[Hessen - Welt] Warmer Sommerregen, sumpfige kleine Pfützen, Tümpel oder auch Regentonnen im Garten sind mit ihrem stehenden Wasser Brutstätten für menschliche Plagegeister: Mücken. Wenn Stechmückenweibchen über uns herfallen und uns stechen, um sich von unserem Blut zu nähren, ist das extrem unangenehm. Der Stick juckt und wird oft rot.
Zurzeit haben Mücken beste Lebensbedingungen. In den wenigen Wochen, in denen aus abgelegten Eiern der Mücken Larven schlüpften, die etwa für drei Wochen an der Wasseroberfläche treiben, gab es Gewitter mit Starkregen und Überschwemmungen. Kurz danach hatten sie sich bereits verpuppt, so dass eine vertretbare Bekämpfung nicht mehr möglich ist. Der seit Jahren üblicherweise gegen Schnaken verwendete Wirkstoff BTI ist dann nicht mehr wirksam.
Zur Abbildung: Weibliches Stechmückenaufkommen ohne Bekämpfung (Tabuzone Naturschutzgebiet Kühkopf: 11.200 Mücken) und mit Bekämpfung (Au am Rhein, 151 Mücken), gemessen durch sogenannte Kohlesäurenachtfallen der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS)
Im biologischen Kreislauf sind Mücken und ihre Larven eine wichtige Nahrung zum Beispiel für Fische, Vögel, Spinnen und Libellen. Sie also auszurotten, ist keine gute Idee. Doch schon früher wollte man sie loswerden - vor allem, weil man - teilweise auch zu Recht - fürchtete, sie würden Krankheiten wie Malaria übertragen.
Neben Moskitonetzen, Fliegengittern und kurzfristig wirksamen "Vergrämungsmitteln", so genannten Repellents oder Repellentien, in Form von ätherischen Ölen, hat man die Möglichkeit, sich "Blutsaugern" nicht unverhüllt darzubieten. Zwar stechen nur die Weibchen - während die männlichen Mücken sich von Blütennektar ernähren, aber auch große Bremsen sind an schwülen Tagen unterwegs. Deren Bisse tun echt weh. Zudem können diese definitiv Infektionskrankheiten übertragen.
Zum Thema "Insektenschutz" streiten sich die Geister
Der eine würde gerne alle killen, während dem Naturschützer bei solch einem Vorhaben die Haare zu Berge stehen. Einen Mittelweg versucht die "Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage" (KABS) seit 1987 zu beschreiten. Die Lösung der Probleme besteht dabei aus einer Kombination unterschiedlicher Kontroll- und Bekämpfungsmethoden, um bei der Eindämmung der Stechmückenplage möglichst auch die Artenvielfalt zu erhalten. Beispielsweise in Tabuzonen, die ökologisch wertvoll sind. Selbst nachlesen: HIER <-KLICK.
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