Originalplan des Hauses von 1913 (c) HESSENMAGAZIN.de
[Hanau] Einst war es eine Garnisons-Wurstküche und lag am Rand der Hanauer Innenstadt in der Wilhelmstraße 18, wie die historischen Pläne von damals zeigen. Alte Kessel im Keller belegen zurzeit noch, wie und was damals etwa fünf Jahre lang an dieser Stelle produziert wurde: Wurst für das in Hanau stationierte Militär. Der Essensgeruch ist allerdings längst verflogen und einem feuchten Muff gewichen. Das Gebäude im Hinterhof hat im Laufe der Jahre viele unterschiedliche Nutzungen sowie eine Adressänderung erfahren, bis es jetzt, nach mehr als 100 Jahren an einen Investor verkauft wurde, der mit der Denkmalschutzbehörde zusammenarbeitet.
Der notwendige Hintergrund: Der "eingeschossige Ziegelbau" ist als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen - siehe: https://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/106813/.
Hinterhaus heute: Die ehemalige Wurstküche (c) HESSENMAGAZIN.de
Möglicherweise werden hier in absehbarer Zeit modere Wohnungen oder Büros entstehen, so wie an mehreren anderen Stellen in Hanau, wo Kasernen - z. B. im Lamboyviertel und in Wolfgang - zu "Stadtquartieren" umfunktioniert wurden. Die Fassade mit den blau glasierten Ziegeln soll bleiben, die Anordnung der Fenster ebenso. Aber das Innere plus die Geschichte - auch während der Lebzeiten des letzten Besitzers - wird vergessen werden: Das Atelier von Gunter Gottlieb ist jetzt schon Vergangenheit: HIER <-KLICK.
Wie und was davon irgendwie noch zu retten ist, werden wir aufschreiben, per Foto dokumentieren und eines Tages veröffentlichen - versprochen. Auch über das ganze "Drumherum" wird bestimmt Interessantes zu erfahren sein :-)
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
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