Diese heimischen Gewächse sollten in keinem Garten der Region fehlen © Brigitta Möllermann
[Ulrichstein / Vogelsberg] Trotz der Hitze im Sommer sind zurzeit wieder mehrere Blüh-Stauden für private Gärten gegen Spenden von zwei bzw. fünf Euro abzugeben. Die wilden Schlüsselblumen, Karthäusernelken, Färberginster, gelbe Nachtkerzen, Arnika und Bartnelken warten neben der Ernst-Happel-Hütte im Vogelsberggarten auf ihre Abnehmer. Alle Pflanzen, die am besten auf über 300 Hohenmetern im Freien gedeihen, sind in der Natur längst rar geworden und stehen zum Teil sogar auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Pflanzen.
Wenn in einigen Wochen gegen Ende Oktober die Blätter fallen, kommen noch mehrere sehr seltene Haferschlehen-Sträucher hinzu. Sie blühen im Mai leuchtend weiß, können je nach Standort bis zu sechs Meter hoch werden und sind die reinsten „Bienenmagnete“. Bis zum August reifen dann ihre kleinen pflaumenartigen Früchte, die vortrefflich zu Marmelade, Saft oder Likör verarbeitet werden können.
Richard Golle bereitet die Hochbeete für die neue Anzucht vor © Brigitta Möllermann
Auch andere, etwa 1,5 m hohe Bäumchen sind bis Anfang November im Vogelsberggarten zu bekommen. Für die Wildbirnen, Ulmen und Elsbeeren erhofft man sich Spenden für den Förderverein zwischen 15 und 20 Euro, um den Pflanzen-Kindergarten in der Nähe des Bauernackers wieder neu bestücken zu können. Daneben sollen auch demnächst die Anzuchtbeete mit „Kaltkeimern“ eingesät werden. Nach dem Frost folgen im zweiten Hochbeet die Warmkeimer, das heißt: Pflanzen, die für ihr Wachstum höhere Temperaturen von mindestens +5 °C benötigen.
Die Anzahl der Paten ist auf elf Personen angewachsen
Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helfern konnte sich der Geschäftsführer des Vogelsberggartens, Richard Golle, trotz des Hitzesommers über eine gute Ernte freuen: „Im Frühjahr hat es hier oben genug geregnet.“ So können die Kürbisse und Kartoffeln wie üblich von den Kindern der örtlichen Grundschule nach den Herbstferien geerntet und verwertet werden.
Die auf traditionelle Weise angelegte Streuobstwiese, auf der hochstämmige alte Obstbäume unterschiedlicher Sorten wachsen, nimmt durch den vorjährigen Zuwachs von sechs jungen Apfelbäumchen und einer Wildbirne langsam Gestalt an. Im Winter sollen die alten Bäume einen sogenannten Erziehungsschnitt bzw. Kronenschnitt erhalten. Und bis zum nächsten Sommer wird das Ganze noch als Information für die Besucher des Vogelsbergartens beschildert.
Ausgestattet mit Nistkästen für Mauersegler: Die wiederhergestellte Burgruine auf dem Ulrichsteiner Schlossberg © Brigitta Möllermann
Wegen der Corona-Pandemie werden bis zum kommenden Jahr keine offenen Führungen auf dem Ulrichsteiner Schlossberg angeboten. Auch das Erntedankfest wird diesmal am Sonntag, den 27. September 2020, lediglich als Gottesdienst begangen. Wer dabei sein möchte, ist natürlich herzlich willkommen: Um 14 Uhr ist Einlass an der Burg auf dem Schlossberg, es gelten die üblichen Hygieneregeln.
Quelle: Brigitta Möllermann, www.HESSENMAGAZIN.de