Aufbau von bioregionalen Wertschöpfungsketten*
[Hessen] „Seit 2020 ist Hessen Ökomodell-Land: Alle Hessischen Landkreise und kreisfreien Städte haben sich in insgesamt 13 Ökomodell-Regionen zusammengeschlossen. Nachdem bereits 2020 mit allen Regionen Vereinbarungen zur Zusammenarbeit getroffen wurden, konnten nun die Verträge auf eine Laufzeit bis Ende 2025 verlängert werden“, informierte am 17.Januar 2022 Landwirtschaftsministerin Priska Hinz in Wiesbaden. Insgesamt werden die Ökomodell-Regionen 2021 bis 2025 mit einer Zuwendungssumme von ca. 6 Millionen Euro gefördert.
Ziel der Ökomodell-Regionen ist es, Projekte zu entwickeln und umzusetzen, die dazu beitragen den Ökolandbau und das Angebot an bio-regionalen Lebensmitteln in Hessen auszuweiten. Die fünfjährige Vertragslaufzeit versetzt die Ökomodell-Regionen in die Lage, ihre Aufgaben und Ziele mit der nötigen Planungssicherheit umzusetzen.
„Damit unterstützen wir ökologisch und nachhaltig wirtschaftende Betriebe und auch die nachgelagerten Bereiche der Verarbeitung und Vermarktung. So bauen wir bioregionale Wertschöpfungsketten auf. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher wollen Bio-Lebensmittel aus der Region, mit ihrer Kaufentscheidung unterstützen sie unser Vorhaben und tragen dazu bei, dass das Angebot ausgeweitet wird,“ betonte Hinz.
„Viele Projekte der Ökomodell-Regionen wurden bereits angestoßen. Damit wird eine nachhaltige Landwirtschaft in Hessen erhalten, durch kurze Transport wird das Tierwohl gefördert, die regionale Vielfalt und Spezialitäten werden unterstützt und wir sorgen damit für Arbeitsplätze in der Region. Die Ökomodell-Regionen unterstützen mit ihren Projekten Landwirtinnen und Landwirte und ebenso handwerkliche Betriebe wie Mühlen, Bäckerei, Metzgerei oder Molkereien“, erklärte Hinz.
- Dazu gehört die „Wiederbelebung“ vergessener Kulturen, wie z.B. der Linsenanbau und der Steckrübe oder die Förderung vielfältiger Fruchtfolgen und des Humusaufbaus, um den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel zu reduzieren und die Biodiversität zu verbessern.
- Die Ökomodell-Region Rhein-Main bietet eine Qualifizierungsmaßnahme zur hofnahen mobilen Schlachtung für Metzgereien an. Für hessische Apfelchips, Obstweine und Obstsäfte aus hessischem Bioanbau wurden erfolgreich Kooperationen mit Keltereien und dem Handel vermittelt.
- In der Ökomodell-Region Marburg-Biedenkopf werden Lieferbeziehungen von Landwirtinnen und Landwirten, einer Mühle und einer Bäckerei aufgebaut, mit dem Ziel ein schmackhaftes Regionalbrot anzubieten.
- Auch Beiträge zu Tourismus und Naherholung stehen in einigen Ökomodell-Regionen auf der Agenda. Aktionswochen wie „der Vulkan kocht“ in Kooperation mit der Ökomodell-Region Vogelsberg oder „das Wirtshaus im Spessart“ in Kooperation mit der Ökomodell-Region Main-Kinzig bringen bioregionale Lebensmittel auf den Tisch von Gästen.
- Last but not least: Regiomaten versorgen Aktivurlauberinnen und -urlauber an Rad- und Wanderwegen mit Snacks aus bioregionaler Herkunft = siehe Foto oben :-)
Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Gut zu wissen: Bioregionale Wertschöpfungsketten
Das Wort Wert-schöpfungs-kette stammt aus der Welt der Betriebswirtschaft und ist ein Instrument / eine Methode, um u. a. eine Marktanalyse zu erstellen.
Beispiel: Wir stellen ein Produkt her, das wir verkaufen wollen. Dazu benötigen wir a) nicht nur Material, sondern auch b) Maschinen / Menschen, die es herstellen. Auch ein c) Lieferwagen muss her, um es zu d) Kunden zu bringen, die wir mit unseren e) Werbe- / Marketingmethoden aufgetrieben haben. Ach, ja, am Ende steht noch der d) Service für unser Produkt.
Von a) bis d) kann man es als Wertschöpfungsprozess bezeichnen, der uns schließlich bitte auch Gewinn bringen sollte.
Tja, und steht man wie so oft in Konkurrenz zu Mitbewerbern, die das gleiche machen und auf den Markt bringen, analysiert man am besten anhand der einzelnen Punkte, wie gut man im Vergleich zu denen im Rennen liegt :-)
Der Zusatz bio-regional ist der Obendraufsetzer bzw. Eingrenzer: Das Produkt soll aus der Region stammen UND auch noch BIO sein... naja, irgendwie.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de