[Hessen] "Der Klimawandel und seine Folgen haben den hessischen Wäldern massiv geschadet. In den zurückliegenden drei Jahren sind außerdem durch starke Stürme großflächig Kahlflächen entstanden. Unser Ziel ist, dass dort zukünftig klimastabile Mischwälder entstehen. Bei der Wahl, welche Bäume gepflanzt werden, müssen viele regional unterschiedliche Faktoren berücksichtigt werden. Nun stehen Klimarisikokarten und Baumartenempfehlungen auf einem Online-Portal den Waldbesitzenden zur Verfügung und dienen als fundierte Entscheidungsgrundlage“, sagte Umweltministerin Priska Hinz am 23. Januar 2021 in Wiesbaden.
Im Rahmen des Integrierten Klimaschutzplans fördert das Land das Projekt „Klimarisikokarten Forst – Verbesserte Beratungsgrundlagen für neue Herausforderungen an hessische Waldbesitzer“ als Verbundprojekt der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA), des Landesbetriebes Hessen-Forst und des Hessischen Waldbesitzerverbandes mit insgesamt 2,8 Millionen Euro. Nach fast drei Jahren Projektlaufzeit liegen jetzt wichtige, praxisrelevante Ergebnisse vor.
Die Klimarisikokarten werden den kommunalen und privaten Waldbesitzenden unter https://www.nw-fva.de/BaEm/ zur Verfügung gestellt.
Mit einem Klick in die Karte öffnet sich ein Fenster, in dem für jeden Standort Informationen zu Position (Koordinaten), Boden (Nährstoffangebot, Wasserhaushalt) und Klima (Klimatische und Standortswasserbilanz) sowie den dort empfohlenen Waldentwicklungszielen erscheinen. Die Entscheidungshilfen wurden ebenfalls in das betriebliche geographische Informationssystem (GIS) von Hessen-Forst integriert.
„Mit den Klimarisikokarten, die regelmäßig aktualisiert werden, kann klimaangepasster Waldumbau und -aufbau stattfinden“, erklärte Hinz. „Im nächsten Schritt soll der Wissenstransfer in die Praxis gestärkt werden. Dafür sind Schulungen sowohl im Landesbetrieb Hessen-Forst als auch bei regionalen Veranstaltungen des Hessischen Waldbesitzerverbandes geplant.“
Neben den Klimarisikokarten hat das Land ebenfalls Waldentwicklungsziele und Wiederbewaldungskonzepte erarbeitet. Im Gesamtpaket stehen damit allen Waldbesitzenden wichtige Hilfestellungen zur Verfügung, um den Waldumbau in den nächsten Jahren zukunftsfähig zu gestalten. Private und kommunale Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer werden außerdem über die Extremwetterrichtlinie bei der Bewältigung der Folgen aus den Stürmen und Dürren finanziell unterstützt.
Quelle Text: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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