Symbolbild: Autoverkehr - Nebeneffekt: Schlechte Luft (c) HESSENMAGAZIN.de
[Welt] Einst war es vielleicht eine gute Idee, Kraftstoff für unsere Autos nicht aus Öl, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen zu produzieren. Doch jetzt wird aufgrund des Ukrainekrieges und der nachfolgend erwarteten Verknappung von Getreide dagegen protestiert. Die UN-Welternährungsorganisation warnt zudem vor einer Verteuerung der Produkte um bis zu 20 Prozent; zudem könnten im Nahen Osten oder Afrika infolge der Situation Hungersnöte ausbrechen. Der Ausstieg aus Agrokraftstoffen sollte sofort eine spürbare Flächenentlastung schaffen, und fruchtbares Ackerland kann dann in Deutschland und der EU für naturverträgliche Nahrungsmittelproduktion priorisiert werden.
Also kein Essen mehr in den Tank <-KLICK.
Eine neue Studie im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt zudem, dass pflanzenbasierte Agrokraftstoffe aufgrund ihres enormen Flächenbedarfs noch klimaschädlicher sind als bisher bekannt. Das ifeu-Institut hat ermittelt, dass derzeit mehr als 1,2 Millionen Hektar wertvolle Agrarflächen rund um den Globus für den Anbau von Raps, Getreide & Co. zur Produktion von Agrokraftstoffen für deutsche Diesel- und Benzinautos belegt sind.
Dieser immense Flächenverbrauch macht den angeblichen Klimavorteil von Agrokraftstoff gegenüber fossilem Sprit mehr als zunichte. Denn statt umweltschädlicher Monokulturen könnte sich auf einer Fläche dieser Größe auch natürliche Vegetation entwickeln, die große Mengen an CO2 bindet. Die DUH fordert deshalb, die Förderung von Agrokraftstoffen in Deutschland und in der EU sofort zu beenden.
Hintergrund: Seit 15 Jahren werden Agrokraftstoffe von der EU und Deutschland gefördert, um CO2-Emissionen im Straßenverkehr zu senken und das Klima zu schützen. Das Versprechen können diese Kraftstoffe nicht halten und dürfen deshalb nicht länger als klimafreundlich gewertet werden
Gemeinsam mit den Fridays for Future-Aktivisten Frida Mühlhoff und Jannis Krüßmann startet die DUH deshalb jetzt eine Petition im Rahmen der EU-weiten Kampagne #beyondburning. Diese fordert die EU auf, die Förderung für Agrokraftstoffe und die Förderung für das Verbrennen von Waldholz zur Energieerzeugung insgesamt einzustellen, weil sie die Klimakrise nicht eindämmen, sondern zusätzlich befeuern.
Keine Verbrennung von Wäldern, Raps, Soja & Co. - Petition: <-KLICK.
Quelle Text: DUH