[Deutschland] Gegen Glätte sollte im Privatgebrauch generell auf Streusalz verzichtet werden. Es belastet Böden und Gewässer, greift Pflanzenwurzeln und Tierpfoten an. Die Schäden an Bäumen und Sträuchern zeigen sich vor allem in den Sommermonaten. Zudem gehen Korrosionsschäden an Fahrzeugen aller Art und an Brücken häufig auf das Konto von Streusalz. Schuhe und Kleidung werden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. In vielen Kommunen ist der private Einsatz von Streusalz deshalb zu Recht verboten.
Das übliche Streusalz besteht meist hauptsächlich aus Natriumchlorid, also aus Kochsalz. Der Einsatz von Salz gegen Glatteis und Schnee hat jedoch viele Nachteile. Denn das Salz kann nicht nur die Augen und Pfoten von Tieren verätzen, besonders groß sind die Schäden in der Natur: Mit dem Schmelzwasser versickert das Salz im Boden und belastet den Boden. Pflanzen können nicht mehr ausreichend Wasser und Nährstoffe aufnehmen, der Blattaustrieb verzögert sich, Laub fällt früher ab als üblich und die Pflanze erleidet oft den schleichenden Tod.
Betroffen sind neben den häufigsten Straßenbaumarten wie Linde, Ahorn und Rosskastanie die meisten Heckengehölze, die auf die Salze sehr empfindlich reagieren. Die durch das Salz geschwächten Gewächse sind auch anfälliger für Infektionen durch Pilze oder Bakterien.
Und nicht zuletzt gelangt abgeschwemmtes Salz teilweise ins Grundwasser und belastet Kläranlagen, Flüsse und Seen, wo eine hohe Konzentration die Wasserlebewesen gefährdet. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rät daher zum Verzicht auf Streusalz. Bei Schneefall reicht es meist aus, Gehwege rechtzeitig und gründlich mit Schaufel oder Besen zu räumen.
Bei Eis und Glätte können abstumpfende und rutschhemmende Mittel wie Sand, Kies, Splitt aus Steinen oder Sägespäne verwendet werden. Holzasche aus dem Kamin eignet sich ebenfalls, wird aber schneller wieder fortgeschwemmt. Kohlenasche sollte nicht verwendet werden, weil sie Schadstoffe enthalten kann.
Sparsam streuen
Auch andere Streumittel sollten nur sparsam verwendet werden, da diese ebenfalls die Umwelt belasten. Um abstumpfende Streumittel wie Splitt oder Granulat herzustellen, auszubringen und wieder einzusammeln, braucht es Energie, besonders wenn dafür Streu- und Kehrfahrzeuge eingesetzt werden. Zudem können Splitt und Granulat giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber enthalten.
Weiterhin empfiehlt der BUND, auf das Umweltzeichen "Der Blaue Engel" zu achten, das Produkte kennzeichnet, die frei von Salz und anderen umweltschädlichen Zusätzen sind. Darunter gibt es zum Beispiel Mittel aus Blähton, Bims oder Basalt, die sogar wiederverwendet werden können.
Quelle Text: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 22. Januar 2018
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