[Vogelsberg - Hessen - Polen] Es geht die Mär, in Polen oder auch in Tschechien könnte man alles gebrauchen. Selbst unsere Uralt-Windkräfträder. Wenn sie bei uns durch hochmoderne Anlagen ersetzt (im Fachjargon: rückgebaut) werden, nimmt man uns den Schrott - äh, die alten Teile - für den Osten ab. Was damit geschieht, wissen wir (noch) nicht. Vorerst fanden wir rein zufällig eine Meldung der Polzei, die solche entsprechenden Transporte kürzlich auf der Autobahn stoppte. Wegen technischer Mängel der Schwertransporter und mangelhafter Ladungssicherung wurden die Autobahnkolosse rund eine Woche am Hasselberg festgesetzt.
Alte Windräder auf dem Weg nach Polen
Autobahnpolizei Baunatal stoppt sieben Schwertransporte auf der A7, Hasselberg-Ost
Beamte der Polizeiautobahnstation Baunatal haben am späten Mittwochvormittag, den 11.7.2012, insgesamt sieben Schwertransporte auf dem Areal der Tank- und Rastanlage Hasselberg-Ost an der A7 Fulda-Kassel überprüft und ihnen zunächst die Weiterfahrt untersagt. Die Schwertransporte polnischer und tschechischer Unternehmen transportieren demontierte, veraltete Windkraftanlagen. Wie den Transportpapieren zu entnehmen war, stammen die alten Windräder von einem Windpark in Mücke (Vogelsberg) und sind auf dem Weg nach Polen.
Wie Polizeihauptkommissar Frieder Leck, der Leiter der Polizeikontrolle, mitteilte, haben alle sieben Schwertransporte für die Längen von bis zu 27 Meter und einer Tonnage von bis zu 70 Tonnen keine entsprechenden Genehmigungen. Zudem habe man bereits gravierende technische Mängel an Reifen, Achsen und Bremsanlagen der Autobahn-Kolosse festgestellt. Zudem sei die Ladungssicherung völlig unzureichend, um an eine Weiterfahrt überhaupt zu denken.
Am frühen Nachmittag sah es an der Kontrollstelle danach aus, dass alle sieben Schwertransporte am Hasselberg stehen bleiben müssen. Erst wenn die technischen Mängel behoben, die Ladungssicherung ausreichend hergestellt und auch die erforderlichen Transportgenehmigungen vorliegen, kann es weiter Richtung Polen gehen.
Technische Mängel der Fahrzeuge, unzureichende Ladungssicherung und fehlende Genehmigungen
Neben Gewichts- und Längenüberschreitung sind auch erhebliche technische Mängel an den Kolossen festgestellt worden. Diese Mängel konnten nicht umgehend behoben werden. Die verantwortliche Transportfirma, so Einsatzleiter Frieder Leck von der PASt Baunatal, hat Techniker aus Polen bestellt, um die Mängel beheben zu lassen. Dann werden auch Kräne erforderlich sein, um die Windräder erforderlichenfalls umladen zu können.
Erst wenn die festgestellten Mängel alle behoben sind und eine Abnahme durch die Autobahnpolizei erfolgt ist, könnten die am Hasselberg stehenden Transporte ihre Fahrt fortsetzen. Die abverlangten Sicherheitsleistungen, weil es sich um ausländische Fahrer und Fahrzeuge handelt, betragen hier pro Schwerlaster bis zu 250,- Euro.
Quelle: Polizeipräsidium Nordhessen
PS von (bm) Redaktion HESSENMAGAZIN:
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