thema auch schon Gedanken gemacht
[Hessen] Mit der Klimarichtlinie fördert das Hessische Umweltministerium seit 2016 neben Klimaschutzmaßnahmen auch Klimaanpassungsmaßnahmen in Kommunen. Damit werden Kommunen beispielsweise bei der Entsiegelung, Begrünung und Beschattung öffentlicher Flächen wie Schulhöfen, Kindergärten und Dorfplätzen vom Land finanziell unterstützt. Auch Dachbegrünungen öffentlicher Gebäude und die Schaffung von innerörtlichen Wasserflächen können hierüber finanziert werden.
Außerdem können Öffentlichkeitsarbeit, Bildungs- und Informationsinitiativen im Klimabereich sowie die Beteiligung an Wettbewerben finanziell unterstützt werden. Kommunen und kommunale Unternehmen können hierüber Fördermittel u. a. zur Umsetzung ihrer Klimaschutzpläne beantragen. Von 2016 bis 2021 konnten insgesamt 230 kommunale Vorhaben mit einem Fördervolumen von über 18 Millionen Euro bewilligt werden. Maßnahmen von Klima-Kommunen und für Kommunen mit Windenergieanlagen werden mit 100 Prozent gefördert. Bisher waren es 90 Prozent Förderung.
Quelle und weitere Informationen: HIER <-KLICK