Auch im naturgeschützten Wald gehen Bäume kaputt (c) HESSENMAGAZIN.de
[Hessen und die Welt] Es war schon immer so, dass in schlechten Zeiten Pflanzen bei zu viel Trockenheit oder heftigen Stürmen nicht "überlebten". Dann stürzten Bäume um und verrotteten zu guter Letzt zu dem inzwischen als wertvoll erachteten "Totholz". Anfänglich wurde das jedoch in Unkenntnis seiner Nützlichgkeit weggeräumt, weil Waldbesitzer unbedingt Ordnung im Forst herstellen wollten. Im gleichen Atmzug aber setzten Naturschützer damals nach und nach das Anlegen von "Urwäldern" durch - sozusagen wilde, unberührte Waldstücke, die von Menschen nicht "kultiviert" werden.
Klaro tauchen dazu Geschäftsideen auf (sogar mit Rendite!)
Wald-Sparbuch, Öko-Anleihe - Unternehmensgeschenke am Beispiel ForestFinance:
Am 25. März 2021 freute sich gerade das Bonner Unternehmen per Pressemeldung, neben dem Beteiligungsangebot an einer Karbonisierungsanlage sowie Wertpapieren von "ForestFinance Green Bond 20/30" erneut das Projekt "WildeBuche" anbieten zu können:
1 m² Buchenwald für 10 Euro 50 Jahre lang schützen
Bonn/Hümmel. Ab sofort ist das deutsche Waldschutzprojekt von ForestFinance wieder mit neuen Flächen verfügbar: „WildeBuche“ ermöglicht es jedem, einen uralten Buchenwald in der Eifel für mindestens 50 Jahre zu bewahren. Auf rund 4.000 Jahre altem Boden wachsen im Waldreservat in Hümmel inmitten der Eifel bis zu dreihundert Jahre alte Buchen. Für seinen besonderen Wert wurde das Projekt ausgezeichnet von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ als einer der herausragenden „365 Orte im Land der Ideen“. Waldschützer erhalten für ihren Beitrag im Gegenzug eine individuelle Urkunde auf Graspapier...
Mehr dazu: https://www.forestfinance.de/produkte/wildebuche/
Übrigens hat man noch mehr Produkte zu verkaufen: GeschenkBaum, ChocolateTree, Rest in Trees und Oase 1.
So what!
Papier sparen, um den Rohstoff Holz zu schonen
Gegen solche Angebote wirken die Vorstöße von Versicherungen, Bausparkassen, Stromanbietern und weiteren, eigene Kundenpost und Rechnungen auf E-Mails oder Online-Abruf umzustellen wie "Kinkerlitzchen" <-KLICK. Die Methode kennen wir längst: Immerhin dürfen wir lange bereits unsere Kontoauszüge beim Onlinebanking selbst ausdrucken, falls wir nicht riskieren möchten, dass sie bei einem Computerabsturz für immer verschwinden.
By the way: Wo ist eigenlich graue Recyclingpapier hingekommen, mit dem man einst sein Umweltbewusstsein als Firma oder Organisation bewies?
Überleitung zum Thema Greenwashing
Beispiel: Bäumchen pflanzen, um den Wald aufzuforsten
Wenn die Unternehmen zwecks eigener Kostenersparnis den Kunden die Online-Korrespondenz schmackhaft machen wollen UND gleichzeitig versprechen, dem armen klimageschundenen Wald auf die Sprünge zu helfen, nimmt das Ganze irgendwie eine manipulative Richtung. Aktuell sind es die Hanauer Stadtwerke, die außer einem "Baumkinder"-Wald für Morgen sogar zusätzlich ein Gewinnspiel ausloben: https://stadtwerke-hanau.de/blog/stadtwerke-hanau-animieren-zum-papiersparen-durch-umstellung-auf-online-rechnung.
Doch die kritischen Wächter sind nicht fern.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schreibt: "Immer mehr Firmen werben für sich oder ihre Produkte und Dienstleistungen mit grünen Versprechen, die sich bei genauerem Hinsehen als Schwindel entpuppen. Das sogenannte Greenwashing ist inzwischen eine Milliarden-Euro-Industrie. Und das ist dreifach schlimm: Klima- und umweltschädliche Produkte machen mit Lügen Gewinne, Verbraucherinnen und Verbraucher werden abgezockt und ihr Vertrauen in wirklich grüne Produkte sinkt."
By the way: Die DUH verleiht der dicksten Lüge jedes Jahr einen Schmähpreis, den Goldenen Geier zur Enttarnung von Unternehmen, Produkten oder Dienstleistungen, die Klima- oder Umweltfreundlichkeit versprechen, aber in Wahrheit Umweltsünder sind.
Mitmachen bei der Wahl kann jeder .
Nebenbei gesagt: Bäumchen pflanzen muss gekonnt sein: Wenn die Bedingungen nicht stimmen (z. B. Boden zu Baumsorte / Sonne - Schatten) und das Anwachsen (Wurzeln bilden / wässern) nicht funktioniert, war die ganze schöne Idee "für die Katz".
Tja, wer kontrolliert hier den Erfolg?
Sich dazu schlau machen: In Europa gibt es kaum noch Urwald <-KLICK
Und noch viel mehr zum Thema: HIER <-KLICK.
Gefährdetes Weltklima: Wer ist eigentlich schuld an der Abholzung der Regenwälder?
Wir in Europa stehen in vorderster Reihe mit unseren Importen von Soja, Rindfleisch, Leder und Palmöl!
"Europäischer Konsum befeuert globale Umweltzerstörung durch Import von Agrarrohstoffen. Österreich allein für Abholzung in Größe des Neusiedlersees verantwortlich. WWF fordert striktes EU-Lieferkettengesetz zum Schutz wertvoller Naturräume." Das schreibt der World Wide Fund For Nature (WWF) in seinem neusten Bericht: HIER <-KLICK.
Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de
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